Samstag, 31. Dezember 2011

Hell yeah!

Eben gewogen. Ziel erreicht. Nichts essen zahlt sich aus!

Meine Belohnung: Ich fahr morgen zu R.! (:

Neustart.

Neues Jahr, neues Glück neue Disziplin.

Ich werds schaffen. Ich MUSS es schaffen. Ich ertrage diesen Körper einfach nicht mehr.
Gestern hab ich einen Plan erstellt, den ich unbedingt einhalten muss. Ich werde jeden Tag auf die Minute genau planen, damit ich gar nicht erst in Versuchung komme, etwas anderes zu tun.
Von meinem Ziel, bis Neujahr x4,9kg zu wiegen, bin ich nur noch 300g entfernt. Das schaffe ich locker! Heute wird nochmal gefastet, damit ich mit erreichtem Ziel und leerem Magen in das neue Jahr starte.

Abgenommen: 1200g

Freitag, 30. Dezember 2011

Tja.

Aus einer Laune heraus geh ich auf Nix-gut.de (oh yeah, Schleichwerbung!). Klicke auf den Katalog. Und suche verzweifelt nach irgendetwas, was ich tragen könnte.
So viele tolle Klamotten. Vieles auch noch sehr preiswert. Aber ich trau mich einfach nicht, etwas zu kaufen.

Hübsche Tshirts oder Tops? Ja, klar, um diesen fetten Bauch noch mehr zu betonen.
Pullis? Damit ich noch breiter aussehe als eh schon?
Hosen? Bei denen das Fett überquillt - klasse Idee.
Kleider oder Röcke? Mit DIESEN Oberschenkeln?!

Tja, schon scheiße, wenn man fett ist.

Wirkung!

Das Programm scheint wirklich zu helfen! Vielleicht ist es auch nur ein Placebo-Effekt, aber selbst wenn, who cares? Hauptsache, die Wirkung ist da.
Ich habe keinen Hunger, kein Verlangen nach Essen. Also wird mir das Fasten heute sicher leicht fallen. Und um es mir noch ein bisschen leichter zu machen, trinke ich gleich erstmal ne Tasse Brühe. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch, an Neujahr x4,9kg zu wiegen. Ich muss einfach!

Abgenommen: -1300g

Musikstimmungen.

Mir ist aufgefallen, dass man an der Musik, die ich aktuell höre, fast immer erkennt, wie es mir gerade geht.
Momentan bin ich bei Industrial angelangt, genauer gesagt Valium Era (). Mein Headset ist extrem laut. Ich erinnere mich an einige Situationen, in denen meine Mutter ins Zimmer kam und sich lautstark beschwert hat, dass ich meine Boxen leiser drehen solle - dabei hatte ich nur mein Headset auf. Jetzt höre ich auf voller Lautstärke Industrial. Ich glaube, wenn ich so weitermache, platzen meine Trommelfelle innerhalb der nächsten halben Stunde.


Ruhige Musik, Klaviermusik:
entspannt

Rock:
recht gut

Punk-Rock:
noch ganz okay, viele Gedanken


Dark Metal:
aggressiv


Industrial:
effiziente Gedankenbetäubung


Alle Angaben natürlich ohne Gewähr. Bei "normaler" Stimmung wechsel ich gerne alle 30 Sekunden das Lied, aber diese kleine Liste entspricht überwiegend meiner Norm.

Subliminal Messages.

Vor ein paar Wochen hat H. mir erzählt, dass sie mal ein Programm hatte, welches unterschwellige Botschaften auf dem Monitor anzeigt, wodurch man sich also selbst manipulieren kann. Sie hat als Botschaft damals genommen "Ich bin nicht dick", und sie hat mir erzählt, dass es ihr geholfen hat. Bei ihr gings ja auch ne Zeit lang in Richtung gestörtes Essverhalten.
Naja, und jetzt dachte ich mir - why not? Ich könnts ja mal ausprobieren, schaden kanns nicht. Und was hätte ich schon zu verlieren? Allerdings nehme ich andere Botschaften als sie. Botschaften á la "Ich brauche kein Essen", "Essen schadet mir", "Ich habe keinen Hunger", ...
Jetzt läuft seit ca 15 Minuten ein entsprechendes Programm, und ich bin echt gespannt, ob es wirkt.
Ich werd berichten, sobald ich etwas merke!

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Planlos - Lebensfreude

Genieß dein Leben, so lange es noch geht, denn schon morgen ist es vielleicht zu spät.
Lasst uns feiern, solange man noch kann, denn schon bald holt uns der Sensemann!

You ...

... don't deserve to eat, you fat fuck. You just need some goddamn'd control! Come on, bitch. Starve! Starve for perfection! Starve, so you can - finally! - be happy.

Wärme ...

... breitet sich in mir aus. Das Gefühl von Euphorie, von Freude, von Glück. All die negativen Gedanken werden weggeschoben, der Schmerz vergessen, es geht mir gut. So darf es gerne bleiben. Endlich ist mal nicht mehr alles scheiße. In mir keimt Hoffnung auf. Hoffnung auf eine bessere, schönere Zeit. Das naive Glück des Augenblickes? Maybe. Aber es ist mir egal, solange es nur da ist. Solange ich glücklich bin.




 Tequila schmeckt zwar scheiße, aber er hilft.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Ungerecht?

Vielleicht war ich wirklich ungerecht. Sie hat sich doch bemüht, manchmal zumindest. Ich habe vielleicht einfach zu viel erwartet. Was hätte sie schon tun sollen? Wie hätte sie mir helfen sollen? Sie war keine gute Mutter, definitiv. Aber sie war auch sehr überfordert und alleingelassen.
Beim Familiengespräch hat sie die ganze Zeit über geweint. Es war mir egal, manchmal hab ich sogar gelacht, weil mir die ganze Situation so lächerlich vorkam.
Ach keine Ahnung. Das sind mir schon wieder zu viele Gefühle, ich brauch ne Pause.

Barkeeper, noch n Drink, bitte!


Du bist immer noch meine Tochter, und ich werde es mir nicht nehmen lassen, dir etwas zu Weihnachten zu schenken. Ob du mich ausstehen kannst oder nicht, ich hoffe du hast dich trotzdem gefreut.

Montag, 26. Dezember 2011

Problemlösung.

Wenn ich mich jetzt noch betrinke, geht es mir morgen gut genug, um zu R. fahren zu können.

Problem gelöst.

Gefühlskotze per Sms.

Ich:
"Bin mir atm gar nicht sicher, ob ich überhaupt zu dir fahren will. Würde am liebsten einfach Zuhause bleiben und die ganze Zeit nur auf N. warten."

R.:
"ist aber denke ich besser. oder wars letzte mal so grausam? :l"

Ich:
"Ich weiß nicht. Es war halt einfach ne beschissene Situation. Und ich war die ganze Zeit viel zu emotional. Hab Angst dass sich sowas wiederholt."

R.:
 "hats dir nicht gut getan, im großen und ganzen? wenn was ist bin ich da. und wenn du was brauchst sprichste mit  mir."

Ich:
"Doch, hat mir gut getan.. aber ich will nicht, dass mich jemand so emotional erlebt."

R.:
"'jemand' ;) bin aber nicht irgwer du fisch. I'm you Bro, Dude!!!"

Ich:
"Weiß ich. Aber trotzdem. Besonders da es mir im Moment eh schlechter geht als an dem Wochenende. Würde ich zu dir fahren würde ich n Absturz kriegen, nicht wegen dir oder so, sondern einfach weil ich keine Möglichkeit habe den Mist zu betäuben. Und ich will nicht, dass du sowas miterlebst. Ach kp. Ich würde eigentlich extrem gern zu dir fahren. Aber ich hab einfach Angst, dass ich mich dann so vielen Gefühlen stellen muss. Die unterdrück ich ja atm erfolgreich."

R.:
"heyhey, wir würden schon sachen zum wohlfühlen machen. je früher du dich den ganzen gefühlen stellst desto leichter, mit der zeit wird das nur immer schwerer und ich möcht dich damit nicht alleinlassen."

Sonntag, 25. Dezember 2011

Lächerlich.

Komme ich denn wirklich nur mit meinem Leben klar, wenn ich meine Gefühle betäube? Wenn ich meinem Gehirn durch Gift suggestiere, dass alles ok ist? Wenn ich mich selbst zerstöre, nur, um nicht denken zu müssen?

Früher Medikamente. Dann Drogen. Jetzt Alkohol.
Wie erbärmlich ich bin.

Green Day - 21 Guns

Do you know what's worth fighting for?

Nicht gut.

Es ist nicht gut, dass ich wieder Zuhause bin, überhaupt nicht gut. Ich merke, wie ich falle. Jede Minute ein kleines Stückchen tiefer.
Während der Zeit in der Klinik wusste ich teilweise nicht mehr, wieso ich überhaupt da war - so schlecht ging es mir doch gar nicht ... oder? Jetzt bin ich gerade mal den zweiten Tag Zuhause und erinnere mich wieder. Mir gehts Zuhause einfach scheiße. Nicht nur, dass ich die ganze Zeit fresse wie ein Schwein, mir gehts auch sonst psychisch sehr bescheiden. Fühle mich so leer, habe Bauchschmerzen, mir ist übel. Denke wieder darüber nach, mich zu schneiden.Werde es früher oder später sicher auch wieder tun.
Wenn es mir nach 2 Tagen schon wieder so scheiße geht, wie soll das dann erst in paar Wochen sein? Stehe ich dann wieder kurz vom Suizid?

I don't want this shit anymore.

"Je tiefer man fällt, ...

... desto höher steigt man wieder."

In dem Spruch steckt eindeutig etwas Wahres. Heute bin ich so tief gefallen wie schon lange nicht mehr, aber dennoch geht es mir gerade gut, ich bin glücklich.

N. ist einfach unglaublich. Trotz der ganzen Scheiße, die uns passiert, und trotz dem extremen Stress, den er momentan wieder hat, schafft er es immer wieder, mich mit wenigen Worten aufzufangen. In einem Moment fühle ich mich, als hätte mir jemand mit voller Wucht in den Magen geschlagen, ich zittere und heule, und im nächsten Moment lache ich, und ein Gefühl der Wärme und des Glücks breitet sich in mir aus. Sowas hat vor ihm noch nie jemand geschafft. Er ist wundervoll.

Ausserdem macht es mich gerade verdammt glücklich, dass es R. so gut geht. Endlich scheint alles wieder besser zu werden. Irgendwie. Unsere Leben scheinen miteinander verbunden zu sein, verknüpft, was den einen betrifft, betrifft auch die anderen, unser Glück scheint oft von dem Glück der Anderen abzuhängen. Sowas kann ein gefährlicher Balanceakt werden, aber im Moment ist einfach nur alles gut.
Ich bin jedenfalls voller Hoffnung.

Chloe.

Ruhe in Frieden.

Samstag, 24. Dezember 2011

Weihnachtsstimmung.

Ich konnte Weihnachten noch nie ausstehen. Diese geheuchelte Liebe überall, der Kommerz, diese ganze "Alles ist perfekt, wir haben keine Probleme"-Scheiße. Dreckstag.

Um 16 Uhr hätte ich bei der Weihnachtsfeier sein sollen. Großes Familienfressen. Super. Jetzt ist es 17:10 Uhr, und ich überlege, ob ich langsam mal losgehe.

Wenn ich Zuhause bin, werd ich mich erstmal besaufen. Das Sinnvollste, was ich heute zustande bringen werde.

Perfekt?

Dem Typen, der das Wort "perfekt" erfunden hat, würde ich liebend gern ins Gesicht schießen. Er hat keine Ahnung, was er den Menschen damit angetan hat.

"Wie definierst du Gewalt?"

Eine Aufgabe aus der Schule. Deutschunterricht. Ich habe sie nicht beantwortet, da meine Antwort "falsch" gewesen wäre. Jetzt schießt mir diese Frage wieder in den Kopf, lässt mich nicht mehr los. Zu viel Scheiße passiert, nehme ich an. Viel zu viel. Überall Gewalt, in den verschiedensten Facetten, es scheint keinen Meter auf dieser abgefuckten Welt ohne Gewalt zu geben. Gewalt durch Schläge und Tritte. Gewalt durch Worte. Gewalt gegen andere. Gewalt gegen sich selbst. Es ist allgegenwärtig.


Wie definierst du Gewalt?
- Leben.

Diagnose.

Irgendwie gruselig. Man kriegt ne Diagnose, denkt sich "Aha. Und?", informiert sich darüber, und hat das Gefühl, dort hat jemand die komplette Gefühlswelt von einem aufgeschrieben.
Fuck. Damit bin ich wieder ganz am Anfang. Alles was mich ausmacht, scheint zu meiner Krankheit zu gehören. Also wenn ich wieder in Therapie gehe und daran arbeite.. was bleibt von mir übrig? >.<

Abgenommen: 500g

Freitag, 23. Dezember 2011

Morgen, Kinder, wirds was geben, ...

... morgen bin ich endlich frei!

Scheiß auf Weihnachten. Scheiß auf Geschenke. Scheiß auf Familientreffen und Weihnachtsfraß.
Morgen bin ich wieder Zuhause. Endlich.
Es ist schwer, von hier weg zu gehen. Aber es wird die richtige Entscheidung sein.

Ach ja, heute wurde gefastet! Kennt ihr das, wenn ihr am ersten Fastentag übelst schlechte Laune habt, aber ab dem zweiten Tag wieder alles ok ist? Total nervig.

Abgenommen: 400g

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Fasten!

Gestern Abend gab es Schokolade -.-, also heute kein Essen. Und weil es so schön klingt, mit leerem Bauch in die Feiertage zu gehen, gibts morgen auch keins. Punkt.
Die Betreuer können da meckern wie.sie wollen, mir ganz egal. Was wollen die schon machen - mich rausschmeißen?
Ausserdem hab ich seit gestern Vormittag mein Handy. Habe nach dem Arzttermin leider vergessen, es abzugeben.. genau wie gestern Abend.. hach, ich bin ja so vergesslich.

