Mittwoch, 30. November 2011

Handy- und Besuchszeiten.

Da ich schon einige Male gefragt wurde, mach ich es jetzt einfach so. Die wichtigsten kennen den Blog ja.

Handyzeiten

Montag: 19 Uhr - 20:45 Uhr
Dienstag: 19:15 Uhr - 20:45 Uhr
Mittwoch: 15 Uhr - 20:45 Uhr
Donnerstag: 18:30 Uhr - 20:45 Uhr
Freitag: 19 Uhr - 20:45 Uhr
Samstag + Sonntag: irgendwann vormittags - 20:45 Uhr

Besuchszeiten

Donnerstag: 18:45 Uhr - 20:45 Uhr
Samstag + Sonntag: immer

Ausgangsbericht.

Bin gerade im Bus, auf dem Weg zur Klinik. Heute war ja Ausgang und ich durfte raus, war in der Stadt. 2 andere von der Station und ich sind zusammen dahin gefahren und haben uns dann da getrennt. Anfangs war ich sehr unsicher.
"Ist dir das eigentlich gar nicht peinlich, allein durch die Stadt zu gehen? Ich fühle mich dann immer, als hätte ich keine Freunde oder so."
Der Spruch kam natürlich richtig gut und hat mir ganz tolle Laune gemacht. Aber letztendlich war es doch ganz nice.
Erst bin ich bisschen bei den Ständen hin und her gegangen und hab mir n Expander und n Tunnel gekauft bei ehemaligen Kollegen meiner Mutter, mit denen ich noch bisschen geredet hab. Nach ner Weile kam mir dann die KJ2, also die Geschlossene, entgegen. Mit einigen von denen verstehe ich mich auch ziemlich gut, also gab das auch bisschen gemütlichen Smalltalk. Kurz darauf spricht mich eine junge Verkäuferin, 21 Jahre alt, studiert Kunstwissenschaft und Philosophie, auf meine inzwischen blau-türkisen Haare an, und wir haben uns bestimmt 20 Minuten unterhalten, war echt lustig. Dann noch zum Frisör gegangen und nach einer Intensivkur für meine kaputten Haare gefragt, mit der Verkäuferin auch noch bisschen geredet, sowie zwischendurch kurze Gespräche mit anderen Fremden.

Und jetzt, 2 Stunden später, geht es mir wieder ziemlich gut.
Nein, es ist nicht peinlich, alleine in die Stadt zu gehen. Weder langweilig noch peinlich. Kontakte und Gespräche ergeben sich ganz von selbst. Man muss nur ein bisschen offen sein.

Dienstag, 29. November 2011

Quecksilber.

"Lasst mich von der ersten Stufe der Herstellung von Gold erzählen . . . Wahres Gold, Himmelsgold. Diese Stufe ist ziemlich einfach. Ihr nehmt ein Pfund Quecksilber und erhitzt es mit einem Schmelztiegel, bis es zu dampfen beginnt. Das ist alles. Quecksilber - dieser Stoff der sich hierhin und dahin bewegt und niemals still steht." Es durchbohrte sie mit seinem stechenden Blick. "Hört mir zu, meine Schüler. Quecksilber ist der Geist. Für den ersten Schritt auf eurer Reise dahin, zu Gold zu werden, müsst ihr nur aufhören euren Geist hin und her schwirren zu lassen, jeden kleinen Gedanken zu verfolgen, jeden kleinen Einfall, jede kleine Sehnsucht oder Empfindung. Bringt euren Geist zum Stillstand. 'Ist das alles?', werdet ihr fragen. Glaubt mir, das ist das härteste Stück Aber im ganzen Ablauf. Man braucht normalerweise jahrelange Übung, um den Geist stillstehen zu lassen. Ihr macht das tatsächlich schon sehr gut. Ich bin wirklich froh. Die nächste Stufe ist nun das Quecksilber allmählich zu erwärmen, den Geist zu erwärmen. Womit sollte man ihn erwärmen? Wollt ihr das wissen? Dann erzähle ich euch ein großes Geheimnis." Er senkte seine Stimme. "Nur mit Wärme im Herzen kann man den Geist erwärmen." Er blickte aus dem Fenster. "Also - sollen wir sofort mit der nächsten Stufe beginnen? Sie ist schwer. Seid ihr bereit dazu?"

- Das Haus des Magiers 2

Das Gold des Ich.

