Donnerstag, 13. Juni 2013

"Hey, kann ich dich etwas fragen?"
"Klar."
"Wenn wir uns heute zum ersten Mal in einem Zug treffen würden, fändest du mich dann attraktiv?"
"Die eigentliche Frage ist doch, wenn ich dich bitten würde mit mir aus dem Zug auszusteigen.."
"Ja?"
"Würdest du mit mir aussteigen?"


Das stammt aus dem Trailer von Before Midnight.
Jetzt gerade schaue ich Teil eins dieser Reihe, Before Sunrise.
Und mit jeder Sekunde denke ich mehr an Nath.

Zwei Fremde lernen sich im Zug kennen.
Sie kommen ins Gespräch, unterhalten sich lange.
Sofort haben sie einen Draht zueinander.
Eine Verbindung, für die es keine Worte gibt.
Eine Verbindung, die wertvoller ist als alles auf dieser Welt.
Eine Verbindung, die mir entrissen wurde.

Die Gefühle für Nath sind noch immer da.
Diese Sehnsucht, die mich auffrisst.
Meistens schaffe ich es, sie zu unterdrücken, aber nicht heute.
Heute sehne ich mich so sehr nach ihm.
Wünsche mir nichts mehr, als dass er wieder in mein Leben tritt.

Bosse ist wundervoll und unsere Beziehung ist schön.
Und doch erscheint mir jedes Wort von Nath so viel bedeutsamer als jeder Kuss, jede Berührung von Bosse.

Montag, 3. Juni 2013

"Lonesome Cowboy.. Das ist Han Solos Lied."
"Nein, bei Han ist das viel tiefer im Herzen verankert. Er strebt nach der totalen Freiheit. Eine Freiheit, die du niemals erreichen wirst, die du aufgegeben hast, weil du mit mir zusammen bist".

"Aber gibt es diese Freiheit heutzutage denn wirklich noch?"
"Nicht, wenn man aufhört nach ihr zu streben."


Letzte Nacht und heute habe ich sehr viel nachgedacht.
Über Bosse und mich.
Über unsere Zukunft.
Ich habe mir am Anfang der Beziehung geschworen, dass ich mich nicht dafür aufgeben werde.
Aber genau das ist passiert.
Ich verzichte auf Dinge, die mir wichtig sind.
Selbst aufs Reisen.
Auf die Freiheit, nach der mein Herz sich so sehnt.
Heute habe ich mit ihm darüber geredet.
Er fragte, ob unsere Beziehung dann überhaupt noch eine Zukunft hat.
Ich liebe Bosse und ich möchte mit ihm zusammen sein.
Ich möchte eine gemeinsame Zukunft.
Aber zu welchem Preis?

Donnerstag, 23. Mai 2013

Verdammt, ich hab den süßesten Freund überhaupt.
Er kommt nach Hause, 1 Uhr morgens, kommt online.
Ich schreibe ihm, dass ich mal wieder Angst habe.
Vor der Dunkelheit, vor den Schatten.
Fünf Minuten später macht er sich auf den Weg zu mir.
Nimmt den nächsten Nachtbus und fährt den ganzen Weg bis zu mir.
Jetzt sitze ich vorm Pc und schaue Sherlock um mich abzulenken.
In der ganzen Wohnung brennt Licht.
Ich fühle mich beobachtet.
Hoffentlich ist Bosse bald da.

Sonntag, 19. Mai 2013

Ich habe mir vorgenommen wieder abnehmen.
Langsam, gesund, ohne wieder abzurutschen.
Ohne "Hilfsmittel".
Heute sollte es losgehen.
Also habe ich mich gewogen.
Großer Fehler.
Großer, riesiger, gigantischer Fehler.
So widerlich fett war ich zuletzt, bevor ich vor 3 Jahren anfing abzunehmen.
Scheiß auf langsam und gesund und ohne abzurutschen.
Ich muss abnehmen.
Und ich werde verdammt nochmal abnehmen.

Mein Plan sieht erstmal so aus:
Heute und morgen wird gefastet.
Danach gibt es bis Ende der Woche Eiweißshakes.
Genau wie letztes Mal, wird die Menge dabei von Tag zu Tag kleiner.
Und dann schaue ich, ob ich es wieder schaffe, nur einmal die Woche zu essen.

Mir ist inzwischen alles scheißegal.
Hauptsache, ich nehme ab.

Samstag, 18. Mai 2013

Es geht mir nicht gut.
Dabei sollte es mir gut gehen.
Ich träume wieder schlecht und spüre wieder diese Leere.
Diese "Die Depression kommt zurück und will die Kontrolle an sich reißen"-Leere.
Und ich weiß nicht, wieso.
Überforderung?
Das kann nicht sein.
Ich arbeite 1-2x die Woche.
Wovon sollte ich überfordert sein?
Von der Beziehung?
Erlaubt mein Unterbewusstsein mir nicht, glücklich zu sein?
Die Beziehung ist schön, aber manchmal denke ich, ich steigere mich zu sehr rein.
Aber ich weiß auch nicht, wie ich das ändern soll.
Obwohl es mir inzwischen leichter fällt, mich gegen mich selbst zu wehren.
Donnerstag ging es mir schlecht.
Ich wollte mich ins Bett verkriechen und nie wieder rausgehen.
Stattdessen habe ich meinen Arzttermin wahrgenommen und mich später mit Niklas getroffen.
Gut ging es mir trotzdem nicht.
Heute ging es mir auch schlecht.
Trotzdem war ich noch draußen und hab mein Pflegepferd versorgt.
Es tat gut.
Und dennoch ging es mir nicht wirklich besser.

Ich schätze, ich steigere mich zu sehr in alles hinein.
Denke viel zu viel nach.
Dumme, sinnlose, zu nichts führende Gedanken.
Dumme, sinnlose, zu nichts führende Zweifel.
Überlege, Bosse meinen Blog zu zeigen.
Um ihn näher an mich ran zu lassen?
Oder um mir selbst einzureden, dass ich eigentlich doch nicht zweifle?
Ach, Kopf, hör doch auf mich zu verwirren.
Es ist anstrengend.

War es eine gute Idee, nicht in die Klinik zu gehen?

Donnerstag, 9. Mai 2013

Ich fühle mich verloren.
Allein, hilflos und verloren.
Und undankbar.
Eigentlich müsste es mir doch gut gehen.
Ich habe eine wunderschöne, glückliche Beziehung.
Tolle Freunde.
Einen Job der mir Spaß macht.
Und trotzdem fresse ich und jammer rum und belaste andere.
Undankbares, wertloses, fettes Stück Scheiße.
Bosse gibt mir viel Kraft und Halt, aber er kann nicht immer da sein.
Fixiere ich mich zu sehr auf ihn?
Werde ich wieder abhängig?
Seit wir zusammen sind, habe ich mich ziemlich verändert.
Bin verdammt abhänglich und schnulzig geworden.
Wann habe ich zuletzt jemanden so an mich heran gelassen?
Ich versuche nicht darüber nachzudenken, aber das klappt eher schlecht als recht.
Es ist beunruhigend.
Beängstigend?
Ich möchte für immer in seinen Armen liegen.
Und ihn so weit fortstoßen wie nur möglich.
Oder.. will ich das überhaupt?
Vielleicht ist es nur die Gewohnheit.
Niemanden zu nah kommen lassen, jede "Bedrohung" sofort elimieren.
Drauf einlassen, drauf einlassen, drauf einlassen.
Warum ist es so schwer?
Ist es überhaupt schwer oder versuche ich es einfach nicht richtig?
Halt die Fresse, Kopf.


..

Mit der Bulimie hängt eine Beziehungsstörung zusammen, die sich vor allem durch Angst vor wirklicher Nähe und der Unfähigkeit zu echter Bindung auszeichnet. 
[...]

Sie versucht ihrerseits, für ihn die tollste Frau zu sein, verliert sich jedoch allmählich ganz in der Beziehung zu ihm. Wo sie zu Beginn selbstbewußt erschien, ist sie nun kindlich-abhängig, scheinbar ganz auf ihn angewiesen, weiß nicht mehr, was sie will und paßt sich ihm vollständig an.

[...]

Frustration erlebt sie ebenso wie Liebe als innere Bedrohung. Erstere als Angst vor dem Verlassenwerden bzw. Zurückgewiesenwerden, zweitere als Angst, verschlungen, "aufgefressen" zu werden, nicht mehr sie selbst sein zu dürfen, etwas geben zu müssen. Ist sie jedoch allein, kann sie zwar sie selbst sein, fühlt sich aber schnell einsam, verlassen und deprimiert. Sie wird daher wieder die Nähe suchen, die aber bald in anklammernder Abhängigkeit vom Partner endet. Was ihr zu einer wirklichen Beziehung fehlt, ist die Eigenständigkeit, durch die sie befähigt wird, einerseits Liebe anzunehmen und zu geben, andererseits Grenzen zum Partner zu ziehen und drittens, den Partner als Menschen mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu sehen.



Ach, da war ja was.

Montag, 29. April 2013

Gegen 11 Uhr war ich beim Arzt.
So schnell war ich echt noch nie dran, besonders ohne Termin. Die Empfangsdame hat mein Auge gesehen und gesagt, ich soll nichts anfassen.
Dann hat sie mich in einen separaten Raum geführt.
Keine zwei Minuten später war die Ärztin dann bei mir, trotz ihrer anderen Patienten.
Tja, ich hab eine "heftige Bindehautentzündung" mit allem möglichen Kram der echt scary klang.
Das klang letztendlich wie die Beschreibung der Überbleibsel eines Minenfeldes.
Irgendwas mit Eruptionen und wasweißich.
Jetzt hab ich Medikamente verschrieben bekommen, die soll ich stündlich nehmen.
Erstmal nur gegen die Entzündung.
Donnerstag hab ich den nächsten Termin.
Da bekomme ich dann noch irgendwas, damit sich "hoffentlich keine Narben bilden".
IM AUGE.
Was zur Hölle..
Freitag war super.
Erst Bosse getroffen und dann ab zur Arbeit.
Habe mich in einem Restaurant beworben.
Als Servicekraft.
Die haben mich dann direkt für Freitag zum Probearbeiten eingeladen.
Um 18 Uhr hin, vorgestellt, alles gezeigt bekommen und geholfen wo ich konnte.
Um 22 Uhr hab ich dann Feierabend bekommen.
Der Chef meinte, ich hab mich gut geschlagen und er hat einen sehr positiven Eindruck von mir.
Ich sollte dann meine Nummer hinterlassen.
Demnächst werde ich dann angerufen, nochmal probearbeiten.
Sieht bisher alles ziemlich gut aus.
Nach der Arbeit bin ich dann noch zu Freunden gegangen.
Steffi hat mir n 10er klargemacht und noch für uns beide je einen blauen Twitter.
Sind dann zum Bunker auf ne Goa gegangen.
War irgendwie nicht so in Tanzstimmung, aber war trotzdem ziemlich cool.
Haben dann irgendwann die Teile gefressen.
Als die geklatscht haben, hab ich mich aufs Sofa gesetzt und war die restliche Nacht einfach nur flauschig.
Morgens haben sie den Bunker dann dicht gemacht und wir sind zu Felix zum Chillout.
Saßen dann da zu siebt, war wie immer ziemlich nice.
Ich liebe diese Leute dort.
Wie eine große Familie, jeder passt auf jeden auf.
Das ist Zusammenhalt auf einem komplett anderen Level.
Naja, irgendwann vormittags fing mein linkes Auge an weh zu tun.
Dachte erst ich hätte einfach irgendwas im Auge, aber inzwischen hab ich ne fette Bindehautentzündung.
Schön schmerzhaft und eitrig, kann teilweise kaum die Augen öffnen.
Hab dann Bosse geschrieben ob ich zu ihm kann und bin kurz darauf los.
Tür auf, Hi gesagt, aufs Sofa fallen lassen.
Bosse hat sich das ganze Wochenende total süß um mich gekümmert.
Bin jetzt auch noch immer bei ihm.
Er ist gerade in der Schule und schreibt sein Abi nach.
Werd vermutlich irgendwann im Laufe des Tages noch zum Arzt gehen.
Bosse wollte mich Sonntag schon die ganze Zeit ins Krankenhaus bringen.
Aber da hab ich mich gewehrt.
Lag die meiste Zeit einfach aufm Sofa und hab Schmerzmittel gefressen.
Jetzt schau ich erstmal wie es mir bis mittags geht.
Wenns wieder schlimmer wird, geh ich zum Arzt.
Eigentlich will ich nicht, aber ich muss für die Arbeit fit sein.
Außerdem macht sich Bosse Sorgen, das will ich nicht..

