Dienstag, 31. Januar 2012

Update.

Ich geh nicht ins Krankenhaus. Im Laufe des Tages hat sich endlich Schorf gebildet. Jetzt versuche ich den Arm halbwegs ruhig zu halten, damit nichts aufreißt. Aber ist letztendlich alles halb so wild.

Nähen.

Wenn die Wunde bis heute Abend noch nicht zu ist, muss ich ins Krankenhaus und sie nähen lassen. Fuck.


Abgenommen: 0.2 lbs

Savior.

H. hat mich "gerettet". Keine Ahnung, ob ich noch leben würde, wenn wir nicht geredet hätten.
Ich hab mich wieder relativ früh hingelegt, so gegen 23 Uhr. Hab die Klinge genommen und feine Linien auf meine Haut gemalt. Nichts Tiefes, nur wieder recht oberflächlichen Kram. Und irgendwie kam ich dann auf den Gedanken, dass ich eine Ader durchtrennen sollte.
Erst hab ich es bei meinem linken Handgelenk versucht, bei diesen dünnen Adern direkt unter der Hand, die nicht mehr so richtig zur Pulsader gehören. Das hat aber ziemlich schnell aufgehört zu bluten, also nach 10 Minuten oder so, bezweifle somit, dass ich überhaupt richtig getroffen habe. Mal abgesehen davon war es eh quer.
Dann hab ich es bei meinem rechten Arm versucht. Klinge angesetzt und die Spitze reingedrückt, an zwei Stellen, direkt über der Pulsader. Hat ein bisschen geblutet, mehr nicht. War auch nicht tief oder so.
Tja, und dann kam ich auf die Idee, die eine Stelle zu "verbessern". Klinge auf die gemeinte Stelle gesetzt, in die kleine Wunde rein, und Stück für Stück vergrößert. Zwischendurch R. angerufen, zwei Mal. Mich volllabern lassen ohne richtig zuzuhören, weil ich langsam gemerkt hab, dass ich, wenn ich mich nicht ablenken werde, nicht aufhöre, bis ich die Ader aufgeschlitzt habe. Beide Male wieder aufgelegt weil ich weiter schneiden wollte.
Um kurz vor 2 Uhr hab ich dann einer Freundin, die ich aus der Klinik kenne, geschrieben. Ich hab gefragt ob sie wüsste, ob man für eine Nacht als Notfall dahin könnte, ohne dass sie einen länger dort behalten. Kurz darauf haben wir dann telefoniert, über ernste Themen und Gott und die Welt. Zum Glück. Keine Ahnung, ob ich sonst noch hier schreiben könnte.
So tief hab ich noch nie geschnitten. Die Wunde klafft über einen halben Zentimeter auseinander.
Jetzt schnell schlafen, bevor ich weitermache..

Montag, 30. Januar 2012

Ich lebe.

Klinge auf dem Tisch. Klinge in der Hand. Klinge auf der Haut. Zögern. Klinge auf dem Tisch.
Ich hatte total vergessen, was das für ein Gefühl ist. Die letzten Monate war es eher kratzen als schneiden, nach ner Woche wars kaum noch zu sehen. Hat ein bisschen geschmerzt und mich abgelenkt, aber war nichts Ernstes.
Und jetzt denke ich den ganzen Tag an nichts anderes, als dieses kleine, dünne Stückchen Metall.
Die Schnitte tun nicht mal weh. Ich merke sie kaum. Aber trotzdem beruhigt es mich total. Ich liebe es zu sehen, wie das Blut mein Bein hinunter läuft. Die Narben sind mir egal - meine Beine sieht eh niemand. In diesen Momenten fühle ich mich einfach lebendig, was in der letzten Zeit kaum noch vorkommt. Und wenn ich mich entscheiden muss zwischen tot und lebendig, ist es doch relativ klar, was ich wähle, oder? Ich will leben.


Abgenommen: 0.4 lbs

Kategorie 3.

Ich hab Schnitte immer in 3 Kategorien eingeteilt.

1.) Kratzer. Feine rote Linien auf der Haut, kaum Blut.
2.) Oberflächlich. Es blutet, aber nicht allzu stark.
3.) "Richtig". Klaffende Wunden, das Blut läuft runter.