"Wenn das, was wir alle tun müssen, nur ist uns selbst zu kennen", sagte er schließlich, "wozu ist es dann gut?"
Der Magier antwortete ihm ruhig.
"Ein Mensch, der sich selbst wirklich kennt", sagte er, "ein Mensch, der die wahren Möglichkeiten der Menschheit versteht, solch ein Mensch wird seine Spuren in der Welt hinterlassen. Denn die Welt wird ein besserer Ort sein, nur weil er in ihr gelebt hat. Ein Mensch, der für Frieden und Gerechtigkeit eintritt, für Mitgefühl und Verständnis, spricht für die ganze Menschheit. Ein Mensch, der sich aufrichtig verhält und weise handelt, entschädigt für das Niederträchtige und das Bösartige im Menschen. Hör mir zu, William." Er ging auf den Jungen zu und sprach ihn direkt an. "Eine tapfere Tat aus wahrem Mitgefühl kann hunderte von Taten des Bösen aufheben. Eine Geste der Liebe wischt die Tränen der Menschheit fort. Denn tief im Herzen haben wir alle - jeder Einzelne von uns - ein Korn reines Gold. Das ist das Gold des Ich. Dieses Gold heißt Liebe. Es ist das Geburtsrecht jedes einzelnen Menschen."

- Das Haus des Magiers 2

Montag, 28. November 2011

Grundschulerinnerungen.

Mir schwirrt schon den ganzen Tag eine Erinnerung im Kopf umher. Sie stammt aus der Grundschule, 4te Klasse, glaube ich.

Ich sitze auf der Schaukel auf dem Spielplatz. 2 Jungs kommen zu mir. Sie sind ca 2 Jahre älter und mögen mich genau so wenig, wie ich sie. Vor einem von beidem, D., hab ich Angst. An den anderen erinnere ich mich kaum.

"Ey, J., wir wollen dich mal was fragen!"

Ich schaue auf, schon etwas verunsichert.

"Ist deine Mutter eine Prostituierte?"

Ich sage nichts, weiß nicht, was eine Prostituierte überhaupt ist. Die beiden grinsen, anscheinend wissen sie, dass ich keine Ahnung habe, was genau sie gerade gefragt haben.

"Eine Prostituierte ist eine Frau, die ihr Kind ganz doll lieb hat."

Ich zögere. Merke, dass da etwas nicht stimmen kann.

"Ja, meine Mutter hat mich ganz doll lieb."

Ich bin nervös. Was wollen die beiden von mir?

D. fragt, ob meine Mutter dann eine Prostituierte ist. Ich antworte ihm, dass es stimmt, wenn die Erklärung von ihm denn richtig war.
Die beiden fangen an zu lachen, sagen, J.s Mutter ist eine Prostituierte!, und lachen noch mehr. Dann erklären sie mir die wahre Bedeutung. Geschockt renne ich zu den Lehrern und erzähle ihnen davon, während mir die Tränen über mein Gesicht laufen. Mir ging es furchtbar in dem Moment.

Und jetzt, Jahre später, ist das einzige, was mich daran noch erschüttert, dass ich damals wirklich dachte, meine Mutter liebt mich.

Fortschritte.

Vorhin hab ich mit einem Betreuer geredet, weil es mir nach dem Joggen nicht gut ging. Kotzen und Sport verträgt sich leider nicht so. Wir kamen dann auf das Thema "Fortschritte".
Er sagte, ich hab schon einige Fortschritte gemacht, und soll stolz auf mich sein. Ich sagte, dass ich davon nichts merke und mich immer noch als genau so scheiße empfinde wie am erstem Tag, dass ich in meinen Augen keine Fortschritte gemacht habe.

Darüber hab ich jetzt nachgedacht. Hat sich irgendwas verändert?

In der Klinikschule hätte ich fast losgeheult weil die Lehrerin in Bio mit Rezepten ankam und mir keine anderen Zettel geben wollte. Bei jedem Gespräch, welches nur im Entferntesten so deutbar ist, dass es um Gewicht geht, würde ich am liebsten sterben. Nach jeder Mahlzeit will ich alles auskotzen.

Andererseits hab ich es in der Schule endlich mal geschafft, die Fresse aufzumachen, wenn ich mit etwas nicht klar komme. Bei den Gesprächen versuche ich, ruhig zu bleiben und konzentriere mich auf etwas anderes oder bitte um einen Themawechsel. Und ausserdem will ich das Essen nur auskotzen und tue es nicht mehr jedes Mal.

Ich weiß nicht. Mache ich wirklich Fortschritte? Es fällt mir so schwer, sowas zu sehen.

"Ich bin so dick!"

14 Uhr. Ich und N. sitzen in meinem Zimmer, vor ner Stunde gabs Essen. N. fängt an, in ihre Oberschenkel zu pieksen.

"Ich bin so dick!"
"Wie bitte?"
"Guck doch mal, wie das schwabbelt!"
"Quatsch, du bist nicht dick."
"Doch, meine Beine, guck doch mal."
"Deine Figur ist total in Ordnung, du musst nicht abnehmen.."
"Doch! Ich will 50kg wiegen."
"Was? Wieso? Das wären dann doch 13kg weniger, oder?"
"Ja, genau."
"Aber du hast jetzt doch schon Normalgewicht!"
"Trotzdem bin ich dick!"