Mittwoch, 17. April 2013

Momentan bin ich sehr viel bei Bosse.
Seine Nähe ist schön und tut mir gut.
Es geht mir so viel besser, seit wir zusammen sind.
Ich treffe viele Menschen.
Gehe feiern.
Habe Spaß.
Bin auch hin und wieder drauf, aber das ist okay.
Alle paar Wochen kann ich mir das erlauben, denke ich.

Vor ein paar Tagen ist mir bewusst geworden, wie sehr ich mich verändert habe.
Wie sehr sich mein Leben verändert hat.
Vor gerade mal drei Monaten saß ich nur zuhause.
Hatte Angst vorm Rausgehen.
Angst vor Menschen.
Es hat sich so viel verbessert.
Ich bin stolz auf mich.
Natürlich ist es noch lange nicht perfekt.
Aber darauf arbeite ich hin.

Nur noch ein paar Monate, bis ich anfange zu reisen.
Ich freue mich sehr darauf.
Früher wäre ich auch sehr gerne gereist, aber konnte nicht.
Konnte Robin nicht zurücklassen.
Es ging ihm so oft schlecht, da hätte ich ihn nicht allein lassen können.
Aber jetzt..
Jetzt hat er Lou.
Er braucht mich nicht.
Außerdem will er nichts mehr mit mir zu tun haben.
Es tut sehr weh, aber es macht das Fortgehen leichter.
Bosse zurück zu lassen wird auch schwer.
Aber solange ich dieses Fernweh habe, wird die Beziehung nicht funktionieren.
Nicht langfristig.
Der Drang nach Freiheit ist zu groß.
Wer weiß, wie das wird, wenn ich zurückkehre.
Ob er wohl auf mich warten wird?

Dienstag, 9. April 2013

Nach der Klinik möchte ich reisen.
Durch Deutschland.
Durch Europa.
Durch die Welt.
Wohin es mich gerade treibt.
Einfach alles hinter mir lassen.

Vielleicht nehme ich mir vorher auch schon eine kleine Auszeit.
Wohne auf einem Bauernhof und helfe dort mit.
Selbst, wenn es nur eine Woche ist.
Ein kleines Stückchen Freiheit.

Montag, 8. April 2013

Langsam glaube ich, dass Robin nie wieder mit mir reden wird.
Anfangs dachte ich das sowieso.
Dann sagte er, er wirds mir irgendwann verzeihen.
Hoffnung.
Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er sich wirklich melden wird.
Nicht nach dem, was passiert ist.
Er wird mich hassen.
Schätze mal das ist auch verständlich.

Mit Bosse läuft es ganz gut.
Er schafft es irgendwie meine Launen auszuhalten.
Selbst in Momenten, wo ich ihn nur hasserfüllt anstarre.
Komplett aufhöre zu reden.
Oder wenn ich mir neben ihm die die Arme aufkratze.
Er ist für mich da.
Sagt sogar seinen Freunden ab, wenn es mir schlecht geht.
Obwohl ich das eigentlich nicht will.
Er soll wegen mir nichts verpassen.
Aber ich bin dankbar, dass er so ist.
Ob das Gefühl, ihn nicht verdient zu haben, noch lange bleibt?

Samstag, 6. April 2013

Ich fühle mich, als wäre ich wieder 16.
Jeden Tag gibts Stress zuhause.
Er kommt von der Arbeit und brüllt direkt rum.
Ich höre auf zu reden, bohre mir die Fingernägel ins Fleisch.
Ruhig bleiben..

Ein Großteil meiner Sachen sind weg.
Er hat "aufgeräumt".
Selbst das Armband.
Naths Armband.
Es ist weg.

Die Wochenenden sind besonders schlimm.
Er sitzt zuhause, die ganze Zeit.
Wo soll er auch sonst hin.
Er hat weder Freunde noch Hobbies.
Also lässt er es an mir aus.

Vor ein paar Tagen fing er an zu drohen mich rauszuschmeißen.
Ich möchte weinen, schreien.
Aber kein Laut kommt über meine Lippen.
Verdammt, bis vor zwei Wochen war das meine Wohnung.
Mein Zuhause.
Jetzt ist es ein Ort, an dem ich die Erlaubnis habe mich aufzuhalten.
Ein Ort, an dem ich kein Mitspracherecht habe.
Ich habe kein Zuhause mehr.

Ich verbringe viel Zeit mit anderen.
Das ist wohl der größte Unterschied zu damals.
Damals habe ich mich in Krankheiten geflüchtet.
Heute versuche ich, es nicht zu tun.
Lieber Zeit mit Freunden zu verbringen.
Aber selbst bei ihnen ist mein Lachen nicht echt.

Ich hoffe so sehr, dass ich hier bald rauskomme.
Die Jahre damals waren schlimm genug.

Montag, 1. April 2013

Mein Leben entgleitet mir.
Die letzten zwei Monate ging es mir gut.
Es gab schlechte Tage, aber überwiegend ging es mir gut.
Und von einem Moment auf den anderen ist es vorbei.
Ich habe meinen besten Freund verloren.
Ich habe meine Wohnung, mein Zuhause, verloren.
Ich habe die Kontrolle über mein Leben verloren.
Ich habe mich verloren.
Auf einen Schlag ist alles wieder da.
Die Depressionen.
Der Schneidedruck.
Der wahnwitzige Gedanke, dass ich mich an die Essstörung klammern muss.
An das letzte, worüber ich noch die Kontrolle habe.
Ich will weinen, schreien, zerstören.
Und vor allem will ich fliehen.

Mittwoch, 27. März 2013

Du hast mir so gefehlt.
Unsere Gespräche.
Unsere Verbindung.
Uns.

Nachts neben dir zu sitzen und in den Himmel zu starren.
Tiefe, ehrliche Gespräche.
Sich ohne Worte verstanden zu fühlen.

Mein Kopf an deiner Schulter, unsere Finger verschränkt.
Deine Lippen auf meinen.
Deine Lippen, die eigentlich gar nicht deine sind.
Für ein paar Stunden war es real.
Wir waren real.
Aber wir sind erwacht, die Wahrheit schrie uns ins Gesicht.
Wir schrien zurück.
Schrien einander an.
Weinten.
Es tat weh.
Es tut weh.
Aber es hat geholfen, uns beiden.

Heute haben wir stundenlang geredet.
Über uns, über die Zukunft.
Wir werden Freunde bleiben.
Gestern schien das noch undenkbar.
Inzwischen denke ich, dass ich bereit bin, mit allem abzuschließen.
Mich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
Nach so unendlich länger Zeit.

Ein schrecklicher, wunderschöner Fehler.

Samstag, 23. März 2013

Stay by my side.

Stay by my side,
and help me trough the night.
The wind's blowing cold.
Stay by my side,
lock out the world tonight.
There's just you and me,
so please become reality.

You're still a dream of hope to me,
an angel of my fantasy.
I want you to be real.


Das ist alles nicht wahr.
Es kann nicht wahr sein.
Es darf nicht wahr sein.

Freitag, 22. März 2013

Silvano.

Da ich jetzt eh wach liege und absolut kein Bock habe dich tagsüber anzurufen, mach ichs jetzt mal so. :D

Du bist lächerlich. So verdammt lächerlich.
Was soll der Scheiß jetzt? "Buhu, Jonnas Leben dreht sich nicht nur um mich, also muss ich den Kontakt abbrechen und mich wie die größte Pussy verhalten. ))):" oder was? Ehrlich, ich komm auf dich gerade echt nicht klar. Was bist du eigentlich für ein gottverdammter Egomane?
Du kommst wegen deiner Eifersucht nicht auf Bosse klar, okay, kann ich noch irgendwie verstehen. Aber dass du dich jetzt so behindert verhältst, nur weil wir nicht mehr täglich stundenlang schreiben, das ist einfach nur armselig. JA SILVANO, ICH HABE NOCH ANDERE FREUNDE AUßER DIR. Ist n Schock, hm?
Ehrlich, du verhältst dich wie ein bockiges Kleinkind, das ist echt unglaublich. Was soll der Scheiß bitte? Ist dein Stolz so verletzt, weil ich mit anderen mehr mache als mit dir? Obwohl ich dir sogar ständig sage, wie wichtig du mir bist? Ich stehe morgens früh auf um dich anzurufen, damit du vor der Arbeit keine so miese Laune hast. Ich verlasse Partys um mit dir zu telefonieren, wenn es dir schlecht geht. ICH HAB DIR ALL DEN SCHEIß VON DAMALS VERZIEHEN. Und jetzt machst du einen auf PMS weil ich VERSUCHE MIT MEINEM LEBEN KLARZUKOMMEN, das ist so bescheuert, dass ich dafür echt keine Worte mehr finde.
Und dann hast du nicht mal die Eier in der Hose um es mir persönlich zu sagen, nee, du löscht mich einfach wieder. ((((:
Ehrlich, leck mich, auf son Verhalten hab ich echt kein Bock mehr. Meld dich wenn du dir den Sand aus deiner Vagina gekratzt hast.

Donnerstag, 21. März 2013

Ich fasse es noch immer nicht.
Es kann einfach nicht sein.
Ich weigere mich, es zu glauben.
Klammere mich an die naive Hoffnung, dass es eine Lüge ist.
Dass du einfach nur Ruhe willst und fliehst.

Verdammt, ich will es nicht akzeptieren.
Will unsere Verbindung nicht verlieren.
Aber welche Wahl habe ich schon?
Du bist fort.
Für immer.
Ich starre deine Bilder an und weine.
Du fehlst mir so schrecklich.

Ich liebe dich, Nath.
Du wirst immer ein Teil meines Herzens sein.

Dienstag, 12. März 2013

Tom ist wieder in mein Leben getreten.
Schönes Gefühl.
Auch, wenn ich noch sehr vorsichtig bin.
Dafür will Motz erstmal seine Ruhe.
Keine Ahnung für wie lange.
Silvano will ebenfalls Abstand.
Er kommt mit seiner Eifersucht nicht klar.
Und Robin hat wie immer keine Zeit.
Langsam fühl ich mich echt verarscht.
Die Gesamtsituation ist irgendwie immer nervig.
Besonders bei Robin, auch wenn das schon fast Gewohnheit ist inzwischen.
Er hat nie Zeit.
Ich eigentlich auch nicht.
Oder zumindest habe ich wenig Zeit und dieses bisschen verbringe ich lieber allein.
Auf die Dauer halte ich Menschen einfach nicht aus.
Trotzdem schreibe ich ihm dann jedes Mal wenn ich bisschen Zeit hab.
Vielleicht bin ich gerade wieder unfair zu ihm, keine Ahnung.
Aber ich weiß ja auch nicht was bei ihm los ist.
Was er macht, wieso er nie Zeit hat.
Woher auch.
Wir reden kaum.
Er sagte er versucht sich am Wochenende zu melden, aber da werde ich keine Zeit haben.
Und wirklich daran glauben tue ich irgendwie auch nicht mehr.

