Donnerstag, 23. Mai 2013

Verdammt, ich hab den süßesten Freund überhaupt.
Er kommt nach Hause, 1 Uhr morgens, kommt online.
Ich schreibe ihm, dass ich mal wieder Angst habe.
Vor der Dunkelheit, vor den Schatten.
Fünf Minuten später macht er sich auf den Weg zu mir.
Nimmt den nächsten Nachtbus und fährt den ganzen Weg bis zu mir.
Jetzt sitze ich vorm Pc und schaue Sherlock um mich abzulenken.
In der ganzen Wohnung brennt Licht.
Ich fühle mich beobachtet.
Hoffentlich ist Bosse bald da.

Sonntag, 19. Mai 2013

Ich habe mir vorgenommen wieder abnehmen.
Langsam, gesund, ohne wieder abzurutschen.
Ohne "Hilfsmittel".
Heute sollte es losgehen.
Also habe ich mich gewogen.
Großer Fehler.
Großer, riesiger, gigantischer Fehler.
So widerlich fett war ich zuletzt, bevor ich vor 3 Jahren anfing abzunehmen.
Scheiß auf langsam und gesund und ohne abzurutschen.
Ich muss abnehmen.
Und ich werde verdammt nochmal abnehmen.

Mein Plan sieht erstmal so aus:
Heute und morgen wird gefastet.
Danach gibt es bis Ende der Woche Eiweißshakes.
Genau wie letztes Mal, wird die Menge dabei von Tag zu Tag kleiner.
Und dann schaue ich, ob ich es wieder schaffe, nur einmal die Woche zu essen.

Mir ist inzwischen alles scheißegal.
Hauptsache, ich nehme ab.

Samstag, 18. Mai 2013

Es geht mir nicht gut.
Dabei sollte es mir gut gehen.
Ich träume wieder schlecht und spüre wieder diese Leere.
Diese "Die Depression kommt zurück und will die Kontrolle an sich reißen"-Leere.
Und ich weiß nicht, wieso.
Überforderung?
Das kann nicht sein.
Ich arbeite 1-2x die Woche.
Wovon sollte ich überfordert sein?
Von der Beziehung?
Erlaubt mein Unterbewusstsein mir nicht, glücklich zu sein?
Die Beziehung ist schön, aber manchmal denke ich, ich steigere mich zu sehr rein.
Aber ich weiß auch nicht, wie ich das ändern soll.
Obwohl es mir inzwischen leichter fällt, mich gegen mich selbst zu wehren.
Donnerstag ging es mir schlecht.
Ich wollte mich ins Bett verkriechen und nie wieder rausgehen.
Stattdessen habe ich meinen Arzttermin wahrgenommen und mich später mit Niklas getroffen.
Gut ging es mir trotzdem nicht.
Heute ging es mir auch schlecht.
Trotzdem war ich noch draußen und hab mein Pflegepferd versorgt.
Es tat gut.
Und dennoch ging es mir nicht wirklich besser.

Ich schätze, ich steigere mich zu sehr in alles hinein.
Denke viel zu viel nach.
Dumme, sinnlose, zu nichts führende Gedanken.
Dumme, sinnlose, zu nichts führende Zweifel.
Überlege, Bosse meinen Blog zu zeigen.
Um ihn näher an mich ran zu lassen?
Oder um mir selbst einzureden, dass ich eigentlich doch nicht zweifle?
Ach, Kopf, hör doch auf mich zu verwirren.
Es ist anstrengend.

War es eine gute Idee, nicht in die Klinik zu gehen?

Donnerstag, 9. Mai 2013

Ich fühle mich verloren.
Allein, hilflos und verloren.
Und undankbar.
Eigentlich müsste es mir doch gut gehen.
Ich habe eine wunderschöne, glückliche Beziehung.
Tolle Freunde.
Einen Job der mir Spaß macht.
Und trotzdem fresse ich und jammer rum und belaste andere.
Undankbares, wertloses, fettes Stück Scheiße.
Bosse gibt mir viel Kraft und Halt, aber er kann nicht immer da sein.
Fixiere ich mich zu sehr auf ihn?
Werde ich wieder abhängig?
Seit wir zusammen sind, habe ich mich ziemlich verändert.
Bin verdammt abhänglich und schnulzig geworden.
Wann habe ich zuletzt jemanden so an mich heran gelassen?
Ich versuche nicht darüber nachzudenken, aber das klappt eher schlecht als recht.
Es ist beunruhigend.
Beängstigend?
Ich möchte für immer in seinen Armen liegen.
Und ihn so weit fortstoßen wie nur möglich.
Oder.. will ich das überhaupt?
Vielleicht ist es nur die Gewohnheit.
Niemanden zu nah kommen lassen, jede "Bedrohung" sofort elimieren.
Drauf einlassen, drauf einlassen, drauf einlassen.
Warum ist es so schwer?
Ist es überhaupt schwer oder versuche ich es einfach nicht richtig?
Halt die Fresse, Kopf.


..

Mit der Bulimie hängt eine Beziehungsstörung zusammen, die sich vor allem durch Angst vor wirklicher Nähe und der Unfähigkeit zu echter Bindung auszeichnet. 
[...]

Sie versucht ihrerseits, für ihn die tollste Frau zu sein, verliert sich jedoch allmählich ganz in der Beziehung zu ihm. Wo sie zu Beginn selbstbewußt erschien, ist sie nun kindlich-abhängig, scheinbar ganz auf ihn angewiesen, weiß nicht mehr, was sie will und paßt sich ihm vollständig an.

[...]

Frustration erlebt sie ebenso wie Liebe als innere Bedrohung. Erstere als Angst vor dem Verlassenwerden bzw. Zurückgewiesenwerden, zweitere als Angst, verschlungen, "aufgefressen" zu werden, nicht mehr sie selbst sein zu dürfen, etwas geben zu müssen. Ist sie jedoch allein, kann sie zwar sie selbst sein, fühlt sich aber schnell einsam, verlassen und deprimiert. Sie wird daher wieder die Nähe suchen, die aber bald in anklammernder Abhängigkeit vom Partner endet. Was ihr zu einer wirklichen Beziehung fehlt, ist die Eigenständigkeit, durch die sie befähigt wird, einerseits Liebe anzunehmen und zu geben, andererseits Grenzen zum Partner zu ziehen und drittens, den Partner als Menschen mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu sehen.



Ach, da war ja was.