So ging das die ganze Zeit. Irgendwann hab ich sie nur noch reden lassen und saß schweigend neben ihr. Mir ging es so scheiße in dem Moment. Ich wiege 14kg mehr als sie, was bin ich dann, wenn sie sich schon dick nennt? Fett wie Beth Ditto?
Ich hätte fast angefangen zu heulen. Sie gibt mir so oft das Gefühl, dass ich weitermachen muss wie bisher, dass ich unbedingt abnehmen muss, dass ich unglaublich fett bin. Sie meint es nicht böse, aber ist manchmal so unglaublich oberflächlich. Dabei weiß sie doch sogar, wieso ich hier in der Klinik bin!

Danach bin ich raus gegangen und hab die Tortellini ins Klo befördert.
2 Tage ohne kotzen, und dann sowas.

Sonntag, 27. November 2011

Bunt.

Meine grünen Haare waren, dank dem fuck Schwimmbad, in das die Betreuer uns Freitag geschleppt haben, extrem ausgebleicht, teilweise sogar mehr blond als grün. Und ich hatte gestern absolut keine Lust, wieder zum Frisör zu rennen und mir Directions zu kaufen.

Lösung:
Experimentieren! Ich hatte noch 120ml blau hier, zwar kein Directions und auch keine so intensive Farbe, aber für ein Experiment doch ganz okay. Damit hab ich mir letztes Mal auch die Spitzen gefärbt, sah eigentlich ganz gut aus.
Hab das Blau dann mit Conditioner gestreckt, damit es reicht, und eineinhalb Stunden einwirken lassen.
Blau wurde es zwar nicht, dafür aber dunkeltürkis. Und es sieht gar nicht mal schlecht aus.

Nächste Woche wollte ich eh noch in die Stadt, n neuen Expander kaufen, dann werde ich vermutlich noch 2x blau holen, von Directions. Entweder Atlantic Blue oder Midnight Blue, aber das entscheide ich dann spontan. Vielleicht traue ich mich auch endlich zum Frisör und lass mir einen Schnitt verpassen, bei dem blau-gelb auch gut aussehen würde, mal schauen.

Und wenn das Blau mich irgendwann nervt: Directions Pillarbox Red. <3

Bunte Haare ftw! :D

Samstag, 26. November 2011

Bücherwahn.

War heute paar Stunden Zuhause, hatte Ausgang zwischen den Mahlzeiten. Meine Tante hat mich dann abgeholt und zur Klinik gefahren. Ihr Blick, als sie mein Gepäck gesehen hat, war göttlich.

Mein Klavierhocker.
Decke und Kissen inklusive Bettwäsche.
Paar Klamotten.
Eine Leinwand.
Bisschen Kleinkram.
36 Bücher.

Jetzt habe ich also 42 Bücher im Zimmer stehen. Dabei hab ich nur einen kleinen Teil eingepackt, und davon sogar noch einige aussortiert! Also hab ich wirklich nur die wichtigsten Bücher mitgenommen.

Ich glaube, ich eröffne eine Stations-Bibliothek.
Zumindest wenn ich es schaffe, mich von einzelnen Büchern für ein paar Tage zu trennen.

Freitag, 25. November 2011

Was wäre, wenn?

Momentan bin ich eine 17 jährige Essgestörte. Nicht mehr, nicht weniger. Zumindest in meinen Augen. Aber wer oder was wäre ich ohne meine Essstörung?
Ich versuche mich zu erinnern, wer ich vorher war. Wie ich vorher war. Aber alles, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich unglücklich war. (Bin ich dadurch da rein gerutscht? Um mich selbst neu zu erschaffen? Maybe.)
Ich will nicht mehr unglücklich sein. Es geht mir mit der Krankheit (ja, ich habe endlich eingesehen, dass es eine Krankheit ist, und Krankheiten muss man bekämpfen. Alles, was ich vorher in dieser Richtung geäußert habe, war größtenteils geheuchelt) auch nicht gerade gut, aber sie hat mir Halt gegeben, wenn ich ihn gebraucht habe. Bisher habe ich mich innerlich immer gegen die Therapie und den Gedanken, "gesund" zu werden, gewehrt. Ich hatte Angst vor dem endgültigen Identitätsverlust, wusste nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte, wenn ich "gesund" wäre. (Ob ich überhaupt noch gesund werden kann, oder stecke ich da schon zu lange drin?)

Ich würde mich gern komplett neu erschaffen. Neu anfangen. Neue Stadt, neues Leben, neue Identität. (Wann begreife ich endlich wirklich, dass ich nicht vor mir selbst weglaufen kann?)

Aber vielleicht sollte ich auch das tun, wo vor ich immer zurückgeschreckt bin: kämpfen, es selbst in die Hand nehmen, Verantwortung für mich selbst übernehmen.
Was, wenn ich meine Identität dadurch gar nicht aufgebe, mich selbst nicht verliere, sondern dieses Selbst einfach nur neu kennenlerne?
Was, wenn ich wirklich versuche, aufzuhören, und sei es nur, um zu sehen, was passiert?
Was, wenn ich mich nicht mehr wehre, sondern endlich beginne, etwas zu verändern?

Was wäre, wenn?