Ansonsten geht es mir momentan.. schwankend.
Meistens gut, wenn ich in Gesellschaft bin.
Aber wenn ich alleine bin, geht es steil bergab.
Ich habe in letzter Zeit sehr häufig "Anfälle".
Ausgelöst werden sie meistens durch Berührungen.
Nicht von Menschen, sondern generell.
Meistens Berührungen an den Handgelenken, zB von einem Pulli.
Das kommt innerhalb weniger Sekunden.
Ich schlage um mich, schreie manchmal, weine vor Verzweiflung über dieses Gefühl.
Das Gefühl kann ich nicht in Worte fassen.
Aber jetzt weiß ich, was Nath damals meinte, als er von seinen Zwängen sprach.
Kennt jemand sowas?
Und weiß, was man dagegen tun kann?
Langsam wird das wirklich eine große Belastung.

Sonntag, 10. März 2013

Tom schreibt mir.

Zusammengerollt liege ich auf dem Sofa.
Eingekuschelt in meine Decke.
Das Handy in der Hand.

Tom schreibt mir.

So viele kleine Zufälle heute.
Komplikationen, kein Plan wurde durchgeführt.
Letztendlich endete ich allein zuhause.
Erschöpft.
Wollte mich direkt hinlegen und schlafen.

Tom schreibt mir.

Von abends bis nachmittags gefeiert.
Kichernd mit Freundinnen das Pulver aufm Klo gezogen.
Gelacht, geredet, gelaufen.
So weit gelaufen.
Nicht geschlafen, wieso auch, keine Müdigkeit.
Bei Freuden die Nacht und den Morgen ausklingen lassen.
Bis Besuch kam.
"Willst du?"
"Was ist das?"
"Emma. Nimm ruhig."

Spät abends dann nach Hause.
Hingelegt, kurz am Handy on.

Tom schreibt mir.

Die Buchstaben verschwimmen.
Mit jeder Minute, jeder Stunde des Gespräches mehr.
Sie verschwimmen und verzerren sich und tanzen.
Tippen ist anstrengend.
Klar denken noch viel mehr.
Egal, weiter, bemühen, los.

Tom schreibt mir.

Betrunken, aber das macht nichts.
Im Gegenteil.
Der kleine Junge hat mich noch nicht aufgegeben.

Hoffnung.

Montag, 4. März 2013

Die letzte Woche war schön.
Ich war jeden Tag unterwegs.
Habe viel unternommen und oft woanders geschlafen.
Bosse und ich sind inzwischen zusammen.
Es geht alles sehr schnell.
Noch immer weiß ich nicht genau, was ich davon halten soll.
Ob das Ganze wirklich Zukunft hat.
Aber fürs Erste versuche ich das alles erstmal zu genießen.

Gestern und heute war ich ziemlich erschöpft.
Trotz genügend Schlaf.
Vermutlich war die Woche einfach auslaugender als ich dachte.
Was auch erklären würde, weshalb ich heute wieder ein paar schlechte Momente hatte.
Ich war schrecklich gereizt.
Von einer Sekunde auf die andere.
Wollte weinen und um mich schlagen.
Konnte mich allerdings wieder beruhigen.
Aber ich merke jetzt dennoch, wie anstrengend die Woche war.
Es ändert sich vieles.
Es ist schade, dass ich damit noch nicht richtig umgehen kann.
Aber es wird leichter werden.
Irgendwann.

Sonntag, 24. Februar 2013

"Ich find das irgendwie echt faszinierend. Eigentlich kennen wir uns kaum.. Und trotzdem diese Nähe."
"So ist das eben, wenn man sich verbunden fühlt."

Das Wochenende war schön und emotional.
Freitag war ich mit Freunden in der Kneipe.
Bosse, der Typ von dem ich erzählt habe, war auch da.
Zum Schluss haben wir gekuschelt.
Vor der ganzen Gruppe.
Fühlte sich gut an.
Ich hab dann spontan bei Olivia geschlafen.
Samstag haben Bosse und ich uns wiedergesehen.
Wir waren bei ihm, haben Filme geschaut, geredet und Pizza gegessen.
Abends sind wir dann noch zu Leo gegangen.
Trashfilme, reden, kuscheln.
Es wurde spät und ich fragte Bosse, ob ich bei ihm schlafen kann.
Hab dann bei ihm auf dem Sofa geschlafen.
Noch weiß ich nicht genau, was ich von dem ganzen halten soll.
Es scheint tatsächlich etwas ernstes zu werden.
Bei jeder Berührung habe ich Schmetterlinge im Bauch.
Und ihm scheint es ähnlich zu gehen.
Aber was, wenn er mich besser kennenlernt? Meine kranke Seite?
Mittwoch sehe ich ihn wieder, vermutlich werde ich da mal über uns mit ihm sprechen.
Naja..
Morgens musste er dann zur Arbeit und ich bin kurz nach Hause.
Habe kurz die Babysachen für Svea geholt und bin ins Krankenhaus gefahren.
Denn Svea ist jetzt Mutter.
Seit Freitag.
Wir haben uns heute wieder vertragen, ich war drei Stunden bei ihr.
Es war wahnsinnig schön.
Und Sveas Sohn..
Wow.
Ich hasse Kinder, aber plötzlich hatte ich total weiche Knie.
Es ist unglaublich.

Donnerstag, 21. Februar 2013

Date.

Den Typen, von dem ich erzählt habe, habe ich nicht mehr getroffen.
Dafür gab es eine sehr interessante Wendung.
In unserer Gruppe gibt es einen Typen, den ich immer nur auf Partys getroffen habe.
Sonst hatten wir nie Kontakt.
Auf Partys haben wir uns allerdings immer super verstanden.
Ich mochte ihn sehr.
Habe mich nur nie getraut mal Kontakt zu ihm aufzunehmen.
Bis Montag.
Wir haben direkt 4 Stunden lang geschrieben und uns für Dienstag verabredet.
Wir waren im Kino.
Sind danach durch die Stadt gewandert.
Saßen eine Weile in einer Cocktailbar.
Und sind danach noch zwei Stunden händchenhaltend spazieren gegangen.
Es war sehr schön und ich habe mich wohl gefühlt bei ihm.
Morgen sehen wir uns auf einer Party wieder.
Und Samstag kommt er zu mir.
Wir kochen und schauen einen Film.
Ich freue mich drauf und bin aufgeregt.
Und ich glaube, ich bin sogar dabei, Gefühle zu entwickeln.

Ansonsten geht es mir ganz in Ordnung.
Ich habe zugenommen und finde mich wahnsinnig fett.
Aber das halte ich irgendwie aus.
Gestern und heute habe ich gekotzt.
Was ich davon halten soll weiß ich auch nicht.
Ansonsten möchte ich jetzt erstmal schauen, was die Zukunft bringt.

Montag, 18. Februar 2013

Zur Zeit fühle ich mich ziemlich allein gelassen.
Wieder bin ich immer die, die sich bei Robin meldet.
Sonst würde ich vermutlich wieder nichts von ihm hören.
Und selbst wenn wir dann mal reden, fühlt es sich anders an.
Er scheint kaum Interesse an Gesprächen zu haben.
Ich weiß, wie anstrengend ich sein kann.
Besonders in depressiven Phasen.
Aber er soll nicht sagen, dass er immer da sein wird wenn es mir schlecht geht,
wenn er mir letztendlich nicht mal wirklich antwortet.
Gestern zB habe ich ihm gesagt, wie schlecht es mir momentan geht.
Und dass er meine einzige verbliebene Bezugsperson ist.
Ich habe gestern den halben Abend über geweint.
Aber er hat lieber Filme geschaut.

Vielleicht bin ich momentan wieder sehr egoistisch.
Konzentriere mich nur auf mich.
Aber ich weiß nicht, wie ich das alles alleine schaffen soll.

M's Chemo schlägt übrigens nicht an.
Ich hab es Robin erzählt.
Er weiß, wie wenig ich damit klar komme.
Kaum eine Reaktion.


Außer mit Robin kann ich mit niemandem wirklich offen reden.
Obwohl es mit ihm auch schwerer wird.
Aber ich brauche ihn.
Werde vielleicht wieder abhängig, aber das ist mir egal.
Ich kann momentan einfach nicht alleine sein.
Ich flüchte mich wieder in die Essstörung.
Oder möchte es zumindest.
Die Gedanken sind da.
Sie lassen nicht locker.
Aber ich versuche, ihnen nicht nachzugeben.
Obwohl ich so verdammt gerne würde.
Was ich momentan wohl wiege?
Zugenommen habe ich definitiv.

Ich frage mich, was die Zukunft bringen wird.
Wann ich in der Lage sein werde, das alles hinter mir zu lassen.
In den letzten Monaten habe ich mich verändert.
Ich bin stärker geworden.
Hoffnungsvoller.
Irgendwie.
Obwohl es mir noch immer sehr schlecht geht.
Die Krankheit ist noch immer stark.
Genau wie die Todessehnsucht.
Doch ich versuche, nicht mehr nachzugeben.
Es mir nicht wieder leicht zu machen.
Mir nicht wieder selbst im Weg zu stehen.

In den letzten Wochen habe ich öfter geweint als im letzten halben Jahr.
Aber ich glaube, das ist in Ordnung.
Ich fühle.

Sonntag, 17. Februar 2013

Ich bin einsam.
So schrecklich einsam.
Am Freitag war ich total betrunken und habe mit einem Bekannten rumgemacht.
Er scheint mehr zu wollen.
Ich nicht.
Und dennoch werde ich ihn wieder treffen.
Ich kann nicht alleine sein.
Nath fehlt mir.
Tom fehlt mir.
Kevin fehlt mir.
Und Robin fehlt mir, da wir wieder wenig Kontakt haben.
Die Depression nimmt mich wieder komplett ein.
Diese Leere..
Sie ist furchtbar.
Ich versuche mich zu wehren, aber es hört nicht auf.
Momentan wünschte ich wieder oft, ich wäre tot.
Liebster, hörst du das?
Sie spielen unser Lied!

Scheiße, du fehlst mir.

Donnerstag, 14. Februar 2013

".. Aber ich denke ich bin nicht der Erste der sagt, dass man dir diese Probleme gar nicht anmerkt."
"Inwiefern?"
"Hm, keine Ahnung. Als ich dich kennen lernte, hätte ich nicht gedacht, dass du unter Depressionen leidest."

Bin ich so ich-fixiert, dass meine Wahrnehmung komplett anders ist als die von anderen oder erwarte ich einfach zu viel?
Ich kenne ja meine eigenen Symptome.
Weiß, wodurch ich mich verraten könnte und achte darauf, was ich sage und tue.
Außerdem lache ich sehr viel.
Also ist es gar nicht mal so ungewöhnlich, denke ich.
Trotzdem seltsam, sowas zu hören.