Morgen ist mein Entlassungsgespräch. Mal schauen, ob ich mit Frau K. verhandeln kann, dass ich danach direkt nach Hause darf. Irgendwie kotzt es mich an, an Weihnachten entlassen zu werden. Kinda sucks.

Nur noch maximal 2 Tage, dann bin ich frei!

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Entlassung.

Jetzt stehts fest. Samstag werde ich entlassen. Endlich. Es wird sehr schwer Zuhause, aber ich muss versuchen, damit klar zu kommen, bis ich woanders hin kann. Mein Plan sieht bisher so aus:

Samstag Entlassung. Sachen nach Hause bringen, nachmittags bis abends dann bei meinem Stiefvater mit unserer "neuen Familie" feiern. Abends nach Hause, erste Nacht nach 8 einhalb Wochen Zuhause schlafen.
Sonntag und Montag vermutlich einfach Zuhause sein und entspannen, ab und zu zu meinem Stiefvater gehen.
Dienstag dann wieder nach Hamburg zu R., damit ich nicht alleine bin. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.
Freitag oder so wieder nach Hause, irgendwann abends, bisschen entspannen und "vorschlafen".
Samstag bis Sonntag zu Nina <3, endlich mal wieder, und Silvester feiern. Das wird toll. (:
Und danach voraussichtlich wieder zu R. Wie gut, dass Ferien sind, sonst würde ich, besonders in der ersten Zeit, Zuhause durchdrehen. Aber ich glaube, wenn ich anfangs viel woanders bin wird das alles leichter. Ich hoffe es jedenfalls.

Ach ja, und die frohe Botschaft: Heute kriege ich meinen neuen Pc! Mein Weihnachtsgeschenk - von mir für mich.

Abgenommen: 100g

Dienstag, 20. Dezember 2011

Emotional instabile Persönlichkeitsentwicklungsstörung.

Ich habe mich ja immer gefragt, wer ich ohne meine Essstörung wäre. Jetzt weiß ich es, zumindest aus psychologischer Sicht.
Ich bin ein Mädchen mit einer emotional instabilen Persönlichkeitsentwicklungsstörung. Sagt zumindest meine Ärztin. Nachdem sie mich darüber aufgeklärt hat, konnte ich ihr da auch zustimmen. Dann sagte sie aber auf einmal, ich habe keine Essstörung, nene, das bilde ich mir nur ein, mein "Essproblem" sei nur ein Symptom. Alles klar, gut zu wissen. Hab ich mir also jahrelang nur eingebildet. Danke für die Aufklärung, Frau Doktor.
Wir haben uns im Grunde eine Stunde nur gestritten. Über meine Diagnose, über mein Verhalten, über die tausend Fehler die ich mache, über meine angebliche Manipulation von alles und jedem, und über die neue Klinik.
Sie wird mich da nicht unterstützen. Ich muss das alles alleine machen, sie wird mir nicht helfen, keinen Kontakt zur Klinik aufnehmen, etc. Stattdessen wird morgen in der Visite besprochen, ob ich überhaupt noch hier bleiben darf oder nach Hause soll. Damit wäre ich die fünfte Patientin in Folge, die ohne Fortschritte von ihr entlassen wird. Ob davor noch andere waren weiß ich nicht, jedenfalls waren es in den 8 Wochen, die ich hier bin, schon 4.
Was soll ich jetzt machen? Ich will nur nach Hause. Weg von hier, nie wieder zurückkommen, einfach leben, gesund sein, glücklich sein. Aber das wird wohl noch einige Zeit dauern.

Mir reicht es hier jedenfalls. Wenn ich morgen nicht erfahre, dass ich entlassen werde, kümmere ich mich eben selbst darum und entlassen mich. Dann ruf ich in Hamburg an und mach n Termin für ein ambulantes Gespräch aus. Weitergehen muss es ja irgendwie. Auf jedem Fall macht mir das alles Angst, und ich bin froh, wenn es vorbei ist. Wie lange das auch dauern mag.

Abgenommen: 400g

Montag, 19. Dezember 2011

Klinikwechsel.

Ich überlege ja, in eine andere Klinik zu wechseln. Nach Hamburg. Die Klinik, über die ich mich da informiert habe, wirkt sehr gut und ist es laut Bewertungen auch. Ich setze da große Hoffnungen rein.

Eigentlich möchte ich hier nicht weg. Veränderungen fallen mir sehr, sehr schwer, meist drücke ich mich davor. Deswegen will ich das jetzt auch schnell regeln - damit ich nicht wieder einen Rückzieher mache. Ich weiß, dass mir die Klinik hier langfristig nichts bringen wird. Meine Ärztin kann mir nicht helfen und der einzige Grund, wieso ich noch hier bin, ist meine Angst. Angst davor, wieder alles allein bewältigen zu müssen. Angst vor einer neuen, ungewohnten Umgebung in einer fremden Stadt, in der ich niemanden kenne und allein bin. Angst vor.. allem.
Aber ich will ja auch Hilfe. Irgendwie. Ich habe Angst vor dem, was von mir übrig bleibt, wenn ich "gesund" bin. Ich weiß nicht, wer oder was ich ohne meine Essstörung bin. Und ich bin mir nicht vollkommen sicher, ob ich sie wirklich loswerden will. Eigentlich schon, aber irgendwie dann doch nicht. Keine Ahnung.

Jedenfalls hab ich mich informiert und eine anscheinend gute Klinik in Hamburg gefunden. Das wäre ideal.
Ich mag Hamburg, kenne die Stadt ein kleines bisschen, fühle mich dort wohl, verbinde viele gute Erinnerungen mit diesem Ort, und, was auch sehr wichtig ist, es ist nur eine Stunde von meiner Stadt entfernt. Einer der wichtigsten Gründe für die Entscheidung ist aber R.. Seine Gegenwart tut mir gut und beruhigt mich, und ich bin mir sicher, dass das auch für die Therapie förderlich sein wird. Jedenfalls macht es mich glücklich.
Ausserdem wäre es vermutlich auch ganz gut, ne Weile von hier weg zu sein, auch wenn es mir schwer fällt, das zuzugeben.

Ich hatte heute zwar kein Gespräch, dafür aber einen Kurzkontakt, da die Betreuer natürlich gesehen haben, dass es mir nicht gut geht. Von der Sache mit N. hab ich aber erst einer Person erzählt, und das auch nur sehr oberflächlich, sie kennt keine Details. So wird es auch bleiben. Geht die Patienten, Betreuer und Ärzte gar nichts an und ist auch nicht entscheidend für die Therapie. ..ich.schweife wieder ab. ._.
Also! Frau K. hat mit mir geredet, zwar nur ein paar Minuten, aber das war schon mal gut. Sie schien gute Laune zu haben. Sagte mir, dass sie morgen nochmal genauer mit mir darüber reden wird, aber sie wird mir da auf jeden Fall helfen und Kontakt zu denen aufnehmen. Hätte ich echt nicht gedacht, aber ich bin froh darüber. Ich hin noch immer sehr aufgewühlt, aber wenn jetzt alles klappt, wird das hoffentlich bald besser. Mit etwas Glück bin ich Anfang nächsten Jahres dann in Hamburg.

Wünscht mir Glück!

Abgenommen: 200g

Sonntag, 18. Dezember 2011

Ich will ...

... nach Hause. Raus aus der Klinik. Mein Leben leben.

Ich verpasse so viel. Aber ich kann auch nicht einfach alles abbrechen, das würde ich psychisch auch nicht schaffen.
Überlege ja in eine Klinik in Hamburg zu wechseln. Aber da müsste ich dann auch wieder komplett neu anfangen, also noch länger weg sein.. und wer weiß, ob die in Hamburg wirklich besser ist? Sie hat einen guten Ruf, und gehört zu der Gruppe von Kliniken zu der auch Roseneck gehört, was mir viel Mut macht. Aber wer weiß, ob die echt so gut ist? Oder wie lang die Wartezeiten sind?

Ist doch alles scheiße. ._.

Ich weiß nicht, was ich tun soll.

Gefühlschaos.

Die letzte Zeit ist gefühlsmäßig sowieso eine Achterbahn. Aber gestern und heute sind so extrem wie lang nicht mehr, und dabei hat heute gerade erst angefangen.

Gestern Abend war schlimm. Mir ging es den Tag über schon sehr seltsam, hatte starke Stimmungsschwankungen, aber der Abend hat alles getoppt.

Ich war mit R. gestern am frühen Abend bei seinem Nachbarn, den ich auch schon länger per Internet kannte, aber noch nie getroffen habe, bis gestern. Als wir uns dann gerade verabschiedet haben zeigt R. mit eine Sms, von N., meinem Freund, welche gerade ankam. Dass er in eine Klinik eingewiesen wurde.
Erste Reaktion: Schock. Ich hatte 3 Wochen nichts von ihm gehört, nur R. sagte ein mal, dass er eine Sms von ihm bekommen hat. Und dann plötzlich sowas. Mein Handy hatte ich bei ihm liegen lassen, also wusste ich nicht, ob er mir auch geschrieben hat. Aber ich hatte schon das Gefühl, dass er es nicht getan hat. Wir sind dann zu R. gegangen. Ich war von Sekunde zu Sekunde aufgewühlter, bin, als die Haustür offen war, direkt mit Schuhen in sein Zimmer gegangen und hab auf mein Handy geschaut.
Keine neue Nachricht.
Handy weggepackt. Raus gerannt. Zum Wald. Einfach weg. Weg. Weg.
Zweite Reaktion: Wut. Wie konnte er das nur tun? Was bildete er sich eigentlich ein? Meldet sich wochenlang gar nicht und dann schreibt er IHM, dass er eingewiesen wurde? IHM, nicht MIR, seiner Freundin?! Was zur Hölle denkt er sich dabei?!
Irgendwann hab ich hinter mir Schritte gehört. R. lief mir nach. Ich weiß nicht, wie lange ich gegangen bin. Vielleicht ein paar Minuten, vielleicht eine Stunde. Jeder Moment zog sich unendlich lang. R. kam näher, rief meinen Namen, wollte mich am Arm packen. Ich schrie ihn an. Ging weiter. Er hinterher. Ich schrie. Immer und immer wieder. Ich schrie ihm all meinen Zorn ins Gesicht, war so schrecklich wütend, so enttäuscht. R. lief mir noch immer nach, war schon total ausser Atem. Ich schrie, er solle mich nicht anfassen, mich in Ruhe lassen. Irgendwie gab ich ihm in dem Moment die Schuld. Ich sagte ihm Dinge, von denen ich mir sicher war, sie würden ihn verletzen. Es war mir egal, wie es ihm ging. Ich sah nur mich und meine Wut und meinen Schmerz. Und da ich ihm für einen Moment eh einen Teil der Schuld gab, fand ich es nur fair, wenn er auch litt. Auge um Auge.
Dritte Reaktion: Schmerz. Es tat so weh. Wie konnte er mir das nur antun? Ich konnte nicht weinen, fühlte mich auf einmal so taub. Das Gefühl war furchtbar. Ich ging zu R., mein ganzer Zorn war auf einmal weg. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter, er nahm mich in den Arm, und es fühlte sich an, als würde er mir auf diese Art einen Teil der Last nehmen. Dann kamen die Schuldgefühle. Ich sagte ihm, wie leid mir das tut. Es war ihm gegenüber so unfair wie ich mich verhielt. Dann löste ich mich aus der Umarmung und starrte eine Weile einfach hinauf zum Himmel, zu den Sternen.
Wir gingen wieder zu seinem Haus. Auf dem Weg dahin wechselten meine Gefühle ständig. In der einen Sekunde wollte ich nur weinen, in der nächsten kam die Wut wieder, denn Wut war leichter zu ertragen als der dumpfe Schmerz, der sich in mir ausbreitete. Ich hatte Angst davor, wieder rein zu gehen und auf mein Handy zu schauen. Was, wenn er mir noch immer nicht geschrieben hat? Ich ging ins Zimmer, nahm mein Handy in die Hand. Zitterte.
3 neue Nachrichten.
Ich ließ mich aufs Sofa fallen. Blendete die Welt aus. Es gab nur noch uns beide, ihn und mich, verbunden durch das Telefon in meiner Hand. Ich beruhigte mich. Schrieb mit ihm, bis er sein Handy abgeben musste. Wusste nicht, was ich fühlen und denken sollte. Das war alles zu viel. Die Gesamtsituation meines Lebens zusammen mit der ganzen Last, die N. zu tragen hat. Viel zu viel. Ich war nie besonders stark, hab noch nie viel aushalten können. Aber das muss sich jetzt ändern. Ich muss für uns beide stark sein, versuchen, ihn irgendwie aufzubauen, damit er durchhält.

Warum muss nur immer alles so schwer sein?

Abgenommen: 900g

Samstag, 17. Dezember 2011

Schön.

Die Landschaft ist gerade wunderschön.
Weite, an einen Wald angrenzende Koppeln, welche im Morgentau glitzern und von Flüssen durchzogen sind. Ein strahlend blauer Himmel, auf der einen Seite die strahlende Sonne, auf der anderen der schwach leuchtende Halbmond.
Es wirkt so ruhig und idyllisch, so weit weg von allem. Dabei ist es nur ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt.

Hamburg.

Sitze gerade im Zug. Bin auf gut Glück zum Bahnhof gefahren und hab nach Leuten gesucht, die nach Hamburg wollen, jetzt fahre ich mit paar Studenten im Gruppentarif. 12 Euro gespart.
Ich bin schon total aufgeregt. Endlich sehe ich R. mal wieder, freue mich total. Um 11:53 Uhr bin ich am Hamburg Hbf, er holt mich ab. Nicht mal mein Gewicht kann meine Laune gerade runterziehen.