- Aus meinem Tagebuch. 24.11.'11

Donnerstag, 24. November 2011

Erste Person Singular.

Ich.

Ein kleines, unscheinbares Wort. 3 unschuldige, alltägliche Buchstaben.

Man merkt oft erst viel zu spät, wie wichtig dieses Wort eigentlich ist.
Es heißt immer, man soll nicht egoistisch sein, soll nicht immer nur an sich denken. Aber was, wenn man irgendwann die wahre Bedeutung der Ichs nicht mehr kennt?

Ich - wer oder was ist das?

Man kann die Frage natürlich beantworten. Name, Alter, etc. Doch was ist mit dem eigentlichen Sinn dahinter? Wenn nicht nach Daten über eine Person, sondern nach ihrer Persönlichkeit gefragt wird? Kann man dann überhaupt noch wirklich antworten?
Wer ist dieser Mensch, der einen aus dem kalten Glas des Spiegels anstarrt? Dieser Mensch, dessen Augen von Tag zu Tag leerer zu sein scheinen? Dieser Mensch, der immer stiller wird, sich von allem entfernt?
Die Tage und Gedanken gehen ineinander über. Alles wirkt verschwommen, verzerrt, surreal.

Ich will endlich verstehen können, wer ich wirklich bin. Was ich will. Was ich fühle.

... chaotische und verwirrte Einträge ftw.

Dienstag, 22. November 2011

Wie?

R. ist wieder aus meinem Zimmer raus, wir haben jetzt bisschen rumgetauscht damit das alles einigermaßen geht.

Mir geht es momentan sehr seltsam. Ich will nur nach Hause.
Fressen, kotzen, fressen, ... Mich der Bulimie einfach hingeben. Einfach mein Leben leben, alles irgendwie in den Griff bekommen, aber die Bulimie doch behalten. Klingt dumm, naiv und paradox, weiß ich. Das ist so utopisch.. Ich denke mir immer "Ach, so schlimm war es Zuhause doch gar nicht, ich hab mal wieder total übertrieben und alles schlimmer dargestellt als es ist, ich wäre damit locker allein fertig geworden". Aber irgendwo, in den Tiefen meines Gehirns, weiß ich, dass ich es alleine nicht schaffen würde. Dass ich es nicht aushalten würde. Dass ich zusammen brechen würde. Dass ich nach einer Zeit einfach innerlich tot wäre - und dann wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich es auch äußerlich wäre.

Scheiß Zwiespalt.
Was will ich? Wieso bin ich hier? Schaffe ich es? Will ich es überhaupt schaffen? Wie konnte es überhaupt so weit kommen?
Ich esse normal mit den anderen, tue so, als hätte ich gute Laune, während sich meine Gedanken darum drehen, wie viel ich schon wieder fresse und wie ich es wieder loswerde. Das ist doch krank.
Wie konnte ich da nur rein rutschen?
Wie?!

Montag, 21. November 2011

55?

Mein Ziel waren immer 45kg. Davon wollte ich mich ja eigentlich distanzieren, wollte mir einreden, dass 50kg oder sogar 55kg auch noch gut wären.
Aber dann schaue ich R. an, die 1cm größer ist als ich und 54kg wiegt, sehe ihre Beine, die irgendwie doch noch dünner sein könnten, ihren Hintern, der doch ein bisschen weniger sein könnten, den Bauch, der auch noch flacher sein könnte.

55kg? Niemals.
50kg? Auch zu viel.
45kg? Viel, viel besser.

Chaos.

Chaos überall. Auf der Station, in den Gedanken, auf der Waage, ...

Heute kam wieder eine Neue, ne Bulimikerin. Damit sind wir dann 5 ES'ler auf der Station, von 12 Patienten. Ich fand 4 schon zu viel. Und jetzt kamen die Betreuer auf die geile Idee, die Bulimikerin (Pro Mia, passt total gut hier her) mit der instabilsten von uns ES'lern in ein Zimmer zu tun. Ganz toll. Die kommt damit natürlich überhaupt nicht klar, blockt total ab, weigert sich zu essen, etc. Und geht auch nicht mit R., der Neuen, in ein Zimmer. R. ist im Moment also bei mir, was auch nicht ganz ideal ist.
Gestern ging es mir richtig dreckig, weil ich solche Angst vor dem Wiegen hatte. Abends saß ich weinend beim Nachtdienst und lag dann die ganze Nacht wach. Heute Morgen lag ich dann 2 einhalb Std zu lange im Bett und hab total abgeblockt und geweint. Nach der Zeit wurde ich dann zum Wiegen "gezwungen" und, was ich absolut nicht verstehen kann, ich hab abgenommen. Wie geht das?! Mein Körper hat n Schaden.. Ich kann es mir, physisch gesehen, zwar erklären, aber den ganzen Tag über denke ich schon daran, dass ich es nicht verdiene abzunehmen. Nicht bei dem Gefresse.
Ich muss die Kontrolle wiederfinden. Ganz egal, wie therapieschädlich das ist. Da ist die Pro Mia in meinem Zimmer ja auch ideal.. oder so ähnlich.