Die letzten beiden Tage waren recht gut.
Fast nur unterwegs gewesen, alle möglichen Leute getroffen.
Bei Alica geschlafen.
Für morgen Abend bin ich wieder verabredet.
Mal schauen, wie das wird.
Aber ich denke, dass diese Nähe mir momentan gut tut.
Ablenkung ist besser als zu denken.
Oder zu fühlen.
Ich komm mit mir nicht klar.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Die letzten Nächte träumte ich wieder schlecht.
Von Leid und Schmerz und Tod.
Nicht mal in meine Träume kann ich mich flüchten.
Der Schmerz ist überall.
Was habe ich getan, um ihn zu verdienen?
Ist das alles hier nur eine kranke Art der Bestrafung?
Immer wieder wird mir das genommen, was mir wichtig ist.
Immer und immer und immer wieder.
Es ist nicht fair.

Dienstag, 12. Februar 2013

Am Ende.

Der furchtbarste Tag seit Langem.
Am liebsten wäre ich einfach weg.
Für immer weg.
Ich möchte nicht mehr kämpfen.
Das heute.. das war einfach zu viel.
Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so sehr geweint habe.

Tom hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben möchte.
Endgültig.
Er ist nicht der Typ Mensch, der verzeiht.
Ich habe ihn verloren.
Bin zusammengebrochen und habe Halt bei Robin gesucht.
Er war für mich da, aber sagte auch, dass er auf meine Depressionen nicht mehr klar kommt.
Robin wird nicht abhauen.
Aber ich kriege das nicht aus meinem Kopf.
Wie lange noch, bis er ebenfalls geht?
Dann sagt mir Kevin, dass er die nächsten 3 Monate kaum Zeit haben wird.
Als würden wir nicht sowieso schon wenig reden.
Und plötzlich schrieb M (er möchte nicht, dass ich seinen Namen nenne) mich an.
"Eine Scheiße die du da wieder abziehst^^ Bin die nächsten Tage nicht da, bis dann"
Dann ging er off.
Ich rief ihn an.
Weggedrückt.
Schrieb ihm in WhatsApp.
Er sagte verletztende Dinge, ich ließ mich provozieren.
Nebenbei schrieb ich mit Michelle.
"Spast ey. Das wird er noch bereuen."
Bis er irgendwann sagte, was wirklich los sei.


"Ich dachte es wäre einfacher wenn du mich irgendwie löscht. Aber wenn du mich noch immer nicht ignorierst.. ich hoffe ich kann nach dem ganzen Mist wieder Kontakt mit dir aufnehmen."
"Du hast das jetzt nicht ernsthaft gebracht, damit ich dich lösche?"
"Doch, hab ich. Ich dachte es wäre einfacher. Abschiede die mit Hass unterstützt werden bleiben weniger im Gedächtnis. Deswegen hielt ich das für die beste Lösung. Ich habe Krebs."
"Ich ignoriere dich nicht aus Bosheit. Ich ignoriere dich, weil ich die Schnauze voll hab."
"Endgültig?"
"Endgültig."

Triggerwarning.

Routiniert nehme ich den Einwegrasierer auseinander.
Routiniert, trotz den Monaten, die ich clean war.
Der Rasierer ist benutzt.
Stumpf.
Mir egal.
Ich halte die Klinge in den Händen, starre sie an.
Will ich das wirklich?, fragt mein Kopf.
Alles egal, antworten meine Gefühle.
Fünf Monate, flüstert mein Kopf.
Ich zögere.
Gehe an den Pc, schreibe Robin an.
Er ist beschäftigt.
Ich nehme die Klinge wieder in die Hand.
Wen kümmerts?, murmeln die Gefühle.
Kümmert es mich?
Fünf Monate, sagt mein Kopf wieder, eindringlicher als eben.
Nochmal Robin geschrieben.
Er telefoniert.
Knappe Antwort.
Abweisende Antwort.
Das glänzende Stück Metall scheint mich anzulächeln.
Ich fahre mir mit den Fingern über die Narben.
Wie viele es wohl sind?
Hunderte Linien auf meiner Haut.
Linien für die Ewigkeit.
Fünf Monate.., wispert mein Kopf.
Wen interessieren diese beschissenen fünf Monate?!, schreien meine Gefühle.
So viel Hilflosigkeit.
So viel Angst.
So viel Verzweiflung.
Innerhalb weniger Minuten entladen sich meine Gefühle.
Mit einer nicht in Worte zu fassenden Wut ramme ich mir die Klinge ins Bein.
Wieder.
Und wieder.
Und wieder.
Blutverschmierte Hände.
Die rote Flüssigkeit tropft.
Fünf Monate, schluchzt mein Kopf.
Du bist allein, flüstern die erschöpften Überreste meiner Gefühle.

Montag, 11. Februar 2013

Zu viel.

Ich hab Tom geschrieben.


Ich habs heute nicht raus geschafft. Die Bulimie war heute auch das erste Mal seit Monaten präsent und ich hab generell nichts hinbekommen heute, außer pünktlich aufzustehen. Also wieder ein fettes Minus.
Drei von drei? Vier von drei?
Ich bin wirklich nicht stolz drauf, dass ich heute so versagt hab. Aber die letzten Tage waren wirklich anstrengend. Zu viele Menschen, zu viele Erinnerungen, zu viele Gedanken und ums perfekt zu machen wollte eine Freundin von mir sich umbringen. Ich bin momentan einfach überfordert und habe niemanden, der mir einen Teil der Last abnimmt. Robin redet kaum mit mir, du ja sowieso nicht, und der Rest ist entweder Teil des Problems oder hat mehr als genug eigene Last zu tragen. Jetzt gerade weiß ich wirklich nicht, wie ich das schaffen soll.
Das heißt nicht, dass ich aufhören werde.. Aber ich weiß nicht, wie lange ich das allein schaffe, wenn es nicht bald besser wird.
Vielleicht interessiert dich das jetzt auch gar nicht, da ich heute wieder versagt habe. Aber du hast mich nicht gelöscht, daher dachte ich, dass es vielleicht besser wäre mit dir zu reden, statt es dir zu verschweigen..



Scheißtag.
Bitte lass mich nicht auch noch allein..

Sonntag, 10. Februar 2013

Die Party gestern war lustig.
Es war so schön, Alica wieder zu sehen.
Den Großteil der Zeit haben wir alte Anime- und Kinderserienopenings mitgegröhlt.
Dafür tut heute mein Hals weh.
Aber es war schön.

Alica hat mich gefragt, ob wir zusammen ziehen wollen.
Nicht sofort, natürlich.
In ungefähr eineinhalb Jahren, wenn sie wieder nach Kiel zieht.
Ihre Eltern ziehen dann in ein anderes Haus und wollen ihr jetziges vermieten.
Ich wusste erstmal gar nicht was ich sagen sollte.
Besonders als sie dann sagte, dass ich die einzige wäre, mit der sie sich das vorstellen könne.
Schönes Gefühl.

Bis dahin ist noch viel Zeit.
Genügend Zeit, um stabil (gesund?) zu werden.
Genügend Zeit, um vielleicht sogar wieder zu arbeiten.
Dann wäre das tatsächlich machbar.
Und jeder hätte ein eigenes Zimmer.
Oder mehrere, wenn wir tatsächlich zu zweit da einziehen.
Wir hätten Rückzugsorte, könnten einander notfalls aus dem Weg gehen.
Müssten nicht ständig aufeinander hocken.
Daran ist es mir Svea letztendlich wohl gescheitert.
Auf jeden Fall..
Ich habe erstmal ganz spontan Ja gesagt.
Ihr erklärt, wie die momentane Situation ist.
Dass ich es jetzt gerade nicht könnte, aber wenn ich bis dahin stabil genug bin..
dann Ja.
Der Weg dahin wird weit.
Aber ich freue mich.


Und weil es ja zu einfach wäre, wenn mal alles schön wäre:
Nach der Party habe ich die nächsten 3-4 Stunden damit verbracht Psychologe zu spielen.
Eine Freundin wollte sich umbringen.
Oder will.
Keine Ahnung.
Letzte Nacht schien sie jedenfalls wieder ein bisschen ruhiger zu sein.
Aber das muss nichts heißen.

Verdammt, mir tut Robin gerade leid.
Suizidale Menschen sind so kräftezehrend.
Und wie oft habe ich ihm das schon angetan?
Es tut mir leid.

Samstag, 9. Februar 2013

"Wie kommt es, dass du mich noch nicht gelöscht hast? Ich dachte, ich steh bei drei von drei."
"Wie kommt es, dass du so dumm bist danach zu fragen?"
"Ich habs 2 Tage geschafft mich zurückzuhalten, das ist mehr, als ich gedacht hätte."
"Soll das jetzt was Positives sein?"
"Nein, aber es ist eine Antwort, oder? Im Grunde frage ich, weil ich nach einem Grund suche wieder mit dir zu schreiben. Mehr, als nur die täglichen Berichte."
"Ahja."
".. ich werds in Zukunft lassen."


Gott, ich bin so dumm.
Ich wusste, dass es ein Fehler ist.
Und trotzdem tue ich es.

Habe keine Lust mehr zu kämpfen.
Das bedeutet nicht, dass ich aufgeben werde.
Aber.. es wird schwerer.
Viel schwerer.

Letztendlich steht man doch immer alleine da.

Ich will nicht auf die Party..
Der Tag fängt nicht gut an.
Ich fühle mich leer und diese Leere schmerzt.
Selbst die alten Pokemon-Openings verbessern meine Stimmung nicht.
Wie ich es hasse.
Diese grundlose Depression.
Dieser Schmerz in der Brust und im Bauch, für den es keine Erklärung gibt.

Ich hoffe so sehr, dass es nicht wieder so ist wie im Herbst.
Eine Zeit lang habe ich alles gut hinbekommen.
Hatte einen Schulplatz.
Hatte einen Job.
Habe gegessen.
Bis plötzlich die Depressionen wieder da waren.
Ich hungerte wieder.
War ständig Tag drauf, um es überhaupt aus dem Haus zu schaffen.
Und stand nach kurzer Zeit ohne alles da.
Keine Schule.
Kein Job.
Gar nichts.
Ich hatte zu viel von mir verlangt und das war der Preis.

Jetzt gerade habe ich einfach nur Angst, dass es wieder so wird.
Ich schaff das nicht noch mal.

Freitag, 8. Februar 2013

Ich brauche mal euren Rat.

Was tut ihr gegen Hunger?
Ich meine nicht den natürlichen Hunger, wenn man zu wenig isst.
Sondern den, der trotz genug Essen nicht verschwinden will.

Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich bis abends nichts zu mir genommen habe.
Gegen 15 Uhr bin ich einkaufen gegangen.
Eineinhalb Stunden durch die Gänge geschlichen.
So viele Lebensmittel.
So unendlich viele Kalorien.
Wie halten normale Menschen das nur aus?
Aber dennoch war das Ergebnis in Ordnung, denke ich.
Heute Abend hatte ich Gemüselasagne.
Kleine Portionen, nach jeder Portion eine halbe Stunde Pause.
Es hat gut geschmeckt.
Aber der Hunger blieb.
Wurde weder stärker noch schwächer, aber schwerer auszuhalten.
Ergibt das Sinn?

Ab morgen möchte ich versuchen zu frühstücken.
Habe mir Haferflocken, Naturjoghurt und einen TK-Beerenmix geholt.
Ich hoffe, dass es dadurch besser wird.
Und ich habe mir heute Orangensaft und Eistee geholt.
Damit ich etwas zu mir nehme, wenn ich es nicht schaffe zu essen.
Exitstrategie?
Und für zwischendurch, damit ich mehr trinke.