Das wird so toll. Das erste Wochenende seit 7 Wochen ausserhalb der Klinik. (:

Zugenommen: 300g

Freitag, 16. Dezember 2011

Carpe noctem.

So viele Kalorien heute. So viele Kekse. So viel Schwäche. Abartig.

Mittags konnte ich mit den Betreuern verhandeln, dass ich nur Kartoffeln und 1 Stück Obst essen musste, unter dem Vorwand, den Rest mag ich nicht (Burgunderbraten mit Ananaskraut und Charlottensoße, wtf? >.<), morgens wie immer ein sehr dünn geschnittenes halbes Brötchen mit paar Gramm Frischkäse, also beides okay. Aber nachmittags aus Frust wegen meiner Ärztin dann 13 Kekse und Abends ein ganzes Brötchen, 20g Frischkäse und eine Scheibe Schinken. So unnötig! Kein Wunder, dass alles an mir so schwabbelt.

Also:
Heute Nacht steht wieder Sport an. So lange, bis der ganze Körper schmerzt. Ich darf morgen nicht zugenommen haben.

Zu viel.

Leere in mir. Taubheit. Alles zu viel. So viel Mist in letzter Zeit.
Zu viel, zu viel, zu viel, ...

Dafür morgen endlich nach Hamburg, R. wieder sehen. Mein absoluter Lichtblick, mein Hoffnungsschimmer.

Abgenommen: 1000g

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Dann bin ich eben Weg - Geschichte einer Magersucht.

Ich sitze allein in einer dunklen Höhle. Die Wände um mich herum sind kalt, von der Decke fallen leise und regelmäßig Wassertropfen auf meinen Kopf und rinnen mir übers Gesicht. Denkt nur nicht, es wären Tränen, ihr da draußen, die ihr mein Versteck umringt, um mir aufzulauern. Ruft doch, schreit und beschimpft mich nur, ihr kriegt mich nicht! Ihr wollt mich einfangen, mich besitzen, mich kontrollieren, damit ich brav alle eure Wünsche und Erwartungen erfülle, damit ihr stolz sein könnt auf euer Eigentum. Aber seht ihr nicht, dass ich längst geflohen bin? Die Luft hier drinnen ist muffig und wird bald knapp, aber es ist immer noch mehr, als ihr mir zum Atmen lassen würdet, sobald ich wieder draußen wäre. Ich komme nicht raus. Ich werde nicht zulassen, dass ihr mich wieder vollstopft mit dem, was ihr Essen nennt und was in Wirklichkeit nichts anderes ist als eure Wege, die ich gehen soll, eure Ziele, die ich für auch erreichen soll, angepasstes Verhalten, das ich zeigen soll. Damit ihr weiter glauben könnt, es wäre in Ordnung. Ja, ruft nur nach mir in eurer unbändigen Wir, trommelt mit Fäusten gegen den Ort meiner Zuflucht, dieses Mal werdet ihr ihn nicht zum Einsturz bringen. Meine Zähne schlagen vor Kälte aufeinander, aber hier ist es immer noch wärmer als draußen bei euch. Meine Arme sind wie die eines Skeletts, wenn ich sie um mich schlinge, aber eure sind noch härter, weil sie mich nicht halten, sondern erdrücken. Nahrung ist Liebe und Liebe ist Nahrung, und solange das in eurer Welt niemand begreift, bleibe ich hier, allein mit mir und meinem Hungerstreik. Ich bin gefangen, aber immer noch freier als bei euch.

Essensplan.

Hab den Tag heute lesend verbracht. Erst die meiste Zeit über weiter 'Sonea - Die Heilerin' gelesen, später dann zu 'Dann bin ich eben weg - Geschichte einer Magersucht' gewechselt. Ich muss endlich wieder abnehmen, Klinik hin oder her. Hier darf ich nur langsam abnehmen, aber zumindest 3kg sollen bis Neujahr noch weg. Ich ertrage den Anblick meines Körpers nicht mehr, diese ekligen Schenkel, Oberarme, den gigantischen Hintern, den Bauch.. abartig!

Ab jetzt halte ich mich streng an meinen Essensplan. Genug, um die Betreuer zufrieden zu stellen, so dass ich am Wochenende nach Hause darf, und gleichzeitig so wenig, dass ich davon abnehme. Ist doch ideal, oder?

Abgenommen: 200g

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Kontrolle.

Ich werde die Kontrolle wiedererlangen. Heute hab ich meine Waage von Zuhause geholt. Endlich. Jetzt muss ich nur noch hoffen, dass niemand sie sieht.
K., meine Zimmernachbarin, weiß davon, aber sie hält dicht. Und eine andere Patientin hat auch eine hier, seit 6 Wochen, glaub ich. Also wird schon alles gut gehen.

Ausserdem hab ich beschlossen, zu essen. Bis Freitag jedenfalls. Ob ich in der Zeit kotzen werde weiß ich noch nicht. Regelmäßig nicht. Aber vermutlich zwischendurch. Sagen werde ich es niemandem und merken tut es eh keiner. So wie niemand merken wird, dass an meiner Hüfte, auf Höhe der Unterhose wo es niemand sehen kann, Schnitte sind.
Samstag und Sonntag werde ich dann in Hamburg bei R. verbringen, da werde ich mich schon irgendwie um das Essen herummogeln können. R. weiß ja eh bescheid, aber seine Familie soll es nicht wissen. Ich will so normal wie möglich wirken.

Zur Motivation werde ich jetzt jeden Tag meine Gewichtsveränderungen posten. Nicht mein Gewicht, aber wie viel ich ab- oder zugenommen habe.
Es darf natürlich nicht viel sein, sonst fällt es auf. Aber lieber wenig als gar nicht.

Jubiläum.

Oh, und noch was! Heute hab ich Jubiläum.

50 Tage in dieser beschissenen Klinik, juhu! Mögen noch viele weitere Wochen folgen!

Fuck off.

Irgendwie ist im Moment alles scheiße.
Gestern Abend hätte ich ja eigentlich ein Gespräch mit Frau K. haben sollen, das erste Einzelgespräch seit einer Woche. Mir wurde dann fast eineinhalb Stunden gesagt, ich solle mich noch kurz gedulden, es geht gleich los. Dann hieß es, dass sie leider keine Zeit mehr hätte, nur für n Kurzkontakt. Super.

Kurzkontakt lief auch scheiße. Sie sagte beim letzten Kurzkontakt ja, ich soll mir einen Verstärkerplan überlegen, damit ich mir Ausgang, Tagesurlaub und Wochenendurlaub verdienen kann. Hab ich gemacht, inklusive einem Essensplan, mit dem ich das gern verbinden würde.
Sie: "Ja das schau ich mir Freitag mal an."
Sie hat ja schon wieder 2 Tage Urlaub. So wie letzte Woche. Und die Woche davor. Und die Woche davor.
Ausserdem sagte sie, wenn ich nicht ab sofort normal esse, darf ich nicht nach Hause - eigentlich sollte ich dieses Wochenende ja mal Zuhause schlafen. Dass ich normal essen soll weiß ich, kann ich auch nachvollziehen, etc. Aber die Art, wie sie mir das sagte, war schlimm für mich. Einfach von heute auf morgen alles ändern, sonst hab ich Arschkarte. Normale Portionen in normalem Tempo und normalen Bissen, nicht erbrechen, nicht verletzen. Ja geil. Das ist natürlich mein Ziel - aber von heute auf morgen, während sie mal wieder Urlaub hat? Was denkt die Frau sich eigentlich?! Würde es einfach so gehen, wäre ich doch gar nicht hier, verdammt!

Später kam ich nochmal zu den Betreuern, weil es mir so scheiße deswegen ging. Die hatten natürlich gerade keine Zeit, also saß ich weinend an der Wand vorm Dienstzimmer.
Plötzlich öffnet sich die Tür, Frau K. kommt raus, grinst mir fröhlich zu, und marschiert raus, in den Feierabend.
Das Gespräch mit den Betreuern war ähnlich aufbauend. Von "Du schaffst das schon, bemüh dich einfach" bis "Na und, dann klappt es eben nicht dieses Wochenende - na und?" war alles dabei. Die verstehen nicht, wie es ist, hier Woche für Woche eingesperrt zu sein. Nach 8 Stunden fahren sie einfach wieder nach Hause. Wir können das nicht.

Danach ging ich wieder ins Zimmer. "Eine neue E-Mail!" Als ich sie gelesen hab, bin ich zusammen gebrochen. Das ist alles viel zu viel. Ich will das nicht mehr. Ich will einfach ein normales Leben mit normalen Problemen, aber das scheint mir nicht vergönnt zu sein.

Kurz darauf rief mich H., eine Freundin und ehemalige Patientin, die Samstag entlassen wurde, an. Ihr ging es ähnlich scheiße wie mir. Wir haben telefoniert, bis ich mein Handy abgeben musste, und ich.glaube, es ging ihr danach besser, so wie mir auch.

Ach ja, noch was Tolles heute:
C., ein Kumpel von mir, ist ja seit Kurzem auch in der Klinik, auf ner anderen Station, so dass wir und während der Schule ab und zu sehen. Ich hab ihm heute dann erzählt, wieso ich hier bin. Großer Fehler. Er stand da gerade mit einem anderen von seiner Station vor deren Stationstür. Erst schienen die beiden zu denken, ich hätte Fresssucht oder so. Als wir dann auf das Thema Tischdienst kamen und ich sagte, dass ich den nicht machen darf, so wie alle Essgestörten hier, fragten sie, warum. Und bevor ich antworten konnte, fingen sie an mit tollen Sprüchen.
"Bestimmt, weil die sonst alles aufessen!"
"Ja, genau, alles rein, auch mit Verpackung!"

Aber mein liebster Spruch heute war:
"Aber wenn du nicht essen würdest, wärst du doch viel dünner."

Tut mir leid, dass ich keine 40kg wiege, um besser in euer verkacktes Weltbild zu passen.

Montag, 12. Dezember 2011

Das ZiP flog übers Kuckucksnest.

Die Klinik hat ein Theater, welches heute ein Stück aufführt. Wir sitzen gerade im Saal und warten auf den Beginn. Bin gespannt, wie es wird. Das Original finde ich einfach grandios.

"Ich lief über den Rasen, ich erinnere mich, dass ich Riesenschritte machte, ich schien immer eine Weile in der Luft zu schweben, bevor ich wieder mit dem Fuß aufsetzte. Ich hatte das Gefühl zu fliegen. Frei.
Ich bin lange fort gewesen."

Sonntag, 11. Dezember 2011

I wanna play a game.

SAW mit Betreuern spielen.. eine schöne Vorstellung. Ich finde es so furchtbar, was die immer wieder für Sprüche bringen.

Wenn man spazieren will: "Ja, aber nicht kotzen, hm?"
In der Visite, nachdem man sagte, dass es einem momentan total schwer fällt zu essen und man ab und zu Essen verschwinden lässt: "Ja lass es doch einfach."
Wenn man sein Essen klein schneidet: "Na, heute dein Gebiss vergessen, oder was soll das? Das ist ja wohl echt übertrieben."
Wenn man n Tag hat wo man es nicht schafft, ordentlich zu essen: "Jetzt iss doch einfach normal, wo liegt dein Problem?"

Warum zum Teufel werden solche Menschen Betreuer?!

Freitag, 9. Dezember 2011

Stressiger Tag.

Stressiger und irgendwie unschöner Tag.

H., eine Mitpatientin die mir in den 6 Wochen ans Herz gewachsen ist, sollte heute entlassen werden. Obwohl sie suizidal ist. Nachmittags waren die meisten dann beim Schwimmen und H. hatte das entscheidene Gespräch. Ich war gerade mit ihrer Zimmernachbarin am Reden als sie weinend reinlief, etwas aus ihrem Schrank nahm, und zum Klo rannte.
10 Minuten später haben wir dann erfahren, dass sie versucht hat sich die Adern aufzuschneiden. Sie war so extrem fertig.. und sollte trotzdem entlassen werden. Erst nach über einer Stunde kamen die Ärzte auf die Idee, sie auf die Geschlossene zu schicken. Und das erst jetzt. Obwohl sie seit Wochen sagte, dass sie sich umbringen will, und Zuhause nicht einen Tag überstehen würde.

Wieso musste es erst so weit kommen?
In 10 Minuten werde ich sie anrufen. Hoffentlich ist alles ok bei ihr.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Krank.

Mein Kopf dröhnt, meine Mandeln sind geschwollen, meine Stirn glüht.. mir gehts großartig! ~.~

Gestern war wundervoll.
Meine Zimmernachbarin musste ins Krankenhaus und wurde genäht. Mir wurde erzählt, dass ich Donnerstag n Familiengespräch habe und meine Mutter sehe. Und C., ein Kumpel, kam endlich in die Klinik - allerdings auf eine andere Station, so dass wir uns kaum sehen. Hurrah.

Dafür habe ich eine total süße Mail von Nina (ist es okay, wenn ich deinen Namen schreibe? Du schreibst den in den Kommentaren ja auch immer ganz) bekommen - nochmal danke dafür! <3

Ein Betreuer hat mich heute beim Mittagessen angesprochen. Auf die Servierte in meinem Schoß. Oder eher, das Essen dadrin. Das war so damn unangenehm. Hoffentlich gibt das keinen Stress.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Halsschmerzen.

Morgen ist wiegen. Ich hoffe so sehr, dass sich das Fressen gestern nicht bemerkbar macht. Heute gab es kein Frühstück, n kleinen Salat zum Mittag, und gerade eben 2 Brötchen + 100g Feta, welche wieder im Klo gelandet sind.
Hab gerade totale Hals- und Kopfschmerzen.
Hoffentlich hab ich nicht zugenommen.

"Stehst du bitte auf?"

"J., willst du das noch essen?"
Kopfschütteln.
"Gut, stehst du dann bitte auf? Das stresst die anderen."