Sonntag, 20. November 2011

Fett.

Ich bin ziemlich nervös wegen morgen früh. Montag ist immer wiegen.
Wenn ich sogar schon zunehme, wenn ich erbreche, wie soll das dann erst werden, wenn ich einfach nur esse? Ich hab seit Dienstag nicht erbrochen. Und ich merke, wie fett ich geworden bin in der Zeit. Ich fühle mich, als wäre ich 10kg fetter als eh schon.
Fuck.

Alice im Hungerland.

"Dieses Buch ist weder ein Sensationsbericht über den Kampf mit einer geheimnisvollen Krankheit noch das Zeugnis einer wunderbaren Heilung. Aufgezeichnet wird die Geschichte einer Frau, die die dunkle Seite der Wirklichkeit bereist hat und den Entschluss fasste, zurückzukehren. Und zwar zu ihren Bedingungen.
Dabei grenzten meine Bedingungen beinahe schon an Ketzerei. Ich musste sagen: Ich werde essen, was ich will, und aussehen, wie es mir passt. Ich werde so laut lachen, wie es mir gefällt, werde die falsche Gabel benutzen und mein Messer ablecken. Die Lektionen, die ich lernen musste und die zu viele Frauen niemals werden lernen können, klängen merkwürdig und wunderbar zugleich: Ich musste den Klang meiner Schritte lieben lernen, die Bedeutung von Gewicht und Präsenz, musste lernen, Raum einzunehmen, den rebellischen Hunger meines Körpers ebenso zu spüren wie seine Reaktion auf Berührung. Ich musste lernen, mich selbst zu verstehen, und zwar nicht nur intellektuell, sondern buchstäblich mit Leib und Seele. Ich musste lernen, die Missklänge unserer Kultur, die mich den lieben langen Tag berieselten, zu ignorieren."

Oh yeah!

Irgendwann zwischen halb 3 und 3 kommen Verwandte und bringen mir mein Klavier. Ich freue mich wie son kleines Kind. Endlich wieder spielen! Und wenn ich weiter so gut durchhalte, darf ich auch alle 2 Tage spielen. Zwar nur jeweils eine halbe Stunde, aber das ist mir egal, es ist trotzdem toll! (:

Ausserdem hab ich jetzt wieder Kontaktlinsen! Tausend Mal besser als meine Brille. Ich sehe endlich wieder klar und muss nicht alle halbe Stunde meine Brille putzen. Ausserdem sieht es einfach besser aus. d:

Ich dehne jetzt auch wieder mein Ohrloch. Gestern n 2,5mm Expander gekauft, nächsten Monat dann 4mm, übernächsten dann 6mm, ..
Die 2,5mm gingen ohne Probleme rein, vermutlich, weil mein Ohrloch schon mal gedehnt war. Bin ich aber auch sehr dankbar für. :D Finde es immer noch total schade, dass ich meinen Tunnel zuwachsen lassen musste. Aber egal. Jetzt dehne ich ja wieder.

Und bisschen anderes Zeug hab ich auch noch bekommen. Ein neues Glätteisen, ne Thermostrumpfhose und 2 Paar Kuschelsocken. :D In grau und grün-weiß gestreift, rawr.

Samstag, 19. November 2011

"Was hast du gemacht?"

K., dieser Post richtet sich direkt an dich. :D

Per Mail antworten ist momentan bisschen scheiße, da die Seite aufm Handy eeewig lädt, also schreib ich dir einfach mal hier.

Montag Abend hab ich bisschen Scheiße gebaut. "bisschen"..
Keine Ahnung wieso, aber ich hab mir im vorletzten Ausgang Drogen mitgenommen. Vielleicht einfach zur Sicherheit oder so, weiß nicht. Jedenfalls hatte ich sie dann hier liegen. Montag Abend wurde der Drang, das Zeug zu nehmen, immer größer und irgendwann hab ich es dann gemacht. Nur eine kleine Dosis, ca die Hälfte von dem, was ich sonst so nehme.
Die Reaktion war heftiger, als bei einer doppelt und dreifach so hohen Dosis.
Der Trip, wenn man das überhaupt so nennen konnte, war nicht allzu toll. Aber die körperliche Reaktion war richtig heftig. Hab ich dir mal erzählt, dass ich vor eineinhalb Jahren oder so mal ne Koffeinvergiftung hatte? 1,9g Koffein. Damals ging es mir noch n Tick besser als in der Nacht und am darauffolgenden Tag.
Mir ging es richtig dreckig. So etwas habe ich bei dem Zeug noch nie erlebt, jedenfalls nicht in dem Ausmaß.
Ungefähr eine Stunde nach der Einnahme bin ich zur Betreuerin, die gerade Nachtdienst hatte, gegangen. Ich habs ihr erzählt und die restlichen Tabletten abgegeben. Den Rest der Nacht lag ich zitternd im Bett und hab versucht zu schlafen.