Es ist jetzt fast 4 Stunden her, dass ich meine erste Portion Lasagne hatte.
Ich habe noch immer Hunger.
Weniger inzwischen.
Aber noch vorhanden.
Am liebsten würde ich jetzt essen, aber das würde nicht gut gehen.
Es würde zu viel werden.
Am besten lege ich mich heute früh hin.

Morgen wird anstrengend, aber hoffentlich gut.
Alica und Tami sind wieder für eine Weile in Kiel.
Morgen Abend ist eine Party, Alica hat mich eingeladen.
Ich freue mich.
Aber..
Igitt, Menschen.

Tom meldet sich noch immer nicht.
Und ich berichte ihm dennoch.
Heute vor fünf Monaten habe ich zuletzt mit Nath geredet.
Fast ein halbes Jahr.
Ohne ihn.
Noch immer weiß niemand, wo er ist.
Ich bin schuld.
Und in genau drei Wochen ist der 1. März.
Der Tag, an dem er letztes Jahr Schluss gemacht hat.
Wann höre ich endlich auf an ihn zu denken?

Donnerstag, 7. Februar 2013

Ich weiß nicht, wie ich den Tag heute bewerten soll.
Er war.. anstrengend.
Habe nicht das geschafft, was ich mir vorgenommen habe.
Und doch mehr, als ich mir vor einer Woche zugetraut hätte.

Melina und ich waren beim Chinesen essen.
Für mich gab es knuspriges Schweinefleisch mit Reis und Süßsauersoße.
Eine Stunde später wollte ich mir noch heiße Schokolade holen.
Aber die war ausverkauft.
Schade, sagt mein Kopf.
Du hast Kalorien gespart, sagt meine Krankheit.
Mehr habe ich heute nicht zu mir genommen.
Hungern erscheint mir momentan so verlockend.

Tom hat sich heute nicht gemeldet.
Ich habe ihm wie immer um 9 Uhr kurz geschrieben.
Als Beweis, dass ich wach bin.
Dass ich mich an seinen Plan halte.
Später habe ich noch eine Zeitung geholt und ihm davon ein Bild geschickt.
Schau, Tom. Ich mache, was du von mir verlangst.
Rede doch bitte mit mir.
Er hat beides gesehen, aber nicht reagiert.
Aber ich habe mich nicht getraut, ihm noch mehr zu schreiben.
Stattdessen war ich alle 5 Minuten auf seinem Profil.
Um zu schauen, ob er mich gelöscht hat.
Hat er nicht.
Ich sollte dankbar sein, oder?

Gegen 2 Uhr nachts habe ich Robin heulend eine Sms geschickt.
"Drei von drei"
Er war für mich da.
Wie er es immer ist.
Womit verdiene ich das?
Danke, Bruderherz.

"Arschloch, was läuft bei ihm bitte schief? Du darfst dir sowas nicht geben Jonna, ob du Angst vor Verlusten hast oder nicht, aber sein Verhalten dir gegenüber macht dich nur noch mehr kaputt. Was denkt der sich bitte."

Aber ich will ihn nicht verlieren.
Ich bin doch die, die Fehler macht.

"Der kann mich mal, ich ruf ihn nachher an. Mach dich bitte nicht so fertig Jonna, deine Gedanken sind total nachvollziehbar, vor allem, dass du einfach ne klare Aussage möchtest."

Nachvollziehbar.
Aber anscheinend ist das nicht gut genug.

So langsam fühle ich mich ein wenig in die Zeit vor 4 Jahren zurückversetzt.
Als Laura mich kontrolliert hat.
Als ich von ihr abhängig war.
Tom hat inzwischen ähnliche Macht über mich.
Aber.. das ist doch etwas anderes, oder?
Er hilft mir schließlich.
Ich darf nicht so undankbar sein.
Ich verdiene das alles gar nicht.

Drei von drei.

"Ich sag's mal so.. Du hättest nicht fragen sollen. Damit hast du den Bogen überspannt."

Eine schnurrende Katze macht es sich auf dem zitternden Häuflein Elend, welches sich in eine Decke eingekuschelt unter der Decke vor Monstern versteckt, bequem.

"Du weißt, dass du dir gerade viel leistest?"

Immer wieder stupst das grau-weiße Tier es an.
Mir der Pfote, mit der Nase.
Kuschelt sich fest an das nassgeweinte Ding, als würde es versuchen, einen Teil des Schmerzes zu nehmen.
Erfolglos.

"Warum hast du es nicht einfach so belassen?"

Dienstag, 5. Februar 2013

Cin vhetin.

Ein guter Tag.
Zufällig eine Freundin in der Stadt getroffen.
Später dann beim Rest unserer Mädelsgruppe gemeldet.
Entschuldigt. Erklärt.
Zwei Monate haben sie nichts von mir gehört.
Und sie verzeihen mir.
Freuen sich, dass ich wieder da bin.
Ich verstehe es nicht, aber bin froh.
Danke.

Für Sonntag bin ich mit meiner Mutter verabredet.
Wir treffen uns abends, ich fahre das erste Mal zu ihr.
Sie kocht, ich bringe Nachtisch mit.
Auflauf und Zitronencreme.
Ich glaube, das wird gut.
Freue mich, sie zu sehen.
Langsam fängt sie doch an, für mich so etwas wie eine Mutter zu werden.
18 Jahre zu spät.
Egal. Es ist schön.

Gegessen habe ich heute auch gut.
Vielleicht ein bisschen zu viel.
Noch längst keine 2000 Kalorien.
Aber vielleicht für meinen Stoffwechsel zu viel.
Vielleicht werde ich morgen zugenommen haben.
Aber das ist okay.
Denke ich.
Hoffe ich.

Außerdem habe ich jetzt mein Tattoo.
Ich liebe es, es ist einfach toll.
Mein Inker ist sowieso großartig.
Von der ersten Sekunde an habe ich mich gut aufgehoben gefühlt.
Und es tat nicht mal weh.
Ich mochte das Gefühl sogar.
Fühlte sich ein bisschen an wie schneiden.
Aber besser.
Nicht destruktiv.
Schöne Gedanken an das Ergebnis und an die Zukunft.

Cin vhetin.
Neustart.

Ich möchte es schaffen.
Ich werde es schaffen.


Montag, 4. Februar 2013

Ich hab mich heute gut geschlagen.
Bin sogar ein wenig stolz auf mich.

Der Tag fing schlecht an, ging sehr gut weiter und endete ganz okay.

Gegen 16 Uhr war ich einkaufen, habe Muster durchbrochen.
Der Lust nachgegeben aber dem Verlangen gegenüber standhaft geblieben.
Um 18 Uhr gab es Nudelpfanne mit Tomaten, Paprika, Mais und Mozarella.
Eine kleine Portion.
Sehr lecker, ich könnte es genießen.
Dann habe ich gewartet.
Der Hunger blieb, auch nach einer halben Stunde.
Also gab es eine größere Portion.
Wieder konnte ich es genießen.
Wieder bleib der Hunger.

Nach einer runtergeschlungenen großen Portion Nudeln mit Mayonaise wurde er erträglicher.
Verdammt. Was sollte das?
Den Rest Mais habe ich direkt aus der Dose gelöffelt.
Lass das. Es wird zu viel.
Hinterher noch den Rest Mozarella.
Nein. Hör auf. Es reicht.
Dann habe ich Wasser aufgesetzt, wollte eine halbe Packung Nudeln in den Topf tun und..
STOP.
Was tue ich hier?
Nudeln weggepackt, Herd ausgemacht.
Zu viel.
Mehr, als ich wollte.
Mehr, als ich sollte.
Aber noch erträglich, irgendwie.

Ich habe mir das zu viel verziehen und bin froh, die Eskalation abgewendet zu haben.
Schließlich lief es doch sonst ganz gut.
Das will ich mir nicht kaputt machen.
Muster durchbrechen.
Ich schaffe das.

Zum Frühstück gibt es morgen eine halbe Pomelo.
Um 11 Uhr einen Teller Nudelpfanne.
Und dann lasse ich den Tattootermin auf mich zukommen.
Hoffentlich spielt mein Kreislauf mit.

Jetzt werde ich erstmal meine Haare nachfärben.
Dann mache ich Sport und um 23 Uhr geht es ins Bett.

Ich freue mich auf morgen.

Sonntag, 3. Februar 2013

"Gut gemacht."

Ich habe heute die Zeitung gekauft.
Ein kleiner Erfolg, winzig, kaum erwähnenswert.
Aber ein Erfolg.
Tom hat mich gelobt.

Generell war der Tag aber eher schlecht.
Ich hatte Streit(?) mit Robin und habe es erst gegen 17 Uhr aus dem Haus geschafft, besser spät als nie, aber bin nur zur Tanke um die Ecke gegangen.
Hab mich dort wahnsinnig unwohl gefühlt.
Total verplant und unsicher bin ich wieder und wieder durch die Gänge geschlichen, habe Sachen in die Hand genommen, angestarrt, weggelegt.
Die Mitarbeiter schienen zu denken, ich würde klauen wollen.
Kein Wunder. Ich war so nervös.

Letztendlich habe ich es nicht geschafft, Lebensmittel für mich zu kaufen.
Es gab Futter für meine Katze und für mich die Zeitung. Aber kein Essen.
Ich wollte schrecklich gern.
Den ganzen Tag über habe ich nichts gegessen und meine letzte feste Nahrung hatte ich vor 9 Tagen.
Aber mein Kopf hat es mir nicht erlaubt.
Selbst die kleine Dose Mais hatte zu viele Kalorien.
Alles hat zu viele Kalorien.

Wegen Dienstag bin ich inzwischen doch nervös.
Nicht wegen dem Schmerz, sondern wegen meinem Kreislauf.
Ich werde essen müssen.
Und mit jeder Stunde, die ich ohne Nahrung verbringe, wächst meine Angst davor.

Weshalb lasse ich mich wieder so von der Essstörung beherrschen?
Ich möchte das doch nicht. Ich möchte doch gesund sein.
Stattdessen hungere ich.
Wie gern würde ich einfach wieder so essen wie früher..
Ohne Angst das Essen auf der Zunge zergehen lassen.
Vielleicht gebratener Hering. Oder Rübenmus.
Das habe ich früher doch so gern gegessen.

Morgen werde ich es wieder versuchen.
Einkaufen. Essen. Genießen?
"Was genau erwartest du eigentlich von mir? Dass ich es sofort schaffe, jeden Tag? Ich hab echt Angst, dass ich dich dadurch verliere, weil ich nicht schnell genug stabil werde und das alles hinbekomme."
"Ich erwarte, dass du anfängst dir den Arsch aufzureißen, da du alles die letzten Jahre hast schleifen lassen."


Die Nacht war seltsam.
Ich hatte wieder luzide Träume. Und habe sie.. genutzt.
"Hey, das ist ja nur ein Traum, hier kann ich nicht zunehmen.. aber ich kann was gegen das Bedürfnis zu essen machen!"
Und das habe ich dann auch getan.
Mexikanischer Reis. Und Nudeln.
Es war lecker, ich habe es genossen.
Und bin über ein Kilo weniger geworden.

Wenn ich so weitermache, verschwinde ich irgendwann vielleicht.
Schöner Gedanke.
Tröstlicher Gedanke.
Ist doch eh alles egal.