Ich hätte eben beim Essen fast losgeheult.
Es gab Lasagne, worauf ich mich eigentlich immer freue, da ich die total lecker finde. Erst n kleines Schälchen Salat, dann die Lasagne in die Mikrowelle, bisschen Soße daneben, ... und das Gefühl haben, zu ersticken.
Es ging nicht. Es war einfach unmöglich. Ich hab 20 Minuten in dem Essen rumgestochert und letztendlich vielleicht 5% davon gegessen.
Es war immer das gleiche.
Winziges Stück auf die Gabel tun. Anstarren. Wieder auf den Teller tun. Vielleicht die Hälfte von dem Stück auf die Gabel tun. Anstarren. Wieder auf den Teller tun. Kaum noch sichtbares Stück auf die Gabel tun. Anstarren. Spüren, wie sich die Kehle zuschnürt. Vorsichtig in den Mund tun. Langsam kauen. Kauen. Kauen. Versuchen zu schlucken. Würgereiz unterdrücken. Den fetten Kloß im Hals spüren. Versuchen zu atmen.
Und wieder von Vorn.
Und wieder.
Und wieder.
Und wieder.

Samstag, 3. Dezember 2011

Krankenhausbesuchfail.

N., eine Freundin, sollte ab gestern ins Krankenhaus für 3 Tage. Ich Idiot hab mir aber das falsche Datum gemerkt - den 12. statt dem 2. Gestern Abend dann nochmal paar Mails von ihr durchgeschaut und realisiert, dass ich es total verpeilt hab. =___=
Ich wollte dann vom Stationstelefon aus bei ihr anrufen. Ging nicht. Das zickt manchmal bei Handynummern rum. Heute dann schnell Geld aufs Handy geladen und ihren Freund angerufen. N. ist noch Zuhause, sie schläft gerade, das mit der OP hat sich verschoben. Jetzt will er ihr bescheid sagen wenn sie aufwacht, damit sie mich zurückrufen kann.

Ich hab so ein schlechtes Gewissen. /:

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Frau K.

Ich hasse diese Frau.

Meine Therapeutin ist so scheiße. Mal ganz abgesehen davon, dass sie mich zur Aussenschule schicken will, macht die Frau eigentlich nur Mist. Ob es sie wohl wundert, dass ihre Patienten alle nach und nach gehen, ohne dass es ihnen besser geht?

Ihr passt meine Art nicht. Schön. Mir ihre auch nicht, aber damit muss ich eben leben. Aber die Frau geht teilweise echt zu weit.
Ich naives Kind hab das mit der Manipulation erwähnt. Und jetzt scheint sie auf irgendeinem Trip zu sein, von wegen ich würde anderem damit schaden, ich hätte es nicht unter Kontrolle und eine total verzerrte Wahrnehmung. Wtf? Ich hab dann ca eine halbe Stunde lang versucht ihr das alles zu erklären. Bei ihr kam aber NICHTS an. Sie hörte mir offensichtlich nicht mal richtig zu. Ständig nur scheiß Sprüche und ihre pseudointellektuelle Art.
Irgendwann hab sie dann nur noch angestarrt, bis sie richtig nervös wurde und sagte, ich mache ihr Angst.
Triumph!

Mittwoch, 30. November 2011

Handy- und Besuchszeiten.

Da ich schon einige Male gefragt wurde, mach ich es jetzt einfach so. Die wichtigsten kennen den Blog ja.

Handyzeiten

Montag: 19 Uhr - 20:45 Uhr
Dienstag: 19:15 Uhr - 20:45 Uhr
Mittwoch: 15 Uhr - 20:45 Uhr
Donnerstag: 18:30 Uhr - 20:45 Uhr
Freitag: 19 Uhr - 20:45 Uhr
Samstag + Sonntag: irgendwann vormittags - 20:45 Uhr

Besuchszeiten

Donnerstag: 18:45 Uhr - 20:45 Uhr
Samstag + Sonntag: immer

Ausgangsbericht.

Bin gerade im Bus, auf dem Weg zur Klinik. Heute war ja Ausgang und ich durfte raus, war in der Stadt. 2 andere von der Station und ich sind zusammen dahin gefahren und haben uns dann da getrennt. Anfangs war ich sehr unsicher.
"Ist dir das eigentlich gar nicht peinlich, allein durch die Stadt zu gehen? Ich fühle mich dann immer, als hätte ich keine Freunde oder so."
Der Spruch kam natürlich richtig gut und hat mir ganz tolle Laune gemacht. Aber letztendlich war es doch ganz nice.
Erst bin ich bisschen bei den Ständen hin und her gegangen und hab mir n Expander und n Tunnel gekauft bei ehemaligen Kollegen meiner Mutter, mit denen ich noch bisschen geredet hab. Nach ner Weile kam mir dann die KJ2, also die Geschlossene, entgegen. Mit einigen von denen verstehe ich mich auch ziemlich gut, also gab das auch bisschen gemütlichen Smalltalk. Kurz darauf spricht mich eine junge Verkäuferin, 21 Jahre alt, studiert Kunstwissenschaft und Philosophie, auf meine inzwischen blau-türkisen Haare an, und wir haben uns bestimmt 20 Minuten unterhalten, war echt lustig. Dann noch zum Frisör gegangen und nach einer Intensivkur für meine kaputten Haare gefragt, mit der Verkäuferin auch noch bisschen geredet, sowie zwischendurch kurze Gespräche mit anderen Fremden.

Und jetzt, 2 Stunden später, geht es mir wieder ziemlich gut.
Nein, es ist nicht peinlich, alleine in die Stadt zu gehen. Weder langweilig noch peinlich. Kontakte und Gespräche ergeben sich ganz von selbst. Man muss nur ein bisschen offen sein.

Dienstag, 29. November 2011

Quecksilber.

"Lasst mich von der ersten Stufe der Herstellung von Gold erzählen . . . Wahres Gold, Himmelsgold. Diese Stufe ist ziemlich einfach. Ihr nehmt ein Pfund Quecksilber und erhitzt es mit einem Schmelztiegel, bis es zu dampfen beginnt. Das ist alles. Quecksilber - dieser Stoff der sich hierhin und dahin bewegt und niemals still steht." Es durchbohrte sie mit seinem stechenden Blick. "Hört mir zu, meine Schüler. Quecksilber ist der Geist. Für den ersten Schritt auf eurer Reise dahin, zu Gold zu werden, müsst ihr nur aufhören euren Geist hin und her schwirren zu lassen, jeden kleinen Gedanken zu verfolgen, jeden kleinen Einfall, jede kleine Sehnsucht oder Empfindung. Bringt euren Geist zum Stillstand. 'Ist das alles?', werdet ihr fragen. Glaubt mir, das ist das härteste Stück Aber im ganzen Ablauf. Man braucht normalerweise jahrelange Übung, um den Geist stillstehen zu lassen. Ihr macht das tatsächlich schon sehr gut. Ich bin wirklich froh. Die nächste Stufe ist nun das Quecksilber allmählich zu erwärmen, den Geist zu erwärmen. Womit sollte man ihn erwärmen? Wollt ihr das wissen? Dann erzähle ich euch ein großes Geheimnis." Er senkte seine Stimme. "Nur mit Wärme im Herzen kann man den Geist erwärmen." Er blickte aus dem Fenster. "Also - sollen wir sofort mit der nächsten Stufe beginnen? Sie ist schwer. Seid ihr bereit dazu?"

- Das Haus des Magiers 2

Das Gold des Ich.

"Wenn das, was wir alle tun müssen, nur ist uns selbst zu kennen", sagte er schließlich, "wozu ist es dann gut?"
Der Magier antwortete ihm ruhig.
"Ein Mensch, der sich selbst wirklich kennt", sagte er, "ein Mensch, der die wahren Möglichkeiten der Menschheit versteht, solch ein Mensch wird seine Spuren in der Welt hinterlassen. Denn die Welt wird ein besserer Ort sein, nur weil er in ihr gelebt hat. Ein Mensch, der für Frieden und Gerechtigkeit eintritt, für Mitgefühl und Verständnis, spricht für die ganze Menschheit. Ein Mensch, der sich aufrichtig verhält und weise handelt, entschädigt für das Niederträchtige und das Bösartige im Menschen. Hör mir zu, William." Er ging auf den Jungen zu und sprach ihn direkt an. "Eine tapfere Tat aus wahrem Mitgefühl kann hunderte von Taten des Bösen aufheben. Eine Geste der Liebe wischt die Tränen der Menschheit fort. Denn tief im Herzen haben wir alle - jeder Einzelne von uns - ein Korn reines Gold. Das ist das Gold des Ich. Dieses Gold heißt Liebe. Es ist das Geburtsrecht jedes einzelnen Menschen."

- Das Haus des Magiers 2

Montag, 28. November 2011

Grundschulerinnerungen.

Mir schwirrt schon den ganzen Tag eine Erinnerung im Kopf umher. Sie stammt aus der Grundschule, 4te Klasse, glaube ich.

Ich sitze auf der Schaukel auf dem Spielplatz. 2 Jungs kommen zu mir. Sie sind ca 2 Jahre älter und mögen mich genau so wenig, wie ich sie. Vor einem von beidem, D., hab ich Angst. An den anderen erinnere ich mich kaum.

"Ey, J., wir wollen dich mal was fragen!"

Ich schaue auf, schon etwas verunsichert.

"Ist deine Mutter eine Prostituierte?"

Ich sage nichts, weiß nicht, was eine Prostituierte überhaupt ist. Die beiden grinsen, anscheinend wissen sie, dass ich keine Ahnung habe, was genau sie gerade gefragt haben.

"Eine Prostituierte ist eine Frau, die ihr Kind ganz doll lieb hat."

Ich zögere. Merke, dass da etwas nicht stimmen kann.

"Ja, meine Mutter hat mich ganz doll lieb."

Ich bin nervös. Was wollen die beiden von mir?

D. fragt, ob meine Mutter dann eine Prostituierte ist. Ich antworte ihm, dass es stimmt, wenn die Erklärung von ihm denn richtig war.
Die beiden fangen an zu lachen, sagen, J.s Mutter ist eine Prostituierte!, und lachen noch mehr. Dann erklären sie mir die wahre Bedeutung. Geschockt renne ich zu den Lehrern und erzähle ihnen davon, während mir die Tränen über mein Gesicht laufen. Mir ging es furchtbar in dem Moment.

Und jetzt, Jahre später, ist das einzige, was mich daran noch erschüttert, dass ich damals wirklich dachte, meine Mutter liebt mich.

Fortschritte.

Vorhin hab ich mit einem Betreuer geredet, weil es mir nach dem Joggen nicht gut ging. Kotzen und Sport verträgt sich leider nicht so. Wir kamen dann auf das Thema "Fortschritte".
Er sagte, ich hab schon einige Fortschritte gemacht, und soll stolz auf mich sein. Ich sagte, dass ich davon nichts merke und mich immer noch als genau so scheiße empfinde wie am erstem Tag, dass ich in meinen Augen keine Fortschritte gemacht habe.

Darüber hab ich jetzt nachgedacht. Hat sich irgendwas verändert?

In der Klinikschule hätte ich fast losgeheult weil die Lehrerin in Bio mit Rezepten ankam und mir keine anderen Zettel geben wollte. Bei jedem Gespräch, welches nur im Entferntesten so deutbar ist, dass es um Gewicht geht, würde ich am liebsten sterben. Nach jeder Mahlzeit will ich alles auskotzen.

Andererseits hab ich es in der Schule endlich mal geschafft, die Fresse aufzumachen, wenn ich mit etwas nicht klar komme. Bei den Gesprächen versuche ich, ruhig zu bleiben und konzentriere mich auf etwas anderes oder bitte um einen Themawechsel. Und ausserdem will ich das Essen nur auskotzen und tue es nicht mehr jedes Mal.

Ich weiß nicht. Mache ich wirklich Fortschritte? Es fällt mir so schwer, sowas zu sehen.

"Ich bin so dick!"

14 Uhr. Ich und N. sitzen in meinem Zimmer, vor ner Stunde gabs Essen. N. fängt an, in ihre Oberschenkel zu pieksen.

"Ich bin so dick!"
"Wie bitte?"
"Guck doch mal, wie das schwabbelt!"
"Quatsch, du bist nicht dick."
"Doch, meine Beine, guck doch mal."
"Deine Figur ist total in Ordnung, du musst nicht abnehmen.."
"Doch! Ich will 50kg wiegen."
"Was? Wieso? Das wären dann doch 13kg weniger, oder?"
"Ja, genau."
"Aber du hast jetzt doch schon Normalgewicht!"
"Trotzdem bin ich dick!"

So ging das die ganze Zeit. Irgendwann hab ich sie nur noch reden lassen und saß schweigend neben ihr. Mir ging es so scheiße in dem Moment. Ich wiege 14kg mehr als sie, was bin ich dann, wenn sie sich schon dick nennt? Fett wie Beth Ditto?
Ich hätte fast angefangen zu heulen. Sie gibt mir so oft das Gefühl, dass ich weitermachen muss wie bisher, dass ich unbedingt abnehmen muss, dass ich unglaublich fett bin. Sie meint es nicht böse, aber ist manchmal so unglaublich oberflächlich. Dabei weiß sie doch sogar, wieso ich hier in der Klinik bin!

Danach bin ich raus gegangen und hab die Tortellini ins Klo befördert.
2 Tage ohne kotzen, und dann sowas.

Sonntag, 27. November 2011

Bunt.

Meine grünen Haare waren, dank dem fuck Schwimmbad, in das die Betreuer uns Freitag geschleppt haben, extrem ausgebleicht, teilweise sogar mehr blond als grün. Und ich hatte gestern absolut keine Lust, wieder zum Frisör zu rennen und mir Directions zu kaufen.