Ich glaube, dass Drogen in einer Klinik nicht gerade gern gesehen werden, versteht sich von selbst.
Am nächsten Tag habe ich mich richtig angestrengt, obwohl es mir körperlich immer noch sehr sehr schlecht ging. Ich hab alles mitgemacht, mich bei allem total bemüht, hab sogar Dinge getan, bei denen ich mich die ganze Zeit über geweigert hatte, da ich eigentlich noch nicht so weit war. Aber ich musste es tun, um zu zeigen, dass ich die Therapie hier wirklich will. Ich hatte solche Angst, dass ich nach Hause oder auf die KJ2, also die Geschlossene, muss.
Mittwoch ging es mir wieder etwas besser. Gegen 10 Uhr wurde ich dann zur Visite gerufen und musste mit dem Oberarzt reden. Du glaubst gar nicht, wie scheiße nervös ich da war. Aber wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich auf der KJ3 bleiben darf, fürs Erste. Sollte sowas nochmal passieren, muss ich erstmal ins Krankenhaus und danach auf die KJ2. Ausserdem wäre ich dann komplett verkabelt, also müsste dann sone Monitorüberwachung machen. Da werden den Ärzten die ganze Zeit über meine Herz- und Lungenaktivitäten gesendet.
Alternativ musste ich versprechen, dass ich endlich anfange, mit den Betreuern zu reden, wenn es mir schlecht geht, damit sowas nicht mehr passiert. Es fällt mir manchmal schwer, aber ich versuche es, so gut ich kann.
Momentan geht es mir eigentlich eh relativ gut. Nach einem großen Tief kommt ein großes Hoch, und so. Ich kriege am Wochenende sogar Ausgang, so wies aussieht. Ich muss nachher noch mit dem Oberarzt reden, wenn der sagt, es ist okay, darf ich raus. Aber da es mir gut geht und ich nachher mit meinem Stiefvater in die Stadt wollte, wird das wohl kein Problem werden.

Also Hase, soviel zu dem "Was hast du gemacht?".
Das mit dem großen Tief und dem großen Hoch darfst du dir btw auch mal durch den Kopf gehen lassen.. wird bei dir auch so sein, glaub mir.

Kannst trotzdem über HH antworten, lesen ist kein Problem, nur mit dem Antworten ist es da für mich bisschen scheiße.

Pass auf dich auf, Hase! <3

Mittwoch, 16. November 2011

Freundschaft.

"Wir besuchen dich auf jeden Fall!"
"Natürlich besuchen wir dich, ist doch klar!"
"Wir sind doch alle für dich da!"
"Wir stehen hinter dir!"

3 Wochen später.

Meine Mitbewohnerin ist, wie bereits gepostet, einfach wieder weg, ohne mir was zu sagen. Keiner von ihnen hat mich besucht. Keiner von ihnen hat sich gemeldet.
Obwohl - das stimmt so nicht ganz. Eine hat mich heute angeschrieben.

"Wir müssen nochmal in deine Wohnung, T. hat ihre Kamera da vergessen."
"Eh, okay, weiß aber nicht wann das klappt, hab momentan keinen Ausgang.."
"Ja, sag dann bescheid."

Fertig. Danach kam nichts mehr.
Bis auf M. und ein paar Verwandte hat mich bisher keiner besucht.

Habe ich nicht wunderbare Freunde?

Montag, 14. November 2011

Klavier!

Gerade habe ich mit einem Betreuer geredet und einfach so aus Spaß die Idee geäußert, dass ich ja mein Klavier herbringen könnte. Und der Betreuer sagte, er findet die Idee gut, und wird es morgen mal ansprechen!
Es steht natürlich noch lange nichts fest, aber die Möglichkeit besteht und allein das macht mich total glücklich. Wünscht mir Glück!

Geheimnis.

Ich hab R. gestern Abend etwas anvertraut. Vermutlich hat er gar nicht richtig gemerkt, dass das ein Geheimnis ist, so gut wie keiner weiß davon. Richtig darüber geredet habe ich eigentlich nur mit einer einzigen Person darüber, aber das war auch nur kurz und aus einem völlig anderen Grund. Ihm wollte ich es beibringen, da er mich immer wieder darum gebeten hat. R. hingehen wollte ich es einfach erzählen, damit er mich etwas besser kennt.

Ich manipuliere Menschen.
Klingt jetzt sicher erstmal seltsam. Vor 2 Jahren habe ich damit abgefangen, ich habe es auch quasi von jemandem gelernt bzw habe durch diese Person angefangen, es zu lernen. Und inzwischen kann ich es schon relativ gut.
Wenn man erstmal weiß wie es geht, ist es erschreckend einfach. So gut wie jeder ist anfällig dafür und so gut wie niemand merkt es.
Der Trick dabei ist, es so zu tun, dass die Menschen ihre Gedanken und Handlungen als ihre eigenen empfinden. Hat bei R. gestern super geklappt. Ich wollte danach mit ihm darüber reden, aber er hat total abgeblockt und mir erklärt, dass die Gedanken alle von ihm selbst stammen. Wenn er meint..