"Hab ich eigentlich gesagt, wie spannend die Sache ist?"
"Mh?"
"Naja, du hast zwei von drei."
"Ist das dein Ernst?"
"Wie viel glaubst du lasse ich mir denn gefallen?"
"Und bei drei von drei? Bist du dann einfach weg?"
"Könnte man so sagen. Das ist quasi meine Rache für deine Lügen."
"Hattest du überhaupt vor zu bleiben? Du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass ich weniger als drei Mal versage."
"Ich erwarte, dass du dir, wie schon erwähnt, anfängst den Arsch aufzureißen um dein Leben in den Griff zu kriegen. Die Frage ist, was erwartest du, dass ich mir bieten lasse? Denkst du ernsthaft, ich leihe jemandem zwei Jahre oder so meine Schulter und dulde dann das Rumgelüge einfach so? Ich helfe Menschen gerne, aber ich lasse mich nicht für dumm verkaufen."

Samstag, 2. Februar 2013

"Ich war heute nicht draußen."
"Dachte ich mir."
"Das zweite komplette Minus."
"Jep."
"Und du wirst ungeduldiger, hm?"
"Könnte man so sagen. .. Aber du weißt ja, du hast es in der Hand wies läuft."

Balance?

Um 7 Uhr endlich eingeschlafen.
Um 9 Uhr klingelte der Wecker.
Um 11 Uhr hab ich es geschafft aufzustehen.

Leere wird durch Konsum vertrieben. Schon über 100€.
Eine neue Grafikkarte. Eine Taschenuhr. Zwei Spiele.
Ein Geburtstagsgeschenk für Michelle die erst im April Geburtstag hat.

Zu viel.
Zu wenig.
Zu viel Leere.

Wann werde ich endlich die richtige Balance finden?

Zu viel zu wenig Nahrung.
Zu wenig zu viel Aktivität.

Was ist zu viel, was ist zu wenig?
Nichts fühlt sich richtig an.

Leben ist anstrengend.

"Schaffst du schon."
Anscheinend nicht.
Will ich es überhaupt schaffen?

Wenigstens bin ich weniger geworden.
Ich kann nicht schlafen und fühle mich schrecklich fett und eklig und unwohl und allein und ich will kotzen.
Und mein Kopf hält nicht die Klappe.

Am liebsten würde ich wieder aufhören zu reden. Ehrlich zu reden jedenfalls.
Wirklich öffnen tue ich mich momentan nur Tom gegenüber, aber ich habe immer das Gefühl, ihn damit zu nerven.
Wenn ich erstmal anfange zu reden, fällt es mir sehr schwer wieder aufzuhören. Ich habe immer Angst, dass es jetzt doch zu viel war. Dass er es gar nicht so genau wissen will und mich schwach und nervig findet.
..aber wenn ich wieder aufhöre, verliere ich ihn.

Der Drang zu kotzen will nicht verschwinden.
Ich hatte heute mehr Kalorien als ich sollte geplant hatte und mein Bauch fühlt sich so eklig voll an.
Ich werde nicht nachgeben.
Morgen werde ich mehr sein.

Tattoo.

Es gibt Neuigkeiten zu dem Tattoo!
Ich hab es mir nicht mehr stechen lassen, da ich dann doch lieber zu dem Studio, welches ich kenne und wo ich mich gut aufgehoben fühle, gehen wollte als zu einem random walk in. Und mein Tätowierer konnte mich direkt für Dienstag zwischenschieben.
Dienstag, 12 Uhr, ist mein Termin.
70€ wird es kosten. 20€ hab ich als Anzahlung dort gelassen.

Ich freue mich. Nervös wegen dem Schmerz bin ich, was mich selbst überrascht, fast gar nicht.
Aber es ist ein großer Schritt.
Nicht, weil ich meinen Körper dauerhaft verziere. Sondern die Bedeutung dahinter.

Cin vhetin.

Im Wörterbuch steht dazu folgendes:

fresh start, clean slate - lit. white field, virgin snow - term indicating the erasing of a person's past when they become Mandalorian, and that they will only be judged by what they do from that point onwards; like the *first turn of the screw cancels all debts* for sailors.

Für einen Mando'ade also eine sehr wichtige Bedeutung.
Sicherlich wird es Menschen geben, die das alles lächerlich finden.
Eine fiktive Sprache einer fiktiven Kultur einer fiktiven Welt. Aber für mich ist es so viel mehr.

Haat o'r an nuhune.

Ich hoffe, ich werde dem gerecht.


Freitag, 1. Februar 2013

Der Tag fing nicht gut an. Viel zu wenig geschlafen, viel zu früh aufgewacht, nicht mehr zur Ruhe gekommen.
Die Waage sagt, ich bin mehr geworden.
Dann eine Stunde spazieren gewesen. Ich hab mich nicht wohl gefühlt. Zu viele Geräusche, zu viele Autos, zu viel grau.

Von zuhause aus dann die Krankenkasse angerufen. Wurde vier Mal weitergereicht, weil niemand bescheid wusste. Danach die Klinik angerufen. Die haben dann wieder was ganz anderes erzählt und lustiger Weise auch etwas komplett anderes, als die Frau mit der ich vor paar Monaten geredet habe.

Gleich muss ich noch einkaufen und zum Arzt.

Es ist noch nicht mal 11 Uhr und ich bin schon jetzt erschöpft.

Aber ich habe beschlossen, mir heute ein Tattoo stechen zu lassen.
Cin vhetin, unter das linke Schlüsselbein, wie geplant. Ein Studio eine halbe Stunde entfernt von Kiel macht heute ein Walk in.
Am liebsten würde ich mir gleich noch ein oder zwei oder fünf neue Piercings stechen lassen.

Das Tattoo ist ein großer Schritt. Bisher habe ich mich davor gedrückt, aus Angst, den damit verbundenen Dingen nicht gerecht zu werden.
Aber ich will nicht mehr weglaufen. Es ist ermüdend.

Donnerstag, 31. Januar 2013

n Arschtritt und n bisschen mehr Struktur.

Heute war anstrengend.
Ich bin müde, erschöpft, will schlafen. Aber es ist zu früh. Möchte einen festen Schlafrythmus haben, da darf ich nicht jetzt schon schlafen gehen.

Habs nicht geschafft genug Nahrung zu mir zu nehmen. Mein Bauch schreit nach Essen.
Er bekommt keins.

Eigentlich wollte ich heute noch auf ein Konzert.  Meine Mutter hat mir sogar angeboten, mir die Karte zu bezahlen. Aber das wäre heute zu viel gewesen. Zu viele Menschen, zu viele Eindrücke.

Morgen wird auch wieder anstrengend, vermutlich mehr als heute.

Ich möchte stolz auf mich sein. Sollte stolz auf mich sein. Ich habe endlich ein paar der Dinge geschafft, die ich schon ewig vor mir her schiebe. Aber es fällt mir sehr, sehr schwer.

Ich will einfach nur noch schlafen.





Das wichtigste im Leben
ist nienieniemals aufzugeben,
auch wenn du fällst,
glaub an dich selbst.
An deine bessere Version,
und sie ist keine Illusion,
nur zur Zeit halt nicht am Start,
macht das Dasein eher hart.

Im Augenblick für dich
Rettung von Außen nicht in Sicht
und du erahnst verschwommen
es muss von innen von dir selber kommen.
Und es ist nie zu spät,
aber du weißt nicht, wie es geht.
Hat alles keinen Sinn
und legst dich lieber wieder hin.
 
Hey, nur Mut,
du bist wirklich gut.
Alles was du brauchst ist nur
n Arschtritt und n bisschen mehr Struktur.

Am Ende des Tunnels das goldene Tor,
du bist ganz kurz davor
und dann geht dein Drucker nicht
und dein Fahrradlicht.
Der Tag begann so nett,
er endet nach ner Stunde wieder im Bett,
mit zu kurz gekommenen Depressionen,
Selbstbefriedigungsglückshormonen.

Hey, nur Mut,
du bist wirklich gut.
Alles was du brauchst ist nur
n Arschtritt und n bisschen mehr Struktur,
n Arschtritt und n bisschen mehr Struktur.

Das Leben kann einen so traurig machen,
du kannst trotzdem drüber lachen.
Es gibt Menschen, die dich lieben.
Hör auf, immer alles auf morgen zu verschieben!
Vier Wochen artgerechte Ernährung
und ne abgegebene Steuererklärung,
du wirst ein andrer Mensch, sein wir helfen dir dabei,
aber am Ende machst nur du dich selber frei.


Hey, nur Mut,
du bist wirklich gut.
Alles was du brauchst ist nur
n Arschtritt und n bisschen mehr Struktur,
n Arschtritt und n bisschen mehr Struktur,
n Arschtritt, Liebe und n bisschen mehr Struktur.

Versagt.

"Und, hast du es gemacht?"
"Nein."
"Also ein komplettes Minus."
"Ja."
"Selbst Schuld."
"Ich weiß."
"Und um dich freundlich zu warnen, ich helfe dir zwar, aber meine Geduld ist begrenzt."
"Ich weiß.."
"Dann solltest du dich anstrengen, sonst kommst du eines Tages on und findest mich in keiner deiner Freundeslisten mehr."

Mittwoch, 30. Januar 2013

"Schon allein der Gedanke.. 'Wenn alles schief läuft hab ich ja noch die Klinik', das ist wie.. Stell dir einen Wald vor durch den ein Fluss fließt und ich leg auf der einen Seite ein Feuer und sag mir 'Ach, wenn der Brand außer Kontrolle gerät hab ich ja noch den Fluss der es aufhält'. Das verleitet einen quasi dazu alles schleifen zu lassen, wenn man sich sagt 'Hey, ich hab ja ne Exitstrategie'.

"Manchmal hasse ich es, dass ich für dich so ein offenes Buch bin. Und ich hasse es, dass du jedes Mal wieder Recht hast. .. Was soll ich machen, Tom?"

"Hilft es dir, wenn ich dir sage, dass du nicht die einzige bist die ein offenes Buch ist? Hm, was du machen sollst.. Es gibt viel, was du machen kannst. Genauso viel, was du machen solltest. Und wahrscheinlich noch mehr, was du tunlichst vermeiden solltest."


"Denkst du, die Klinik wäre der richtige Schritt? Was, wenn ich es wieder nicht schaffe mich komplett darauf einzulassen und fast 5 Monate im Grunde verschwende?"

"Du solltest aufhören Gedanken daran zu verschwenden mit dem 'Was wäre wenn nicht' und anfangen damit zu denken 'Ich muss und werde das schaffen'."


"Es klingt immer so einfach, wenn du es sagst."

"Sagen klingt immer einfach, es sei denn man redet über Mathe. Deine Probleme spielen sich in deinem Kopf ab und sind festgefahrene Muster. Diese zu entfernen bedarf einer Menge Konzentration und Hingebung. Zum Beispiel kannst du sie durch neue Muster ersetzen."


"'Einen hundertmal entlang gelaufenen Pfad wieder und wieder lang zu gehen, ist keine Kunst. Links neben mir könnte bald ein anderer Weg sein, der nach fünfzigmal entlang laufen genauso ausgetrampelt und bequem zu laufen wäre. Ich müsste mir nur fünfzigmal die Mühe machen, BEWUSST wo anders lang zu laufen.'"

"So in etwa."


"Mh, ich sollte das Buch mal wieder lesen.."

"Ein Spaziergang am Morgen, zum Beispiel. Wenn du dich nicht gerade in die City begibst, sind da auch nicht allzu viele Menschen."


"Joa, ich wohn ja auch am Arsch vom Arsch der Welt, hier müsste ich höchstens Angst haben von einzelnen Joggern und Kühen und Pferden beobachtet zu werden."

