Dienstag, 20. Dezember 2011

Emotional instabile Persönlichkeitsentwicklungsstörung.

Ich habe mich ja immer gefragt, wer ich ohne meine Essstörung wäre. Jetzt weiß ich es, zumindest aus psychologischer Sicht.
Ich bin ein Mädchen mit einer emotional instabilen Persönlichkeitsentwicklungsstörung. Sagt zumindest meine Ärztin. Nachdem sie mich darüber aufgeklärt hat, konnte ich ihr da auch zustimmen. Dann sagte sie aber auf einmal, ich habe keine Essstörung, nene, das bilde ich mir nur ein, mein "Essproblem" sei nur ein Symptom. Alles klar, gut zu wissen. Hab ich mir also jahrelang nur eingebildet. Danke für die Aufklärung, Frau Doktor.
Wir haben uns im Grunde eine Stunde nur gestritten. Über meine Diagnose, über mein Verhalten, über die tausend Fehler die ich mache, über meine angebliche Manipulation von alles und jedem, und über die neue Klinik.
Sie wird mich da nicht unterstützen. Ich muss das alles alleine machen, sie wird mir nicht helfen, keinen Kontakt zur Klinik aufnehmen, etc. Stattdessen wird morgen in der Visite besprochen, ob ich überhaupt noch hier bleiben darf oder nach Hause soll. Damit wäre ich die fünfte Patientin in Folge, die ohne Fortschritte von ihr entlassen wird. Ob davor noch andere waren weiß ich nicht, jedenfalls waren es in den 8 Wochen, die ich hier bin, schon 4.
Was soll ich jetzt machen? Ich will nur nach Hause. Weg von hier, nie wieder zurückkommen, einfach leben, gesund sein, glücklich sein. Aber das wird wohl noch einige Zeit dauern.

Mir reicht es hier jedenfalls. Wenn ich morgen nicht erfahre, dass ich entlassen werde, kümmere ich mich eben selbst darum und entlassen mich. Dann ruf ich in Hamburg an und mach n Termin für ein ambulantes Gespräch aus. Weitergehen muss es ja irgendwie. Auf jedem Fall macht mir das alles Angst, und ich bin froh, wenn es vorbei ist. Wie lange das auch dauern mag.

Abgenommen: 400g

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