Ich erwarte nicht, dass er es versteht. Erwarte ich generell von keinem. Vielleicht wirkt das auch nur wie ein Anfall von Größenwahn, keine Ahnung. Jedenfalls weiß ich, was ich tun muss, um die Handlungen von Menschen zu beeinflussen, egal wie das jetzt wirken mag.
Ich weiß, was ich kann. Auch wenn man es mir nicht glauben mag.

Vertrag und Plan.

Heute hab ich endlich meinen zukünftigen Therapievertrag zu Gesicht bekommen. Wirklich gefallen tut er mir nicht gerade. Aber wenn ich mich morgen weigere ihn zu unterschreiben, gilt es als Therapieverweigerung und ich muss nach Hause.
Ausserdem sind wir den vorläufigen Verstärkerplan durchgegangen. Ist eigentlich ganz okay, nur die momentane Belohnung gefällt mir nicht soo sehr. Fitnessstudio.. gerade ich. Aber ich erkundige mich die Tage mal, ob es hier in der Stadt die Möglichkeit gibt, ab und zu auszureiten und was es dann kosten würde, das könnte ich auch statt Fitnessstudio machen. Klavier spielen geht ja leider nicht. Mal schauen..
Das Problem dabei ist, dass ich beides selbst zahlen müsste. Mal schauen, wie dad hinhaut.

G., meine Zimmernachbarin, redet jeden Abend wenn sie telefoniert nur davon, dass sie nach Hause will. Dabei soll sie nur ca 6 Wochen hier bleiben. Fühle mich immer etwas seltsam, wenn sie allen erzählt wie unbedingt sie hier weg will, da ich halt noch einige Monate hier bleiben soll. Hm.

Sonntag, 13. November 2011

Enttäuscht.

Meine Mitbewohnerin, S., ist seit Freitag weg, wie ich heute erfahren habe - indem ich auf ihre Facebook-Pinnwand geschaut habe. Ganz toll.
Sie hat mir nicht mal bescheid gesagt. Besuchen wollte sie mich eigentlich auch mehrmals. Hatte aber dann irgendwie doch nie Zeit.
Irgendwie bin ich ziemlich enttäuscht von ihr. Dass sie für die 3 Wochen bei mir wohnen durfte, war eigentlich ein ziemlicher Vertrauensbeweis von mir. Gerade weil ich in der Zeit ja auch nicht da war.
Hinterlassen hat sie mir ein paar Reste im Kühlschrank, sowie irritierte Nachbarn, da sie wohl doch ziemlich laut war. Obwohl ich ihr sagte, dass ich das nicht möchte, und dass direkt nebenan ein kleines Kind wohnt.
Tolle Freundin.

Ausserdem bin ich irgendwie enttäuscht von jemand anderem, fühle mich ein bisschen verarscht.

Bedeute ich meinen Freunden denn so wenig, dass viele nicht mal bereit sind, kleine Opfer für mich zu bringen? Selbst wenn es sich teilweise nur um Dinge wie die Lautstärke in meiner Wohnung dreht?

Alptraum.

Oh Gott, mein Herz rast. Ich lag eben ca 5 Minuten bewegungsunfähig im Bett und hatte Angst.

Ich will nicht wieder einschlafen.

Samstag, 12. November 2011

Entschluss.

Ich habe mich entscheiden.
Nachdem ich gestern die halbe Nacht in Gedanken vertieft war, die ich heute auch noch weitergeführt habe, habe ich endlich den Entschluss gefasst. Ich habe meine Prioritäten gesetzt und werde dementsprechend handeln. Auch wenn es schwer wird.

Es wird Zeit, ...

... dass ich mich endlich zusammen reiße.
... dass ich nicht mehr nur jammere.
... dass ich nicht mehr tagtäglich in Selbstmitleid bade.
... dass ich mir meiner Prioritäten bewusst werde.
... dass ich mich um mich selbst kümmere.
... dass ich mich endlich entscheide.

Freitag, 11. November 2011

Perfekter Tag. Or something like that.

Habe mich wieder ein wenig beruhigt.

Gestern ging es mir richtig dreckig. Ein mehr oder weniger verdrängtes Ereignis kam wieder hoch, so dass ich es emotional nochmal durchleben durfte. War nicht so wirklich schön. (M.? Der Club, u know. Wollte dir ja noch sagen um was es ging und so..)
Mir ging es jedenfalls nicht wirklich toll und ausgerechnet an dem Tag mussten die Betreuer noch rumnerven.
Abends war ich dann so richtig fertig und hab alles an R. und N. ausgelassen. Das tat mir so unendlich leid. Klar, mir ging es nicht gut, aber das ist auch keine Entschuldigung. Vor allem, wenn sowas ständig vorkommt.
Heute hab ich dann nochmal mit N. darüber geredet, und es ist wieder alles okay. Zum Glück. Ich hab solche Angst, ihn irgendwann wegen sowas zu verlieren.