Lösung:
Experimentieren! Ich hatte noch 120ml blau hier, zwar kein Directions und auch keine so intensive Farbe, aber für ein Experiment doch ganz okay. Damit hab ich mir letztes Mal auch die Spitzen gefärbt, sah eigentlich ganz gut aus.
Hab das Blau dann mit Conditioner gestreckt, damit es reicht, und eineinhalb Stunden einwirken lassen.
Blau wurde es zwar nicht, dafür aber dunkeltürkis. Und es sieht gar nicht mal schlecht aus.

Nächste Woche wollte ich eh noch in die Stadt, n neuen Expander kaufen, dann werde ich vermutlich noch 2x blau holen, von Directions. Entweder Atlantic Blue oder Midnight Blue, aber das entscheide ich dann spontan. Vielleicht traue ich mich auch endlich zum Frisör und lass mir einen Schnitt verpassen, bei dem blau-gelb auch gut aussehen würde, mal schauen.

Und wenn das Blau mich irgendwann nervt: Directions Pillarbox Red. <3

Bunte Haare ftw! :D

Samstag, 26. November 2011

Bücherwahn.

War heute paar Stunden Zuhause, hatte Ausgang zwischen den Mahlzeiten. Meine Tante hat mich dann abgeholt und zur Klinik gefahren. Ihr Blick, als sie mein Gepäck gesehen hat, war göttlich.

Mein Klavierhocker.
Decke und Kissen inklusive Bettwäsche.
Paar Klamotten.
Eine Leinwand.
Bisschen Kleinkram.
36 Bücher.

Jetzt habe ich also 42 Bücher im Zimmer stehen. Dabei hab ich nur einen kleinen Teil eingepackt, und davon sogar noch einige aussortiert! Also hab ich wirklich nur die wichtigsten Bücher mitgenommen.

Ich glaube, ich eröffne eine Stations-Bibliothek.
Zumindest wenn ich es schaffe, mich von einzelnen Büchern für ein paar Tage zu trennen.

Freitag, 25. November 2011

Was wäre, wenn?

Momentan bin ich eine 17 jährige Essgestörte. Nicht mehr, nicht weniger. Zumindest in meinen Augen. Aber wer oder was wäre ich ohne meine Essstörung?
Ich versuche mich zu erinnern, wer ich vorher war. Wie ich vorher war. Aber alles, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich unglücklich war. (Bin ich dadurch da rein gerutscht? Um mich selbst neu zu erschaffen? Maybe.)
Ich will nicht mehr unglücklich sein. Es geht mir mit der Krankheit (ja, ich habe endlich eingesehen, dass es eine Krankheit ist, und Krankheiten muss man bekämpfen. Alles, was ich vorher in dieser Richtung geäußert habe, war größtenteils geheuchelt) auch nicht gerade gut, aber sie hat mir Halt gegeben, wenn ich ihn gebraucht habe. Bisher habe ich mich innerlich immer gegen die Therapie und den Gedanken, "gesund" zu werden, gewehrt. Ich hatte Angst vor dem endgültigen Identitätsverlust, wusste nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte, wenn ich "gesund" wäre. (Ob ich überhaupt noch gesund werden kann, oder stecke ich da schon zu lange drin?)

Ich würde mich gern komplett neu erschaffen. Neu anfangen. Neue Stadt, neues Leben, neue Identität. (Wann begreife ich endlich wirklich, dass ich nicht vor mir selbst weglaufen kann?)

Aber vielleicht sollte ich auch das tun, wo vor ich immer zurückgeschreckt bin: kämpfen, es selbst in die Hand nehmen, Verantwortung für mich selbst übernehmen.
Was, wenn ich meine Identität dadurch gar nicht aufgebe, mich selbst nicht verliere, sondern dieses Selbst einfach nur neu kennenlerne?
Was, wenn ich wirklich versuche, aufzuhören, und sei es nur, um zu sehen, was passiert?
Was, wenn ich mich nicht mehr wehre, sondern endlich beginne, etwas zu verändern?

Was wäre, wenn?

- Aus meinem Tagebuch. 24.11.'11

Donnerstag, 24. November 2011

Erste Person Singular.

Ich.

Ein kleines, unscheinbares Wort. 3 unschuldige, alltägliche Buchstaben.

Man merkt oft erst viel zu spät, wie wichtig dieses Wort eigentlich ist.
Es heißt immer, man soll nicht egoistisch sein, soll nicht immer nur an sich denken. Aber was, wenn man irgendwann die wahre Bedeutung der Ichs nicht mehr kennt?

Ich - wer oder was ist das?

Man kann die Frage natürlich beantworten. Name, Alter, etc. Doch was ist mit dem eigentlichen Sinn dahinter? Wenn nicht nach Daten über eine Person, sondern nach ihrer Persönlichkeit gefragt wird? Kann man dann überhaupt noch wirklich antworten?
Wer ist dieser Mensch, der einen aus dem kalten Glas des Spiegels anstarrt? Dieser Mensch, dessen Augen von Tag zu Tag leerer zu sein scheinen? Dieser Mensch, der immer stiller wird, sich von allem entfernt?
Die Tage und Gedanken gehen ineinander über. Alles wirkt verschwommen, verzerrt, surreal.

Ich will endlich verstehen können, wer ich wirklich bin. Was ich will. Was ich fühle.

... chaotische und verwirrte Einträge ftw.

Dienstag, 22. November 2011

Wie?

R. ist wieder aus meinem Zimmer raus, wir haben jetzt bisschen rumgetauscht damit das alles einigermaßen geht.

Mir geht es momentan sehr seltsam. Ich will nur nach Hause.
Fressen, kotzen, fressen, ... Mich der Bulimie einfach hingeben. Einfach mein Leben leben, alles irgendwie in den Griff bekommen, aber die Bulimie doch behalten. Klingt dumm, naiv und paradox, weiß ich. Das ist so utopisch.. Ich denke mir immer "Ach, so schlimm war es Zuhause doch gar nicht, ich hab mal wieder total übertrieben und alles schlimmer dargestellt als es ist, ich wäre damit locker allein fertig geworden". Aber irgendwo, in den Tiefen meines Gehirns, weiß ich, dass ich es alleine nicht schaffen würde. Dass ich es nicht aushalten würde. Dass ich zusammen brechen würde. Dass ich nach einer Zeit einfach innerlich tot wäre - und dann wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich es auch äußerlich wäre.

Scheiß Zwiespalt.
Was will ich? Wieso bin ich hier? Schaffe ich es? Will ich es überhaupt schaffen? Wie konnte es überhaupt so weit kommen?
Ich esse normal mit den anderen, tue so, als hätte ich gute Laune, während sich meine Gedanken darum drehen, wie viel ich schon wieder fresse und wie ich es wieder loswerde. Das ist doch krank.
Wie konnte ich da nur rein rutschen?
Wie?!

Montag, 21. November 2011

55?

Mein Ziel waren immer 45kg. Davon wollte ich mich ja eigentlich distanzieren, wollte mir einreden, dass 50kg oder sogar 55kg auch noch gut wären.
Aber dann schaue ich R. an, die 1cm größer ist als ich und 54kg wiegt, sehe ihre Beine, die irgendwie doch noch dünner sein könnten, ihren Hintern, der doch ein bisschen weniger sein könnten, den Bauch, der auch noch flacher sein könnte.

55kg? Niemals.
50kg? Auch zu viel.
45kg? Viel, viel besser.

Chaos.

Chaos überall. Auf der Station, in den Gedanken, auf der Waage, ...

Heute kam wieder eine Neue, ne Bulimikerin. Damit sind wir dann 5 ES'ler auf der Station, von 12 Patienten. Ich fand 4 schon zu viel. Und jetzt kamen die Betreuer auf die geile Idee, die Bulimikerin (Pro Mia, passt total gut hier her) mit der instabilsten von uns ES'lern in ein Zimmer zu tun. Ganz toll. Die kommt damit natürlich überhaupt nicht klar, blockt total ab, weigert sich zu essen, etc. Und geht auch nicht mit R., der Neuen, in ein Zimmer. R. ist im Moment also bei mir, was auch nicht ganz ideal ist.
Gestern ging es mir richtig dreckig, weil ich solche Angst vor dem Wiegen hatte. Abends saß ich weinend beim Nachtdienst und lag dann die ganze Nacht wach. Heute Morgen lag ich dann 2 einhalb Std zu lange im Bett und hab total abgeblockt und geweint. Nach der Zeit wurde ich dann zum Wiegen "gezwungen" und, was ich absolut nicht verstehen kann, ich hab abgenommen. Wie geht das?! Mein Körper hat n Schaden.. Ich kann es mir, physisch gesehen, zwar erklären, aber den ganzen Tag über denke ich schon daran, dass ich es nicht verdiene abzunehmen. Nicht bei dem Gefresse.
Ich muss die Kontrolle wiederfinden. Ganz egal, wie therapieschädlich das ist. Da ist die Pro Mia in meinem Zimmer ja auch ideal.. oder so ähnlich.

Sonntag, 20. November 2011

Fett.

Ich bin ziemlich nervös wegen morgen früh. Montag ist immer wiegen.
Wenn ich sogar schon zunehme, wenn ich erbreche, wie soll das dann erst werden, wenn ich einfach nur esse? Ich hab seit Dienstag nicht erbrochen. Und ich merke, wie fett ich geworden bin in der Zeit. Ich fühle mich, als wäre ich 10kg fetter als eh schon.
Fuck.

Alice im Hungerland.

"Dieses Buch ist weder ein Sensationsbericht über den Kampf mit einer geheimnisvollen Krankheit noch das Zeugnis einer wunderbaren Heilung. Aufgezeichnet wird die Geschichte einer Frau, die die dunkle Seite der Wirklichkeit bereist hat und den Entschluss fasste, zurückzukehren. Und zwar zu ihren Bedingungen.
Dabei grenzten meine Bedingungen beinahe schon an Ketzerei. Ich musste sagen: Ich werde essen, was ich will, und aussehen, wie es mir passt. Ich werde so laut lachen, wie es mir gefällt, werde die falsche Gabel benutzen und mein Messer ablecken. Die Lektionen, die ich lernen musste und die zu viele Frauen niemals werden lernen können, klängen merkwürdig und wunderbar zugleich: Ich musste den Klang meiner Schritte lieben lernen, die Bedeutung von Gewicht und Präsenz, musste lernen, Raum einzunehmen, den rebellischen Hunger meines Körpers ebenso zu spüren wie seine Reaktion auf Berührung. Ich musste lernen, mich selbst zu verstehen, und zwar nicht nur intellektuell, sondern buchstäblich mit Leib und Seele. Ich musste lernen, die Missklänge unserer Kultur, die mich den lieben langen Tag berieselten, zu ignorieren."

Oh yeah!

Irgendwann zwischen halb 3 und 3 kommen Verwandte und bringen mir mein Klavier. Ich freue mich wie son kleines Kind. Endlich wieder spielen! Und wenn ich weiter so gut durchhalte, darf ich auch alle 2 Tage spielen. Zwar nur jeweils eine halbe Stunde, aber das ist mir egal, es ist trotzdem toll! (:

Ausserdem hab ich jetzt wieder Kontaktlinsen! Tausend Mal besser als meine Brille. Ich sehe endlich wieder klar und muss nicht alle halbe Stunde meine Brille putzen. Ausserdem sieht es einfach besser aus. d:

Ich dehne jetzt auch wieder mein Ohrloch. Gestern n 2,5mm Expander gekauft, nächsten Monat dann 4mm, übernächsten dann 6mm, ..
Die 2,5mm gingen ohne Probleme rein, vermutlich, weil mein Ohrloch schon mal gedehnt war. Bin ich aber auch sehr dankbar für. :D Finde es immer noch total schade, dass ich meinen Tunnel zuwachsen lassen musste. Aber egal. Jetzt dehne ich ja wieder.

Und bisschen anderes Zeug hab ich auch noch bekommen. Ein neues Glätteisen, ne Thermostrumpfhose und 2 Paar Kuschelsocken. :D In grau und grün-weiß gestreift, rawr.

Samstag, 19. November 2011

"Was hast du gemacht?"

K., dieser Post richtet sich direkt an dich. :D

Per Mail antworten ist momentan bisschen scheiße, da die Seite aufm Handy eeewig lädt, also schreib ich dir einfach mal hier.

Montag Abend hab ich bisschen Scheiße gebaut. "bisschen"..
Keine Ahnung wieso, aber ich hab mir im vorletzten Ausgang Drogen mitgenommen. Vielleicht einfach zur Sicherheit oder so, weiß nicht. Jedenfalls hatte ich sie dann hier liegen. Montag Abend wurde der Drang, das Zeug zu nehmen, immer größer und irgendwann hab ich es dann gemacht. Nur eine kleine Dosis, ca die Hälfte von dem, was ich sonst so nehme.
Die Reaktion war heftiger, als bei einer doppelt und dreifach so hohen Dosis.
Der Trip, wenn man das überhaupt so nennen konnte, war nicht allzu toll. Aber die körperliche Reaktion war richtig heftig. Hab ich dir mal erzählt, dass ich vor eineinhalb Jahren oder so mal ne Koffeinvergiftung hatte? 1,9g Koffein. Damals ging es mir noch n Tick besser als in der Nacht und am darauffolgenden Tag.
Mir ging es richtig dreckig. So etwas habe ich bei dem Zeug noch nie erlebt, jedenfalls nicht in dem Ausmaß.
Ungefähr eine Stunde nach der Einnahme bin ich zur Betreuerin, die gerade Nachtdienst hatte, gegangen. Ich habs ihr erzählt und die restlichen Tabletten abgegeben. Den Rest der Nacht lag ich zitternd im Bett und hab versucht zu schlafen.