"Siehst du, das ist schon was. Und dann machst du, hm, ein oder zwei Mal in der Woche was voll abgedrehtes. Du gehst in eine Bäckerei und kaufst dir eine Zeitung."


"Mh."

"Du suchst dir beim ersten Mal eine aus und hast dann immer das Geld passend dabei, so umgehst du für dich vielleicht unangenehmen Verlangsamerungen, die durch etwaiges Kramen im Geldbeutel entstehen, wenn man wieder 1,35€ zusammenkratzt oder wie viel deine ausgesuchte Zeitung kostet. Du kannst dir von mir aus auch eine Butterbrezel kaufen und dich damit an ein normales Frühstück gewöhnen, aber mit der Zeitung wärst du dann gleich noch eine Stunde beschäftigt."


"Dann könnt ich versuchen mich zum Beispiel auch dahin zu setzen und die Zeitung dort zu lesen, wenn ich mir was zu essen hol."

"Und stop. Typisch Jonna. Du willst den Bogen wieder überspannen. Das ist das Gleiche wie 'Hey, es geht mir gut. Schule, Arbeit, yay'."


"Mh.."

"Deswegen langsames hinführen. Ein Muster wird nicht innerhalb kürzester Zeit entfernt, zumal wir dir neue Muster einsetzen wollen."

Sonntag, 27. Januar 2013

Where' my shooting star?

Ich wünsche mir Stabilität, von innen und von außen.
Ich wünsche mir, dass ich an schlechten Tagen nicht mehr innerhalb von Sekunden zusammenbreche, wild um mich schlage und mir den Tod wünsche, weil jemand mir "Hallo" sagt.
Ich wünsche mir einen Freundeskreis, der nicht nur aus zwar wundervollen aber doch kaputten und sehr kräftezehrenden Menschen besteht.
Ich wünsche mir Mut, um Differenzen endlich klären zu können, statt den Mund zu halten.
Ich wünsche mir Liebe, für mich selbst und für andere.
Ich wünsche mir allgemein Gefühle, abgesehen von den kurzen verzweifelten Ausbrüchen alle paar Tage.
Ich wünsche mir einen Partner, der mir Sicherheit und Halt bietet und in dessen Armen ich nachts einschlafen kann, ohne irgendwelchem Druck ausgesetzt zu werden.
Ich wünsche mir innere Stärke, um mich endlich auf mich selbst verlassen zu können.
Ich wünsche mir einen erholsamen Schlaf, aus dem ich nicht ständig aufschrecke.
Ich wünsche mir so viel, doch bin weit entfernt davon.

Samstag, 26. Januar 2013

Erste Nahrungszufuhr seit zwei Tagen.
Erdbeermilch, 192 Kcal.
Hunger.
Schoko-Diätdrink mit 0,3% Milch, 102 Kcal.
Hunger!
Mehr Diätdrink, weitere 102 Kcal.
HUNGER.
Nächste Flasche Erdbeermilch, 192 Kcal.
588 Kcal, ich fühle mich fett und disziplinlos.
Und ich zähle wieder. Scheiße.
Heute, bzw inzwischen gestern, nicht gegessen. Kein Bedürfnis gehabt. Nur Hunger, aber der stört schon lange nicht mehr.
Tom stresst mich momentan irgendwie. Wir hatten letztens ziemliche Probleme und er war kurz davor den Kontakt zu mir abzubrechen. Woran ich natürlich selbst Schuld bin. Aber auch wenn wir nicht drüber gesprochen haben, scheint er sich letztendlich doch dagegen entschieden zu haben und auch, wenn ich wahnsinnig froh bin ihn nicht zu verlieren, kann ich damit nicht so gut umgehen. Fühle mich schuldig und hab bei jedem Wort Angst, dass ich es damit wieder kaputt mache. Ausserdem ist seine direkte, provokante Art zur Zeit ziemlich anstrengend. Ich möchte mich meinen Problemen nicht stellen, warum wird das nicht akzeptiert? Auch wenn er mir helfen will.. Ich möchte vor dem Thema nur noch meine Ruhe. Sonst reagiere ich wieder wie vor ein paar Stunden - aggressiv, verzweifelt, emotional. Habe wild um mich geschlagen, obwohl niemand da war, und wollte mich verletzen. Das kanns doch auch nicht sein.. Da laufe ich lieber weiter, gefühlskalt und still, bis ich vor Erschöpfung irgendwann zusammen breche.

..übrigens will ich mir nachher Eiweißshakepulver holen. Hab davon nie viel gehalten, aber was hab ich schon noch zu verlieren?

Sonntag, 20. Januar 2013

Fun fact des Tages.

Freitag gabs 6000 Kalorien. Ohne wirklich zu fressen. Und die gekotzte Menge war kaum erwähnenswert.
Was zur Hölle war da los..

Freitag, 18. Januar 2013

Ha!

Ich war heut Morgen einkaufen! Hab mich, bevor ich rausgegangen bin, sogar noch ein bisschen geschminkt und Fotos gemacht. Es ging mir ganz okay. Was für meine Verhältnisse echt toll ist. War dann in zwei verschiedenen Läden, weils mir unangenehm gewesen wäre, alles in einem Laden zu kaufen. Dafür durfte ich mir dann auch zwei Mal die abwertenden Blicke der Kassierer antun. War zwar frustrierend, aber aushaltbar.
Jedenfalls.. bin ich vielleicht sogar ein klein wenig stolz auf mich.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Verlustängste?

Ich habs natürlich nicht aus dem Haus geschafft. Wie immer. Dabei weiß ich nicht mal, was genau mich eigentlich abhält..

Was mich momentan schon länger beschäftigt sind einige Gedanken zur Bulimie. Aber irgendwie habe ich mich nie wirklich getraut darüber zu schreiben.. Mein Blog kommt mir einfach nicht mehr sicher vor. Nichts kommt mir sicher vor, selbst mein Kopf nicht. Ergibt das überhaupt Sinn? Ich weiß nicht. Jedenfalls.. Ich fühle mich nicht mehr bulimisch. Essgestört vielleicht, aber nur schwach. Seit einem halben Jahr hab ich nicht mehr wirklich gefressen, einfach weil dieser Drang nicht da war. Essen, ja. Zu viel essen, ja. Aber fressen? Ich erinnere mich an den letzten wirklichen FA schon gar nicht mehr. Kotzen tue ich auch nur noch alle paar Wochen.
Ich höre schon die Stimmen meiner Ärzte die mir jetzt sagen wie toll das sei, dass ich auf dem Weg der Genesung bin, ... Keine Ahnung, ob das stimmt. Denn auch wenn das jetzt total bescheuert klingt, ich will bulimisch sein. Ich will tausende von Kalorien fressen und danach vor dem weißen Porzellan auf die Knie fallen. Ich will es. Der Suchtdruck von damals, der mein Leben kontrolliert hat, ist weg. Einfach so. Aber ich will ihn zurück.

Während ich hier schreibe, suche ich nach dem Warum. Vielleicht habe ich Angst vor der Leere, die die Krankheit hinterlassen würde, wäre sie fort. Vielleicht fürchte ich mich vor der Zukunft die vor mir liegt, wenn ich erstmal nicht mehr als krank gelte. Vielleicht hänge ich wieder so sehr in der Vergangenheit, dass ich mich an alles von damals klammere. Oder vielleicht möchte ich einfach wieder etwas fühlen. Vielleicht auch alles zusammen. Ich weiß es nicht. Alles was ich weiß ist, dass ich noch nicht bereit hin meine Krankheit zu verlieren.
Halbe Stunde lang getippt, langen Text geschrieben, alles wieder gelöscht. So viele unterschiedliche, widersprüchliche Gedanken.. Halt die Fresse, Kopf.

Um 7 Uhr machen die Supermärkte auf. Gleich geh ich duschen und dann los.. Das erste Mal seit Wochen verlasse ich das Haus nicht nur nachts. Ich hab Angst.

Dienstag, 15. Januar 2013

"Weißt du, wir müssen irgendwie aus diesem System raus, Jonna. Das macht uns nur krank." 
"Ja.. Und dann wundern sich die Leute, dass es immer mehr psychisch Kranke gibt oder Leute die Drogen nehmen. Das kanns doch echt nicht sein."
"Weißt du, wir haben hier vielleicht Sozialhilfe und genug Wasser und Essen. Das ist alles super. Aber kein Mensch lebt mehr bewusst. Die Menschen hier, die sind das Schlimme."
"Aber wie soll man da wirklich rauskommen?"
"Indem man vielleicht den Schritt wagt. Entweder man schafft es als Freidenker hier sein eigenes Ding durchzuziehen oder man haut ab. Es gibt andere Länder, andere Sitten."
"Ich hab geträumt, von diesem einen Lied, das mit der Blume. Von wem war das noch?"
"Blaue Blume?"
"Ja!"
"Von Auletta?"
"Jaa. Ich hab nämlich von Nath geträumt. Von dir auch."

"Jetzt bin ich neugierig."
"Naja, ihr saßt euch in so einer Holzhütte gegenüber, dann ist er zum Fensterbrett gegangen und hat dir eine blaue Blume gegeben. Dann ist er gegangen."


Die blaue Blume ruft nach mir. Mit jedem Tag wird sie lauter. Ich will weg..

Montag, 14. Januar 2013

Be, who you wanna be.

Weshalb muss ich es mir immer so schwer machen? Mir gefällt nicht wer ich bin. Warum ändere ich es dann nicht? Letztendlich machen mich doch meine Handlungen aus und nicht, ob einer meiner gefühlten hundert Gedankensträngen mal wieder einen auf ekelhaftes Miststück macht.
Meine Masken schränken mich ein und machen alles schwerer. Ist es nicht langsam mal an der Zeit wieder die Kontrolle über meinen Geist zu erlangen und einfach zu sein, wer ich sein möchte?

Sonntag, 13. Januar 2013

Ich bin so ein gottverdammter Idiot. Guter Mensch? Von wegen..
Hoffentlich kann ich das wieder gutmachen..

Freitag, 11. Januar 2013

"Du bist es wert zu kämpfen, du bist es wert sich reinzuknien und am Ende doch nichts zu bekommen."

Ich hab das Gefühl, dass langsam alles irgendwie ausser Kontrolle gerät..

"Ist das Gesicht unter deiner Maske.. Dein wahres Gesicht?"

Wer bin ich? Wer war ich, wer werde ich sein? Wer möchte ich sein? Bin dieses grauenhafte Ding unter der Maske wirklich ich - und wenn ja, wann bin ich so geworden?
Früher war ich.. Nett. Vielleicht sogar ein guter Mensch. Wollte anderen immer helfen, selbst wenn ich die Person nicht mochte, einfach weil ich wollte, dass es jedem gut geht. Inzwischen helfe ich um Macht über andere zu erlangen. Sie öffnen sich mir und ich werde es früher oder später ausnutzen können. Andere Menschen sind mir egal geworden. Sie sind Spielzeuge, Experimente, Mittel zum Zweck. Nichts weiter. Vieles von dem was ich sage ist geheuchelt, aber niemand scheint es zu merken, mir wird vertraut. Dumme Menschen..
Solche Gedanken beherrschen mich, ständig. Das ist der Mensch, der unter der oft fast schon liebevollen Maske steckt. Die Maske wird von Tag zu Tag schwerer, sie scheint mich zu erdrücken. Doch ein einzelner Gedanke lässt mich nicht los.
Wenn du wirklich dieser Mensch bist.. warum fühlst du dich dann schlecht deswegen? Müsste es dir nicht egal sein oder solltest du nicht sogar stolz auf die Macht, die du über andere hast, sein?
Ist es vielleicht nur eine Maske unter der Maske? Wie viele liegen noch darunter? Gibt es dieses Ich überhaupt noch, oder wurde es inzwischen erdrückt von dem Gewicht der Masken? Bin ich so ein schrecklicher Mensch, dass mein Geist sich vor sich selbst schützt? Ich wüsste so gern, wer ich wirklich bin.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Oh Gott, ich sollte aufhören mich im DN rumzutreiben. Früher oder später werd ich noch richtig Scheiße bauen.
..aber verdammt, es ist so verlockend.