Achja, und was den Tag gestern perfekt gemacht hat:
N. und ich waren gestern genau 6 Monate zusammen. Und dann bin ich so asozial zu ihm. Ganz toll gemacht, J..

Paradox.

Verblüffend, wie paradox manche Menschen doch sind. Sie sagen etwas und tun dann etwas vollkommen anderes.

- Vom 10.11.'11

Donnerstag, 10. November 2011

Scheiß Tag.

Ich will nach Hause. Jetzt

Mittwoch, 9. November 2011

Konsequenzen.

Soll ich es wirklich sagen? Ich habe so Angst, dass als Konsequenz nicht nur der Ausgang gesperrt wird, sondern mir auch mein Handy weggenommen wird. Ich will nicht den Kontakt zur Außenwelt verlieren. Besonders nicht zu meinem Freund. Wir können momentan eh kaum reden..

Ich erbreche wieder mehrmals täglich. Mein Hals fühlt sich dementsprechend toll an.
Dass ich mich Montag wieder geschnitten habe, habe ich gesagt. Brauchte ja auch n Verband. Für n Pflaster wars viel zu groß. Aber ich habe so Angst davor, das mit dem erbrechen zu sagen..

Ich weiß, dass es besser wäre. Langfristig gesehen.
Aber kurzfristig wären die Konsequenzen schrecklich. Ich habe ernsthaft gehofft, dieses Wochenende nach Hause fahren zu dürfen..

Sonntag, 6. November 2011

Wochenende.

Schönes Wochenende.
Gestern war M. hier, das war einfach n toller Tag. Danke dafür, Liebste. <3
Heute war ich mit meinem Onkel und meiner Tante in der Stadt, war schön, auch wenn wir leider nicht zur Tattoo Convention waren.

Bin gerade leider zu faul um mehr zu schreiben.. :D

Freitag, 4. November 2011

Danke, oder so.

Ich wollte mich auf diesem Weg mal bedanken. Und für meine Undankbarkeit in letzter Zeit entschuldigen.

Ich habe so wundervolle Menschen um mich rum, die alle an mich glauben und mir Kraft wünschen. Die mir jeden Tag aufs Neue zeigen, dass sie mich lieben.
Es tut mir leid, wie undankbar ich oft regiere. Besonders R. wird wissen, was ich meine. Ich bin trotzdem sehr, sehr dankbar dafür, mir bedeutet das wirklich viel, auch wenn ich manchmal stimmungsbedingt scheiße regiere.

Also, lange Rede kurzer Sinn..

Danke.

Mittwoch, 2. November 2011

Who?

Für wen tue ich das hier eigentlich?

Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich es inzwischen eher für die anderen tue, um niemanden zu enttäuschen.

Diese ganzen Sprüche.. "Nicht aufgeben", "du schaffst das", "wir glauben an dich", "sei stark", ...
Ich weiß, wie sie gemeint sind. Damit wollen mir alle nur helfen. Aber es ist einfach keine Hilfe, es setzt mich eher unter Druck.
"Bloß nicht versagen", "ich muss es schaffen", "keine Schwäche zeigen", ...

Dienstag, 1. November 2011

Scheiße.

Scheiß Tag. Scheiß Thetapeutin. Scheiß Klinik.

Ich komme mit Frau K. überhaupt nicht klar. Und Therapeutenwechsel sind nicht erlaubt.
Sie hört mir nicht zu, geht nicht auf mich ein, und fragt dann noch ganz naiv, ob ich etwa sauer auf die wäre, und warum.
Nein, wieso sollte ich sauer sein? Weil ich, wenn ich noch mal kotze, keinen Ausgang kriege? Meine Freunde nicht sehen darf? Überwacht werde wie ein Terrorist? Irgendwann wieder auf die Geschlossene muss?
Ich hab ihr heute im Gespräch vorgeschlagen, statt der Zimmerzeit nach dem Essen, die mich vom Kotzen abhalten soll aber absolut nichts bewirkt, Klavier spielen darf. Das würde mir WIRKLICH helfen. Sie sagte, sie denkt darüber nach.
Dann sprach sie mich nachmittags an. Ihr Deal: Wenn ich die ganze Woche nicht kotze, darf ich Freitag ne Std oder so ans Klavier. Ganz toll. Und wenn ich kotze.. Naja, siehe oben.

Ihr geht es nur darum, dass ich nicht kotze. Aber wieso? Das macht nichts besser. Bulimie ist weit mehr als kotzen. Im Grunde ist das kotzen nur ein Symptom. Was ich ihr auch gefühlte tausend Mal versucht habe zu erklären. Aber das ist ihr egal. Wenn ich nicht kotze, ist die Welt in Ordnung und ich mache "Fortschritte". Geil. Klasse Therapie.

Aber wie sie mir heute so toll erklärt hat, ist sie die Ärztin, also habe ich zu machen, was sie sagt.

Ich will hier weg.