Ich glaube, dass Drogen in einer Klinik nicht gerade gern gesehen werden, versteht sich von selbst.
Am nächsten Tag habe ich mich richtig angestrengt, obwohl es mir körperlich immer noch sehr sehr schlecht ging. Ich hab alles mitgemacht, mich bei allem total bemüht, hab sogar Dinge getan, bei denen ich mich die ganze Zeit über geweigert hatte, da ich eigentlich noch nicht so weit war. Aber ich musste es tun, um zu zeigen, dass ich die Therapie hier wirklich will. Ich hatte solche Angst, dass ich nach Hause oder auf die KJ2, also die Geschlossene, muss.
Mittwoch ging es mir wieder etwas besser. Gegen 10 Uhr wurde ich dann zur Visite gerufen und musste mit dem Oberarzt reden. Du glaubst gar nicht, wie scheiße nervös ich da war. Aber wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich auf der KJ3 bleiben darf, fürs Erste. Sollte sowas nochmal passieren, muss ich erstmal ins Krankenhaus und danach auf die KJ2. Ausserdem wäre ich dann komplett verkabelt, also müsste dann sone Monitorüberwachung machen. Da werden den Ärzten die ganze Zeit über meine Herz- und Lungenaktivitäten gesendet.
Alternativ musste ich versprechen, dass ich endlich anfange, mit den Betreuern zu reden, wenn es mir schlecht geht, damit sowas nicht mehr passiert. Es fällt mir manchmal schwer, aber ich versuche es, so gut ich kann.
Momentan geht es mir eigentlich eh relativ gut. Nach einem großen Tief kommt ein großes Hoch, und so. Ich kriege am Wochenende sogar Ausgang, so wies aussieht. Ich muss nachher noch mit dem Oberarzt reden, wenn der sagt, es ist okay, darf ich raus. Aber da es mir gut geht und ich nachher mit meinem Stiefvater in die Stadt wollte, wird das wohl kein Problem werden.

Also Hase, soviel zu dem "Was hast du gemacht?".
Das mit dem großen Tief und dem großen Hoch darfst du dir btw auch mal durch den Kopf gehen lassen.. wird bei dir auch so sein, glaub mir.

Kannst trotzdem über HH antworten, lesen ist kein Problem, nur mit dem Antworten ist es da für mich bisschen scheiße.

Pass auf dich auf, Hase! <3

Mittwoch, 16. November 2011

Freundschaft.

"Wir besuchen dich auf jeden Fall!"
"Natürlich besuchen wir dich, ist doch klar!"
"Wir sind doch alle für dich da!"
"Wir stehen hinter dir!"

3 Wochen später.

Meine Mitbewohnerin ist, wie bereits gepostet, einfach wieder weg, ohne mir was zu sagen. Keiner von ihnen hat mich besucht. Keiner von ihnen hat sich gemeldet.
Obwohl - das stimmt so nicht ganz. Eine hat mich heute angeschrieben.

"Wir müssen nochmal in deine Wohnung, T. hat ihre Kamera da vergessen."
"Eh, okay, weiß aber nicht wann das klappt, hab momentan keinen Ausgang.."
"Ja, sag dann bescheid."

Fertig. Danach kam nichts mehr.
Bis auf M. und ein paar Verwandte hat mich bisher keiner besucht.

Habe ich nicht wunderbare Freunde?

Montag, 14. November 2011

Klavier!

Gerade habe ich mit einem Betreuer geredet und einfach so aus Spaß die Idee geäußert, dass ich ja mein Klavier herbringen könnte. Und der Betreuer sagte, er findet die Idee gut, und wird es morgen mal ansprechen!
Es steht natürlich noch lange nichts fest, aber die Möglichkeit besteht und allein das macht mich total glücklich. Wünscht mir Glück!

Geheimnis.

Ich hab R. gestern Abend etwas anvertraut. Vermutlich hat er gar nicht richtig gemerkt, dass das ein Geheimnis ist, so gut wie keiner weiß davon. Richtig darüber geredet habe ich eigentlich nur mit einer einzigen Person darüber, aber das war auch nur kurz und aus einem völlig anderen Grund. Ihm wollte ich es beibringen, da er mich immer wieder darum gebeten hat. R. hingehen wollte ich es einfach erzählen, damit er mich etwas besser kennt.

Ich manipuliere Menschen.
Klingt jetzt sicher erstmal seltsam. Vor 2 Jahren habe ich damit abgefangen, ich habe es auch quasi von jemandem gelernt bzw habe durch diese Person angefangen, es zu lernen. Und inzwischen kann ich es schon relativ gut.
Wenn man erstmal weiß wie es geht, ist es erschreckend einfach. So gut wie jeder ist anfällig dafür und so gut wie niemand merkt es.
Der Trick dabei ist, es so zu tun, dass die Menschen ihre Gedanken und Handlungen als ihre eigenen empfinden. Hat bei R. gestern super geklappt. Ich wollte danach mit ihm darüber reden, aber er hat total abgeblockt und mir erklärt, dass die Gedanken alle von ihm selbst stammen. Wenn er meint..

Ich erwarte nicht, dass er es versteht. Erwarte ich generell von keinem. Vielleicht wirkt das auch nur wie ein Anfall von Größenwahn, keine Ahnung. Jedenfalls weiß ich, was ich tun muss, um die Handlungen von Menschen zu beeinflussen, egal wie das jetzt wirken mag.
Ich weiß, was ich kann. Auch wenn man es mir nicht glauben mag.

Vertrag und Plan.

Heute hab ich endlich meinen zukünftigen Therapievertrag zu Gesicht bekommen. Wirklich gefallen tut er mir nicht gerade. Aber wenn ich mich morgen weigere ihn zu unterschreiben, gilt es als Therapieverweigerung und ich muss nach Hause.
Ausserdem sind wir den vorläufigen Verstärkerplan durchgegangen. Ist eigentlich ganz okay, nur die momentane Belohnung gefällt mir nicht soo sehr. Fitnessstudio.. gerade ich. Aber ich erkundige mich die Tage mal, ob es hier in der Stadt die Möglichkeit gibt, ab und zu auszureiten und was es dann kosten würde, das könnte ich auch statt Fitnessstudio machen. Klavier spielen geht ja leider nicht. Mal schauen..
Das Problem dabei ist, dass ich beides selbst zahlen müsste. Mal schauen, wie dad hinhaut.

G., meine Zimmernachbarin, redet jeden Abend wenn sie telefoniert nur davon, dass sie nach Hause will. Dabei soll sie nur ca 6 Wochen hier bleiben. Fühle mich immer etwas seltsam, wenn sie allen erzählt wie unbedingt sie hier weg will, da ich halt noch einige Monate hier bleiben soll. Hm.

Sonntag, 13. November 2011

Enttäuscht.

Meine Mitbewohnerin, S., ist seit Freitag weg, wie ich heute erfahren habe - indem ich auf ihre Facebook-Pinnwand geschaut habe. Ganz toll.
Sie hat mir nicht mal bescheid gesagt. Besuchen wollte sie mich eigentlich auch mehrmals. Hatte aber dann irgendwie doch nie Zeit.
Irgendwie bin ich ziemlich enttäuscht von ihr. Dass sie für die 3 Wochen bei mir wohnen durfte, war eigentlich ein ziemlicher Vertrauensbeweis von mir. Gerade weil ich in der Zeit ja auch nicht da war.
Hinterlassen hat sie mir ein paar Reste im Kühlschrank, sowie irritierte Nachbarn, da sie wohl doch ziemlich laut war. Obwohl ich ihr sagte, dass ich das nicht möchte, und dass direkt nebenan ein kleines Kind wohnt.
Tolle Freundin.

Ausserdem bin ich irgendwie enttäuscht von jemand anderem, fühle mich ein bisschen verarscht.

Bedeute ich meinen Freunden denn so wenig, dass viele nicht mal bereit sind, kleine Opfer für mich zu bringen? Selbst wenn es sich teilweise nur um Dinge wie die Lautstärke in meiner Wohnung dreht?

Alptraum.

Oh Gott, mein Herz rast. Ich lag eben ca 5 Minuten bewegungsunfähig im Bett und hatte Angst.

Ich will nicht wieder einschlafen.

Samstag, 12. November 2011

Entschluss.

Ich habe mich entscheiden.
Nachdem ich gestern die halbe Nacht in Gedanken vertieft war, die ich heute auch noch weitergeführt habe, habe ich endlich den Entschluss gefasst. Ich habe meine Prioritäten gesetzt und werde dementsprechend handeln. Auch wenn es schwer wird.

Es wird Zeit, ...

... dass ich mich endlich zusammen reiße.
... dass ich nicht mehr nur jammere.
... dass ich nicht mehr tagtäglich in Selbstmitleid bade.
... dass ich mir meiner Prioritäten bewusst werde.
... dass ich mich um mich selbst kümmere.
... dass ich mich endlich entscheide.

Freitag, 11. November 2011

Perfekter Tag. Or something like that.

Habe mich wieder ein wenig beruhigt.

Gestern ging es mir richtig dreckig. Ein mehr oder weniger verdrängtes Ereignis kam wieder hoch, so dass ich es emotional nochmal durchleben durfte. War nicht so wirklich schön. (M.? Der Club, u know. Wollte dir ja noch sagen um was es ging und so..)
Mir ging es jedenfalls nicht wirklich toll und ausgerechnet an dem Tag mussten die Betreuer noch rumnerven.
Abends war ich dann so richtig fertig und hab alles an R. und N. ausgelassen. Das tat mir so unendlich leid. Klar, mir ging es nicht gut, aber das ist auch keine Entschuldigung. Vor allem, wenn sowas ständig vorkommt.
Heute hab ich dann nochmal mit N. darüber geredet, und es ist wieder alles okay. Zum Glück. Ich hab solche Angst, ihn irgendwann wegen sowas zu verlieren.

Achja, und was den Tag gestern perfekt gemacht hat:
N. und ich waren gestern genau 6 Monate zusammen. Und dann bin ich so asozial zu ihm. Ganz toll gemacht, J..

Paradox.

Verblüffend, wie paradox manche Menschen doch sind. Sie sagen etwas und tun dann etwas vollkommen anderes.

- Vom 10.11.'11

Donnerstag, 10. November 2011

Scheiß Tag.

Ich will nach Hause. Jetzt

Mittwoch, 9. November 2011

Konsequenzen.

Soll ich es wirklich sagen? Ich habe so Angst, dass als Konsequenz nicht nur der Ausgang gesperrt wird, sondern mir auch mein Handy weggenommen wird. Ich will nicht den Kontakt zur Außenwelt verlieren. Besonders nicht zu meinem Freund. Wir können momentan eh kaum reden..

Ich erbreche wieder mehrmals täglich. Mein Hals fühlt sich dementsprechend toll an.
Dass ich mich Montag wieder geschnitten habe, habe ich gesagt. Brauchte ja auch n Verband. Für n Pflaster wars viel zu groß. Aber ich habe so Angst davor, das mit dem erbrechen zu sagen..

Ich weiß, dass es besser wäre. Langfristig gesehen.
Aber kurzfristig wären die Konsequenzen schrecklich. Ich habe ernsthaft gehofft, dieses Wochenende nach Hause fahren zu dürfen..

Sonntag, 6. November 2011

Wochenende.

Schönes Wochenende.
Gestern war M. hier, das war einfach n toller Tag. Danke dafür, Liebste. <3
Heute war ich mit meinem Onkel und meiner Tante in der Stadt, war schön, auch wenn wir leider nicht zur Tattoo Convention waren.

Bin gerade leider zu faul um mehr zu schreiben.. :D

Freitag, 4. November 2011

Danke, oder so.

Ich wollte mich auf diesem Weg mal bedanken. Und für meine Undankbarkeit in letzter Zeit entschuldigen.

Ich habe so wundervolle Menschen um mich rum, die alle an mich glauben und mir Kraft wünschen. Die mir jeden Tag aufs Neue zeigen, dass sie mich lieben.
Es tut mir leid, wie undankbar ich oft regiere. Besonders R. wird wissen, was ich meine. Ich bin trotzdem sehr, sehr dankbar dafür, mir bedeutet das wirklich viel, auch wenn ich manchmal stimmungsbedingt scheiße regiere.

Also, lange Rede kurzer Sinn..

Danke.

Mittwoch, 2. November 2011

Who?

Für wen tue ich das hier eigentlich?

Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich es inzwischen eher für die anderen tue, um niemanden zu enttäuschen.

Diese ganzen Sprüche.. "Nicht aufgeben", "du schaffst das", "wir glauben an dich", "sei stark", ...
Ich weiß, wie sie gemeint sind. Damit wollen mir alle nur helfen. Aber es ist einfach keine Hilfe, es setzt mich eher unter Druck.
"Bloß nicht versagen", "ich muss es schaffen", "keine Schwäche zeigen", ...

Dienstag, 1. November 2011

Scheiße.

Scheiß Tag. Scheiß Thetapeutin. Scheiß Klinik.

Ich komme mit Frau K. überhaupt nicht klar. Und Therapeutenwechsel sind nicht erlaubt.
Sie hört mir nicht zu, geht nicht auf mich ein, und fragt dann noch ganz naiv, ob ich etwa sauer auf die wäre, und warum.
Nein, wieso sollte ich sauer sein? Weil ich, wenn ich noch mal kotze, keinen Ausgang kriege? Meine Freunde nicht sehen darf? Überwacht werde wie ein Terrorist? Irgendwann wieder auf die Geschlossene muss?
Ich hab ihr heute im Gespräch vorgeschlagen, statt der Zimmerzeit nach dem Essen, die mich vom Kotzen abhalten soll aber absolut nichts bewirkt, Klavier spielen darf. Das würde mir WIRKLICH helfen. Sie sagte, sie denkt darüber nach.
Dann sprach sie mich nachmittags an. Ihr Deal: Wenn ich die ganze Woche nicht kotze, darf ich Freitag ne Std oder so ans Klavier. Ganz toll. Und wenn ich kotze.. Naja, siehe oben.