Montag, 7. Januar 2013

Jeden Tag werde ich ein bisschen weniger. Mein Körper rebelliert, aber es tut so gut. Wenn ich endlich wieder unter x9.9 kg bin werde ich mich wieder mit Menschen treffen. Da fehlt zwar noch so einiges, aber das ist ein Ziel welches ich mir gesetzt habe und ich möchte es durchziehen. Die meisten meiner Freunde haben mich zuletzt mit über 10 kg mehr gesehen. Ich will, dass sie es bemerken, dass sie Unterschiede sehen, dass sie verfolgen können, wie ich immer weniger werde. Ich will, dass sie sich Sorgen machen. Hoffentlich erreiche ich das Ziel noch diesen Monat.

Technikpost der niemanden interessiert.

Ich habe das Bedürfnis, etwas zu tun. Aktiv zu werden. Wenn auch nicht auf die Art, wie die Leute es gerne hätten.

Ich kenne mich ein wenig mit Technik aus, allerdings minimal wenn man bedenkt, was es alles zu lernen gibt. Mein Pc ist mein größter Schatz und mein Heiligtum. Und dennoch habe ich mich nie so sehr damit beschäftigt, wie ich es eigentlich wollte. Jetzt möchte ich endlich anfangen, daran etwas zu ändern. Mein Pc soll endlich wirklich mir gehören. Er soll ein perfektes Team mit mir bilden und genau so arbeiten, wie ich es möchte.

Mein Schlachtplan sieht also so aus:

Als erstes fange ich endlich wieder an zu coden, bzw es wieder zu lernen.
Dann werde ich meinen Zweitcomputer komplett neu aufsetzen (nachdem ich mir irgendwo eine billige Externe besorgt habe für die Backups..) und anfangen, an der Software zu basteln statt wie sonst nur an der Hardware. Spielereien, als Übung und um sicherer zu werden. Dort sind Fehler nicht allzu dramatisch.
Wenn das dann alles stabil läuft, werd ich mich dann an meinen Hauptcomputer und mein Handy wagen und das alles im größeren Stil machen. Ein komplett modifiziertes Betriebssystem, direkt auf meine Bedürfnisse angepasst.

Das alles wird Monate dauern. Bei mir vielleicht Jahre. Ich möchte sowas schon seit ich 15 bin und hatte nie die Motivation dafür. Aber wenn ich schon schulisch und arbeitstechnisch nichts hinbekomme, dann kann ich meine Zeit doch wenigstens dafür verwenden, oder? Ausserdem bin ich, was meine Privatsphäre angeht, sehr paranoid und möchte das Wissen haben, dass meine Daten wirklich mir gehören.

Angefangen habe ich jetzt damit, mich ein wenig an C++ heran zu tasten und mir Privatix zu brennen. Oh man, ich bin gerade so motiviert! Hoffentlich bleibt das so.


"Das Beste an all dem war, dass ich wieder das Gefühl hatte, alles unter Kontrolle zu haben. Meine Technik arbeitete für mich, diente mir, beschützte mich. Sie schnüffelte mir nicht hinterher. Dafür liebte ich Technik: Wenn du sie richtig benutzt, gibt sie dir Macht und Privatsphäre."
̶  Marcus Yallow, 'Little Brother'



Edit: Privatix läuft, ich find mich langsam aber sicher damit zurecht, PGP ist erstellt, .. Wird Zeit mich mal aufs Sofa zu packen und noch paar Stunden Little Brother zu lesen.
Und Leute, mal ganz im Ernst: Lest dieses Buch! Es ist so, so, so gut. Ich liebe es. Trotz meiner mehreren hundert Bücher gehört das eindeutig zu meinen Lieblingen. Ist auch gratis als eBook erhältlich. Perfekt zum Lesen aufm Handy!

Freitag, 4. Januar 2013

Ich kriege es nicht in meinen Kopf rein. Ausgerechnet du.. So vielen hätte ich sowas zugetraut, aber nicht dir. Eineinhalb Jahre hast du mich also lediglich benutzt, ich war nichts als dein Spielzeug, ja? Und zum Schluss nur jemand, mit dem du Sex haben konntest? Ich fasse es einfach nicht. Und ich bin so wahnsinnig enttäuscht. Von dir, aber vor allem von mir selbst, dass ich darauf reingefallen bin.
Immer war ich für dich da. Habe mir den Arsch aufgerissen um dich aufzubauen. Ich hätte alles für dich gegeben und habe letztendlich sogar meinen damaligen Freund für dich verlassen. Und dann.. der Schlag ins Gesicht. Doch ich hatte dir verziehen, wollte dich nicht verlieren und habe weitergemacht wie bisher, auch wenn es wahnsinnig weh tat. Wir fingen wieder an, eine wundervolle Freundschaft aufzubauen. Wie damals. Ich habe dir immer vergeben, egal was du getan hast. Und war für dich da. Habe so viel Kraft in dich investiert. Und dir bedingungslos vertraut. Schließlich war das alles doch schon zweieinhalb Jahre her.. Vergangenheit. Unwichtig.
Vertrauen tue ich inzwischen generell nicht mehr, aber dennoch hat dir ein großer Platz in meinem Herzen gehört. Und jetzt? Jetzt erzählst du mir, mal wieder betrunken, die Wahrheit. Dass du nur mit mir gespielt hast. Dass du nur Sex wolltest. Dass ich dir vollkommen egal war.
Du sagtest, dass sich das inzwischen geändert hätte, aber wie soll ich dir noch glauben? Ich will dir nichts mehr glauben. Ich will nie wieder irgendwem irgendetwas glauben. Letztendlich ist man sowieso allein.
Vertrauen wird bestraft.

Und ich habe niemanden, der mich einfach nur in den Arm nimmt..

Donnerstag, 3. Januar 2013

Der nächste Beweis. Der nächste Schlag in die Fresse. Man darf niemandem trauen, nicht mal den engsten Freunden.

Mittwoch, 2. Januar 2013

Es fällt mir momentan sehr schwer Menschen zu vertrauen. Das ist.. ungewöhnlich. Früher habe ich schnell vertraut und hatte sogar immer ein gewisses Grundvertrauen Leuten gegenüber. Laura sagte mal, sie liebt es so an mir, dass ich immer das Gute in Menschen sehe. Inzwischen sehe ich Vertrauen als eine Gefahr an. Eine Sicherheitslücke aufgrund von Naivität. Menschen sind nicht gut. Das sind sie nie.
Ich grüble jetzt seit einer gefühlten Ewigkeit, ob es überhaupt noch Menschen gibt, denen ich vertraue. Es gibt Menschen die mir wichtig sind. Menschen mit denen ich relativ offen reden kann. Aber wirklich vertrauen? Robin vielleicht und Michelle. Allerdings bringt mir das Vertrauen bei ihnen auch nichts, da ich mich von ihnen immer mehr distanziere. Selbst wenn wir reden, bin ich emotional nicht mehr wirklich da, nicht mehr so wie früher. Und ansonsten? Selbst Tom vertraue ich nicht mehr, obwohl er doch immer für mich da war. Nath sowieso nicht mehr. Und das bisschen Vertrauen, welches ich Motz gegenüber aufgebaut hatte, ist auch wieder weg. Inzwischen ist das Grundvertrauen von damals einem allgemeinen Misstrauen und dem Gedanken, dass Menschen grundsätzlich schlecht sind, gewichen. Letztendlich trägt doch jeder seine Maske. Niemand weiß, welches Monster sich dahinter verbirgt.

Dienstag, 1. Januar 2013

Fortschritt.

Man, was ist heute wieder los? So viele unnötige Gedanken und Gefühle. So viele unnötige Schmerzen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Fortschritte mache. Es fühlt sich nicht so an, aber objektiv betrachtet hat sich doch etwas verändert. Ich möchte nicht mehr sterben. Naja, oder zumindest ist es anders geworden. Tot wäre ich noch immer gern, allerdings hat sich ein Gedanke in mir eingenistet, wie ein Parasit. Was, wenn es besser wird? Willst du es dir wirklich kaputt machen? Eine leise und doch penetrante Stimme. Es fühlt sich nicht an, als würde es besser werden, ganz im Gegenteil. Und dennoch bleibt dieser Gedanke. Dieser Gedanke, der mich von destruktiven Handlungen abhält, weil er meinem Verstand einflüstert, dass es mich jedes Mal nur noch weiter zurückwerfen würde uns es das nicht wert wäre.
Ein Fortschritt, oder? ..beschissen gehts mir trotzdem.
Anrufe werden ignoriert, auf Nachrichten wird nicht geantwortet. Kontakt zu Menschen wird vermieden so gut es geht. Ich ertrage sie einfach nicht. Und dennoch weine ich still vor mich hin, weil ich einsam bin.

Gefühlschaos.

Gestern war.. nicht gut. Viel zu spät und viel zu wenig und viel zu beschissen geschlafen, nachdem ich nachts einen Zusammenbruch hatte. Hab es dann nicht geschafft zu Michi zu fahren und ihr kurz bevor ich los musste abgesagt. Ich hab ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, besonders Robin gegenüber. Auf meine Sms hat er nicht reagiert und gestern Abend, als Michi, Robin und Björn dann mit mir geskyped haben um mich wenigstens ein bisschen dabei haben zu können <3, wollte ich nicht fragen. Hoffentlich ist er mir nicht böse.
Ansonsten war der Tag wie immer. Schwer. Es geht mir schlecht zur Zeit und ich habe nicht die Kraft, etwas daran zu ändern. Besonders meine tagtäglichen Alpträume machen mich momentan fertig. Der gestern war wieder schlimm, vielleicht sogar der schlimmste bisher, wenn auch auf eine andere Art.

.. Ich habe eben versucht den Traum aufzuschreiben, aber es wieder gelöscht. In Worte gefasst wirkt er so banal, fast schon lächerlich. Es ist nichts bedrohliches geschehen, die Gefühle hingegen waren dafür um einiges intensiver. Ich hatte schreckliche Angst und das Gefühl, dass ich mich selbst endgültig verloren hatte. Irgendwann bin ich dann aufgewacht, nur um nach dem ersten Moment der Erleichterung festzustellen, dass es ein falsches Erwachen war und der Traum weiterging. Es fühlte sich alles so real an und selbst die Realitätschecks waren positiv, was normalerweise bedeutet, dass man wach ist. Für diese Verzweiflung gibt es keine Worte. Irgendwann habe ich eine Freundin angerufen und angefleht, mich in meine alte, verhasste Klinik zu bringen, da die Panikattacken und Heulkrämpfe nicht mehr aufhörten.
Als ich dann irgendwann wirklich aufgewacht bin, habe ich erstmal 10 Minuten zitternd rumgelegen und geflüstert "Nur ein Traum, nur ein Traum, .."

Über die Ereignisse der mal wieder durchgemachten Nacht muss ich auch erstmal nachdenken.. Ich bin einfach nur noch erschöpft. Möchte zumindest mal wieder eine einzige normale Woche haben..