Ihr geht es nur darum, dass ich nicht kotze. Aber wieso? Das macht nichts besser. Bulimie ist weit mehr als kotzen. Im Grunde ist das kotzen nur ein Symptom. Was ich ihr auch gefühlte tausend Mal versucht habe zu erklären. Aber das ist ihr egal. Wenn ich nicht kotze, ist die Welt in Ordnung und ich mache "Fortschritte". Geil. Klasse Therapie.

Aber wie sie mir heute so toll erklärt hat, ist sie die Ärztin, also habe ich zu machen, was sie sagt.

Ich will hier weg.

Montag, 31. Oktober 2011

"Fortschritt"?

Ich esse wieder mehr, aber kotze dafür auch wieder, nach dem Mittag- und Abendessen meist. In der Klinik hungern geht nicht gut. Irgendwann ist dieser Druck, dieser Fresszwang, so groß, dass ich all meine Kraft brauche um nicht auszurasten oder zusammenzubrechen. Da fällt es mir leichter, es auf meine "normale" Art zu machen..
Nach dem Essen ist es immer stressig. Aufpassen, dass mich keiner sieht, ins Bad huschen, so schnell wie möglich den Magen leeren, Gesicht wieder in Ordnung bringen, und dann beten, dass man auf dem Weg ins Zimmer nicht erwischt wird. Hab ja eigentlich direkt nach dem Essen Zimmerzeit, damit genau sowas nicht passiert. Naja.. Und die Betreuer wissen ja auch bescheid, ich melde mich ja meist danach.

So geht es mir jedenfalls besser als vorher, wodurch ich mich besser auf das alles hier konzentrieren kann. Also ist es doch ein Fortschritt... oder?

Samstag, 29. Oktober 2011

Wochenendendlosigkeit.

Ich sitze mit gemischten Gefühlen auf dem Sofa im Aufenthaltsraum. Anspannung. Angst. Einsamkeit. Langeweile. Leere?
Der Minutenzeiger der Uhr bewegt sich unendlich langsam, die Zeit will einfach nicht vergehen.

Abgesehen von den Betreuern sind wir gerade 3 Leute auf der Station. 2 Magersüchtige, inklusive unserem Neuzugang von gestern. Krass, wie dünn die Neue ist..
Essen war stressig vorhin. Finde es schon schlimm, mit der einen Magersüchtigen am selben Tisch zu essen, da ich immer irgendwie den Drang habe, langsamer und noch weniger zu essen als sie - was meistens auch klappt. Und da heute ja die meisten weg sind und nur wir 4 ES'ler da waren (die eine hat gerade Ausgang), war das Essen für mich noch schlimmer als sonst, besonders da die Betreuer die ganze Zeit über irgendwelchen Mist geredet haben, was ich gerade beim Essen überhaupt nicht abkann. Da will ich nur meine Ruhe. Also fing ich irgendwann mit Gezicke an.
Hab mich inzwischen auch dafür entschuldigt. Aber die Anspannung ist noch vorhanden. Dieser Drang zu fressen und zu kotzen wird immer stärker, konnte das jetzt ja schon über ne Woche nicht machen, und von Tag zu Tag werd ich angespannter. Hätte gestern Abend fast mein Zimmer zerlegt.

Ausserdem musste ich gestern meine Mutter anrufen, war mein Tagesziel. Bin danach durch in mein Zimmer gerannt, hab die Tür zu geknallt und bin zusammengebrochen.
Hurrah.

Ist echt anstrengend hier..

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Fail 1.

Gefressen, gekotzt, bescheid gesagt, Verhaltensanalyse geschrieben. Hurrah.
Direkt am zweiten Tag sowas..

Erster Bericht.

Bisher ist es eigentlich ganz okay. Alle sind nett, sowohl Patienten als auch Betreuer und Ärzte. Bis auf den Oberarzt, der ist gruselig, aber den seh ich ja eh nur mittwochs bei der Visite..
Hier sind noch 2 andere Essgestörte. Eine kam zeitgleich mit mir, aber ich weiß nicht, ob sie echt ne Essstörungen hat. Sie sagt, erst Magersucht und jetzt Bulimie - innerhalb von 4 Monaten. Glaub ehrlich gesagt nicht, dass sie wirklich versteht, wie sich ne richtige Essstörung anfühlt. Ausserdem isst sie normal und kotzt auch nicht.
Dann ist in meiner Essgruppe noch eine Magersüchtige. Sie sieht aus wie ein Geist, so dünn, fast durchsichtig.. mir ist aufgefallen, dass ich weniger esse als sie. Und genau wie sie wirklich ewig brauche, Krümmel für Krümmel esse. Weiß nicht, ob es mir so gut tut, mit ihr am Tisch zu essen. Hab irgendwie immer den Drang bloß nicht mehr zu essen als sie, bloß nicht schneller, etc. Werd da wohl noch mit den Betreuern drüber sprechen.
Heute Mittag hab ich es das erste Mal seit ich hier bin geschafft auf zu essen. Sonst hab ich vielleicht n Viertel geschafft. Hatte danach ziemlich krass den Drang mich zu übergeben, hab auch gezittert deswegen. Hab dann etwas gemacht, was für mich auf der Geschlossenen nie in Frage kommen würde - ich habe mit den Betreuern geredet. Dadurch hab ich es geschafft, nicht zu kotzen.
Wir haben hier jeden Tag Tageszielrunde, da besprechen wir in der Gruppe unsere Ziele für den Tag und ob wir sie gestern geschafft haben. Finde ich ziemlich gut. Und jeden zweiten Tag werden, zusätzlich zum normalen Essen, noch Dinge wie Joghurt, Obst, etc bestellt, worauf wir eben Lust haben. Ich denke, morgen bestell ich mir einen Becher Magerquark, als Zwischenmahlzeit. Frag mich eh, wie lange die mein Essverhalten noch mitmachen. J., die Magersüchtige, hat mehrere Zwischenmahlzeiten am Tag und wird immer kontrolliert. Wird bei mir sicher irgendwann auch so sein. Die anderen sagten, die schauen sich das jetzt sicher erstmal 2-3 Tage an, dann geht das bei mir auch los. Naja, mal schauen..
Das Zimmer teile ich mir mit einer, die auch J. heißt. 14 Jahre alt, und hat unglaublich viel durchgemacht, ich war richtig geschockt. Wir haben gestern Nacht noch bis 2:30 Uhr geredet, da hat sie mir vieles erzählt. War sprachlos.. R., mit dem ich vorhin ne Weile aufm Sofa saß und geredet hab, hat ähnliches durchgemacht. Richtig heftig.. J. wird übrigens nächste Woche entlassen. Kann das absolut nicht nachvollziehen, da sie suizidal ist. Sie kommt in ne Pflegefamilie, hoffentlich hilft ihr das. Die wirken nett, aber sie traut ihnen nicht, was ich auch verstehen kann. Jedenfalls mag ich sie echt gern, haben uns auch schon recht gut angefreundet in der Zeit.

Mir fehlen die ganzen Menschen draußen. N., R., M., K., N., A., S., ... ist echt seltsam ohne sie. Aber sie unterstützen mich immer mit lieben Worten, finde das total süß und freue mich wahnsinnig darüber. Danke dafür. <3

Ich denke, die Klinik könnte mir echt helfen. Obwohl nur 2x die Woche Therapie ist. Die Betreuer helfen einem ja auch, genau wie die anderen Patienten, und wenn was ist sind die Therapeuten fast immer in der Nähe.

Ich bin jedenfalls voller Hoffnung.

Montag, 24. Oktober 2011

N.

N., eine Freundin, hat eben angerufen. Hat mich total gefreut, auch wenn ich Depp erst nicht wusste wer da ist. Hab statt N. den Namen einer Bekannten, L., verstanden und war dementsprechend verwirrt. :D
Sie liest ja auch meinen Blog und hat dann wegen der Klinik bisschen nachgefragt. Fands total schön, mal wieder mit ihr zu reden. Obwohl wir in der selben Stadt wohnen, haben wir uns erst ein Mal getroffen - haben uns ja durchs Internet kennen gelernt. Und da wir beide bisschen Probleme mit sozialen Kontakten haben, konnte ich sie bisher erst ein Mal besuchen. Die Umstände waren an dem Tag nicht ideal, aber es war trotzdem sehr schön.
Jetzt sind wir jedenfalls für Silvester verabredet, und vielleicht besucht sie mich auch in der Klinik. Ich freu mich drauf.

Morgen.

Es geht los.

Sonntag, 23. Oktober 2011

S.! <3

Gestern war so nice! Es ist toll, S. mal wieder zu sehen. Die 3 Wochen werden sicher anstrengend, aber schön. Ich freu mich jedenfalls.

Eben sind die letzten beiden Leute abgehauen, S. liegt schon seit 1 Uhr oder so im Bett und schläft. Gott, war die dicht. Hat irgendwann auch mal ausm Fenster gekotzt. Alkohol + Drogen ftw.
Ich selbst war über einen kurzen Zeitraum ganz leicht angetrunken, aber das wars auch. Nicht betrunken, keine Drogen, nichts. Trotzdem konnte ich den Abend super genießen. Waren irgendwann 10 Leute in meinem kleinen Wohnzimmer. Klein, eng, aber sehr chillig.

Gegessen hab ich n viertel Granatapfel und irgendwann nachts n halbes Stück Pizza. M. sagte, ich solle mal mehr essen, hm. Bin froh, dass ich in Gegenwart anderer Leute kaum was runter kriege. Auch wenn man dann dumm daneben sitzt wenn alle am essen sind. Aber so nehme ich wenigstens bisschen ab.
O. fragte mich übrigens, ob ich abgenommen hätte! Schönes Gefühl. Und das, obwohl ich bei unserem letzten Treffen glaub ich sogar noch bisschen weniger gewogen hab. Hm. Ich will jedem zeigen, wie viel ich noch abnehmen kann..

Jetzt schlaf ich erstmal noch bisschen! :D
Gute Nacht!

..mir gehts gut.

Freitag, 21. Oktober 2011

Wörter.

Ich denke zur Zeit seht viel über Wörter nach. Unter anderem über ihre eigentliche Bedeutung und wie sie heute genutzt werden. Und wenn ich etwas sage, bin ich total kleinlich, was die genaue Wortwahl angeht. Fängt an bei keinen Dingen wie "das gleiche/das selbe" und geht dann weiter über gefühlte tausend andere Dinge.
N gutes Beispiel ist meiner Meinung nach "Entschuldigung", bzw "sich für etwas entschuldigen". Letzteres tut man einfach nicht. Dadurch geht doch der komplette Sinn verloren. Man bittet um Entschuldigung.
Mag für viele jetzt total nichtig sein, aber mich beschäftigen solche Dinge.

Verrückt.

Ich mag das Wort.
Verrückt. Ver-rückt. Ver-rückte Denkweise. Ver-rückt. Verrückt.
Keinesfalls eine Beleidigung oder sonstiges in der Art. Ein Kompliment in meinen Augen.
Sich von der Norm abheben. Anders sein. Ver-rückt sein.
Ich bin verrückt.

Aufräumen.

Gott, bin ich müde. Hab noch bis um 3 Uhr oder so mit R. telefoniert. Eigentlich wollte ich dann wach bleiben und noch aufräumen (ihr könnt euch nicht vorstellen, wie scheiße es hier aussieht.. Gestern haben schon paar Nachbarn durchs Küchenfenster geschaut und dumme Sprüche abgelassen. War das peinlich..), aber dazu fehlt mir momentan echt die Kraft. Naja, jedenfalls hab ich meinen Wecker gestellt, falls ich einschlafen sollte - was natürlich auch ca 5 Minuten nach dem Ende des Telefonates der Fall war. Hab dann ne dreiviertel Stunde geschlafen, und danach ca 6 Stunden im Halbschlaf verbracht, da mein Wecker auch stur alle 10 Minuten klingelte.
Ende vom Lied: ich bin müde, die Wohnung sieht so scheiße aus wie immer, und nachher kommt mein Stiefvater vorbei um mir zu helfen.
Normalerweise ist es mir ja echt egal, wie es hier aussieht.. aber da S. heute hier einzieht.. Hm. Die Wohnung wie sie jetzt ist kann ich echt niemanden antun.

Bin eh gespannt, wie das mit S. wird. In der Klinik waren wir damals im selben Zimmer, das lief super. Und eigentlich komm ich seitdem auch viel besser mit anderen Menschen klar. Aber ich halte das auf die Dauer einfach nicht aus. Nach paar Tagen voller sozialen Kontakten hab ich im Grunde genug für die nächsten paar Wochen.
Ausserdem wird S. sicher oft andere Leute einladen. Heut Abend kommen ja auch noch paar vorbei, sie will feiern. Ich mag die alle, bin mit paar von denen auch befreundet und freue mich, sie mal wieder zu sehen, aber.. argh, so viele Menschen um mich rum.

Aber einen großen Vorteil gibt es natürlich: Ich esse kaum, wenn andere dabei sind! Hoffentlich schaffe ich es so, die FAs zu kontrollieren.
Achja, und S. weiß übrigens von meiner ES.

Hach, das werden sicher interessante Wochen..

Nachtrag:
Okay, jetzt stehts fest, S. kommt erst morgen! Vermutlich ganz gut so..

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Geschlossene?

Eben hat die Klinik angerufen. Auf der Geschlossenen wird n Platz frei. Großartig. Interessiert mich aber herzlich wenig..
Durfte dem Typen dann erstmal erklären, dass ich keinesfalls nochmal auf die Station will. Seine Antwort war toll. "Oh."
Dann sagte er mir, dass es wohl noch 1-2 Wochen dauern wird, bis auf der Offenen was frei wird. Na toll. Und wenn ich Genaueres wissen will, soll ich in der Ambulanz anrufen. Ja, genau, ich und fremde Menschen anrufen.. Siiicher.

Weiß gerade nicht, wie ich mich fühlen soll. Einerseits freut es mich, mehr Zeit zu haben. Aber andererseits weiß ich, dass es langsam wirklich Zeit wird.

An besten versuche ich doch, dort anzurufen.. dieses Warten macht mich verrückt, ich will endlich was genaues wissen.

Sonne.

Sitze gerade auf meinem Sessel, die Sonne scheint auf meine Beine. Fühlt sich ein bisschen so an, als würde die Sonne mit aller Kraft versuchen, mir einen Sonnenbrand - hatte bisher noch nie einen! - zu verpassen. Aber selbst wenn, es ist mir egal. Diese Wärme ist schön.
Endlich mal nicht mehr frieren.

Let me introduce myself.

Ich habe beschlossen, eine Art Vorher-Nachher-Vergleich zu machen. Eine Selbstbeschreibung vor und eine nach der Klinik. Bin gespannt, wie das wird, vor allem danach.
Hm, wo fange ich an?
Ich mag mich nicht. Mal finde ich mich einfach nicht sympathisch, mal hasse ich mich, mal finde ich mich widerlich. Auf jeden Fall kann ich mich nicht leiden.
Ich denke nur schwarz-weiß. Son Mittelding gibt es bei mir nicht, ich kenne nur das Extreme. So denke ich und so verhalte ich mich - ein lebendes Paradoxum.
Ich bin arrogant und verunsichert. Egoistisch und aufopfernd. Aggressiv und hilfsbereit. Zickig und immer bemüht alles richtig zu machen. Eiskalt und überemotional. Hab ne große Fresse und bin feige.
Meistens trage ich eine Maske. Mach einen auf unerschütterlichen Optimisten und gut gelaunt. Eine Bekannte sagte mal über jemanden, er sei "immer so hoffnungsvoll, und doch kurz vorm Zerbrechen". Das würde auch zu mir gut passen.
Angeblich bin ich klug. Der Test bei meinem damaligen Psychologen sagte, mein Intelligenzquotient liegt bei ca 135. Bringt mir aber auch nichts, da ich trotzdem kaum was begreife oder einfach eine gefühlte Ewigkeit dafür brauche. Selbst bei den einfachsten Dingen. Ganz schlimm ist es bei Sarkasmus. Den verstehe ich häufig nicht, bin gekränkt, reagiere danach zickig auf alles. Allerdings hängt das wohl auch mit meinen autistischen Zügen zusammen.
Als ich 13 war, war mein größter Wunsch, dumm zu sein. Dumme Menschen leben glücklich, heißt es. Inzwischen will ich nicht mehr dumm sein, lieber klüger. Ich möchte die "normalen" Dinge verstehen.
Meine größte Angst ist es, allein zu sein. Niemanden zu haben, der mich mag, der mir zuhört, der für mich da ist. Ein Teil von mir ist überzeugt, dass genau das früher oder später der Fall sein wird. Warum sollte man mich auch mögen? Wie kann man von anderen erwarten, jemanden zu mögen, der sich selbst nicht mag? Ich bin nicht klug. Nicht schön. Nicht ... was auch immer. Stattdessen bin ich eine chronische Lügnerin. Mache so viel falsch und bereue vieles nicht mal. Ich verdiene es nicht, gemocht zu werden. Ich verdiene es nicht, geliebt zu werden. Warum ich trotzdem so wundervolle Freunde und den in meinen Augen perfekten Partner habe, ist mir unbegreiflich.
Hm, was noch? ... Ich rede wenig. Habe viel zu sagen, doch mir fehlen die Worte.
Zum Abschluss nochmal den Eröffnungssatz..
..ich mag mich nicht.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Einkauf.

Das Essen für einen Abend.

369g Salami
360g Maultaschen
10 Milchschnitten
1000g Pommes
1000g Lasagne
3x Pizza
1600g Ravioli
1,5 L Selters 

Ausserdem 1000g Mehl für Notbrot, falls irgendwann nachts n FA droht.

17 Euro hat mich der Scheiß gekostet. Als hätte ich nicht schon genug Geldprobleme wegen meinen imensen Fresskosten.

Dienstag, 18. Oktober 2011

... oder auch nicht.

Einkaufen wird nichts. Dank meinem Freund, hurrah.. n besseren Zeitpunkt hätte er sich kaum aussuchen können. Also Drang weiter unterdrücken und still vor mich hin zittern. Hauptsache irgendwie Zeit mit ihm verbringen. Das ist wichtiger als alles andere.

Hauptsache ...

Der Regen hat nachgelassen und der Drang zu fressen wird immer stärker. Ich hab ihn jetzt seit ca 4 Stunden unterdrückt - länger schaffe ich es wirklich nicht. Ich muss einkaufen. Fressen, fressen, fressen. Kotzen. Und weiter fressen.

Pommes, Joghurt, Tortellini, Würstchen, Pizza, ... Scheißegal. Hauptsache fressen. Hauptsache, der Magen ist so voll, dass jede Bewegung schmerzt. Hauptsache ... diesem verdammten Druck nachgeben.

Montag, 17. Oktober 2011

Beste Freundin.

Ich bin gerade ausnahmsweise mal glücklich. Dass R. mein bester Freund ist, ist ja nichts Neues. Aber ich dachte eigentlich immer, dass das einseitig wäre. Klar, ich wusste er mag mich, und ich bin für ihn ne Freundin, aber.. Ich kann mir eh schon sehr sehr schwer vorstellen, dass mich jemand mag, und dann noch, dass ich die beste Freundin von jemandem sein soll? Never.
Naja. Ich scheine mich getäuscht zu haben, worüber ich unendlich froh bin.



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"... trotzdem bist du meine beste Freundin, und daran ändert sich auch nichts. Ich hab bei fast keinem Menschen auf der Welt das Gefühl, einfach so meine Gedanken runterreden zu können."

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"Ich schätze dich sehr als Menschen, hab dich meeeeega lieb. Bist mir so wichtig wie kaum jemand oder auch kaum sonst noch jemand vielleicht werden wird, ausser von denen, die's sind. Du bist einfach meine beste Freundin, äh, Schwester."

"Des Träumers Liebe"

Alltäglich will ich nicht sein, denn das sind nur die Ahnungslosen.
Herausstechen aus der Masse wünsche ich mir nicht, denn so sind nur die Heuchler.
Träumerisch möchte ich sein, denn nur so lebe ich sorgenfrei.

[...]

- Mario Metzler 

Buchauszug.

Egal, ob gut geplant, bis ins Detail durchdacht oder völlig spontan beschlossen – jeder von Jennas Plänen ging nach hinten los. Im Grunde genommen grenzte es an ein Wunder, dass sie sich noch nicht still und heimlich von dieser Welt verabschiedet hatte. Hart im Geben und brutal im Nehmen, dabei mit reichlich Galgenhumor gesegnet, meisterte sie ihr Leben. Wurde sie gefragt, wie sie das alles aushielte, grinste Jenna breit, zuckte mit den Schultern: „Da gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder du gewöhnst dich daran oder du drehst durch. Ich habe mich für die erste Variante entschieden.“


Nicht nur von dem Namen, der meinem bis auf einen Buchstaben gleicht, fühle ich mich angesprochen. Auch vom Rest des Textes.

Ich werde den Buchtitel (noch) nicht verraten, da ich beschlossen habe, dieses Buch R. zu schenken. Hoffe sehr, dass es ihm gefallen wird.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Wieder gekotzt, ...

... diesmal mit offener Tür. R. hat es also definitiv gehört. Und selbst wenn nicht, er weiß von meiner Essstörung, und 20 Minuten im Bad sind leicht auffällig. Gesagt hat er nichts. Nicht gefragt wie es mir geht. Ob er mir helfen kann. Nicht mal angeschaut hat er mich.

Ich verzweifel hier. Tu alles um es ihm hier angenehm zu machen, mach alles, war jetzt sogar drei verdammte Male einkaufen, obwohl das für mich wirklich die Hölle ist. Einfach damit er hat, was er möchte. Damit es ihm gut geht.

Und wie wirds mir gedankt? Er redet nicht mal mit mir.
Vedammt.. ich will, dass er mich einfach in den Arm nimmt und sagt, dass er für mich da ist. Aber offensichtlich will er gar nicht hier sein.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Kino und anderer Scheiß.

R. und ich waren heut im Kino. Fright Night - n toller Film, kann ich echt empfehlen.
Was ich NICHT empfehlen kann, ist Eis im Kino zu fressen. Als der Film endlich vorbei war ging ich sofort auf das Klo dort, aber konnte nicht kotzen. Zu nervös, vermutlich. Toll. Und da ich das natürlich absolut nicht eingeplant hatte, hab ichs jetzt vermasselt. Es ist zu spät, das Eis wird bereits verdaut, ich werds nicht mehr los.
Als wir auf den Bus gewartet haben bin ich fast ausgetickt. Das Gefühl war so schrecklich. Klar, ab und an hab ich meine Ticks, aber so schlimm war es lange nicht mehr. Ich war kurz davor entweder auszurasten oder heulend zusammen zu brechen.

Jetzt sind wir wieder Zuhause, alles ist wie vorher. R. sitzt am Pc, meine Katze nervt, und ich fresse.

Pc.

R. sitzt die ganze Zeit nur am Pc. Eigentlich dachte ich, er wollte gestern nur kurz on, wegen der Sendung von F., aber irgendwie hängt er seit dem fast ununterbrochen davor, ausser zum Schlafen oder beim Film schauen gestern. Ich bin ihm deswegen nicht böse oder so. Vielleicht ist es ja auch ganz gut so - ich rede eh kaum, wieso sollte er sich also auch mit mir beschäftigen? -, so werden die Tage für ihn jedenfalls nicht total scheiße.

Lag heut Vormittag noch stundenlang rum, damit ich bloß keinen Lärm mache und ihn nicht wecke, er schläft eh viel zu wenig. Als er dann wach war bin ich schnell los zu Sky und hab Getränke, Brötchen und Aufschnitt geholt. Hab sowas ja nie da. Kam nach Hause, hab die Brötchen geschnitten, aufn Tisch gestellt ... keine Reaktion. Weiter aufn Bildschirm gestarrt. Nach ner gefühlten Stunde sagte er dann, dass das lieb von mir war, die geholt zu haben und hat gefrühstückt. Yöy.

Eigentlich hatte ich heute vor gehabt, ihm paar meiner Lieblingsorte hier zu zeigen, die für mich auch oft mit Erinnerungen verknüpft sind. Bezweifle aber irgendwie, dass da was draus wird.

Heut Abend wollen wir dann ins Kino, mal schauen wie das wird. Jedenfalls mal paar Stunden ohne Pc.

3 Mal.

3 Mal hab ich gestern wieder über dem Klo gehangen, bis ich nur noch Magensäure hoch gewürgt habe. Mein Hals und mein Bauch fühlen sich dementsprechend toll an.
Aber das wirklich schlimme daran ist, dass R. im Nebenzimmer saß. Er hat es mitbekommen. Ich fühle mich so schlecht deswegen, ich ekel mich vor mir selbst, noch viel mehr als in dem Moment, in dem ich kotze.

Manchmal erschrecke ich mich, wie weit die Krankheit mich treibt.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Freundschaft.

R. ist ein unglaublich toller Mensch. Auch wenn ich oft sehr unfair zu ihm bin ist er immer für mich da, hört mir zu, versucht mich zu verstehen, baut mich auf. Immer. Er ist so lieb.
Womit verdiene ich so gute Freunde?

Ich danke dir, für alles, und freue mich wahnsinnig auf die Tage mit dir. <3

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Warteliste.

Heute Morgen war ich mit meinem Stiefvater in der Klinik. Wurd erstmal, warum auch immer, als Notfall eingestuft. Jetzt steh ich auf der Warteliste der offenen Station, sobald n Platz frei wird melden die sich. Wird voraussichtlich 2-3 Wochen dauern, vielleicht weniger.
Der junge Assistentsarzt, bei dem ich mein Gespräch hatte, hat mir dann gleich noch die Station gezeigt. KJ3. Sah ganz okay aus, im Vergleich zur Geschlossenen, auf der ich damals war. Immernoch sehr weiß, Krankenhausfeeling, aber mit Bildern an den Wänden und kleinen farblichen Akzenten überall. Da sind 12 Leute, verteilt auf 6 Zimmer. Hab auch 3 Patientinnen gesehen, eine sah aus, als wäre sie in meinem Alter, die beiden anderen etwas jünger. Machten alle n ganz netten Eindruck, selbst der Betreuer mit dem wir kurz geredet haben.
Der Assistentsarzt sagte, die durchschnittliche Dauer der Aufenthalte liege zwar bei 6 Wochen, auf der KJ3 aber meist eher mehr. Mal schauen, wie lange ich dort sein werde.
Keine Ahnung, wies mir jetzt geht. Fühle mich etwas taub. Ich lass jetzt einfach alles auf mich zu kommen..

Dienstag, 4. Oktober 2011

Es geht bald los.

Komme jetzt gerade vom Arzt. In meiner Tasche liegt die offizielle Bescheinigung, dass ich Depressionen und eine Essstörung habe. Spätestens morgen soll ich mich in der Klinik vorstellen. Meine Ärztin sagte, ich soll am besten schon mal meine Sachen packen, vielleicht behalten die mich gleich da. Jetzt wird wohl alles ganz schnell gehen.
Einerseits bin ich froh, andererseits hab ich ziemlich Angst, bereue den Schritt schon fast. Aber ich muss das jetzt durchziehen.
Mal schauen wies wird.

Montag, 3. Oktober 2011

Am Ende.

Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Mir ist schon seit Monaten alles zu viel, aber langsam pack ichs echt nicht mehr, ich halts einfach nicht mehr aus. Breche wieder jeden Abend zusammen. Weine. Verzweifle.

Bin jetzt schon wieder seit ner halben Stunde am weinen, seit ich K's Abschiedsbrief gelesen habe.

K, du bist ein unglaublich toller Mensch. Ich hoffe so sehr, dass es dir besser gehen wird.. Ich hab dich schrecklich lieb. Du wirst mir fehlen.