In der Anfangszeit hing ich ungefähr ein Jahr in Kategorie 1, das hat mir gereicht. Ich wollte keine Narben. Die nächsten 3 Jahre dann Kategorie 2. Ich wollte keine "schlimmen" Narben.
Tja, und jetzt sitze ich hier mit einem vollgebluteten Taschentuch und bewundere die Spalten in meiner Haut. Narben sind mir scheißegal. Kategorie 3.

Sonntag, 29. Januar 2012

"Alles prima."

Keine Ahnung, wie oft ich dieses Wort in den letzten zwei Tagen gehört habe. Verdammt oft. Zu oft. Aber wie hilft man jemandem, der keine Hilfe will? Der nicht mal einsieht, dass er Hilfe braucht?

Ehrlich gesagt war der Grund, wieso ich überhaupt in die Klinik gegangen bin, nicht der, dass ich die Essstörung und die Depressionen in den Griff kriegen wollte. Klar, das gehörte dazu. War aber nicht der Hauptgrund.
Mir ging es die ganze Zeit über ziemlich schlecht. Ständig passierte irgendwelche Scheiße. In nur einem Jahr musste ich so oft um das Leben von Menschen, die mir viel bedeuten, bangen. Wegen Krankheiten, OPs, und sonstigem Fuck auf den ich nicht näher eingehen will. Kaum hab ich mich wieder halbwegs gefangen, passierte das Nächste. Aber was mir dann endgültig den Rest gegeben hat, war der "Abschiedsbrief", wenn man das überhaupt so nennen kann, von K.
Klar, ich wusste schon lang, dass er sterben wollte. Hab oft mit ihm drüber geredet. Aber konnte ihm anscheinend nicht helfen. Als dann diese lange Mail von ihm kam, bin ich zusammengebrochen. Ähnlich wie damals, als N. wegen seines Hirntumors operiert wurde. Ich hab mich tagelang in den Schlaf geweint. Es tat furchtbar weh. Er ist für mich zu einem wirklich gutem Freund geworden, und ich dachte, ich könnte nie wieder mit ihm sprechen. Dieses Gefühl wünsche ich niemandem.

Momentan geht wieder alles drunter und drüber. Jeder hat Probleme über die er mit mir redet - was ich nicht schlimm finde, im Gegenteil. Ich freue mich, wenn ich Menschen helfen kann - aber die wenigsten wissen, dass es mir auch alles andere als gut geht. Und von denen, die es wissen, interessiert es kaum jemanden. Es passieren zur Zeit einfach wieder zu viele Dinge, und so viel, wo ich nichts unternehmen kann. Menschen die ich liebe geht es von Tag zu Tag schlechter, und ich kann ihnen nicht helfen. Mit anderen kann ich momentan nicht mal reden. Und jetzt kriege ich mit, wie K. wieder abstürzt, wie er sich kaputt macht, auch wenn er es selbst nicht so sieht. Keine Ahnung, wie lange ich das diesmal durchstehe. Ich bin unglaublich froh, dass er nicht den Kontakt abgebrochen hat, das wäre noch schlimmer als jetzt schon, oder wenn er sich mir nicht mehr anvertrauen würde und ich einfach tatenlos zusehen müsste. Aber.. ach ich weiß auch nicht. Ich finde die richtigen Worte nicht. Es tut einfach weh.

Hochmotiviert! ... not.

Mein Bein tut weh, aber es ist auszuhalten. Ausserdem bin ich ja selbst Schuld. Geschlafen hab ich 3 Stunden oder so. Und irgendwann nachher kommen Verwandte, die dann den ganzen "Und wie geht es dir nach der Klinik? Können wir irgendwas für dich tun? Möchtest du reden?"-Scheiß abziehen werden. Lieb gemeint, aber ich wills nicht.
Ausserdem hab ich heute eh keine Lust Menschen zu sehen. Ich hab zwar weniger zugenommen als befürchtet, aber allein die Tatsache, dass ich zugenommen habe, nimmt mir den letzten Rest Interesse an sozialen Kontakten. Besonders, weil mein Thai-Curry-Zeugs gleich fertig ist.. Schon wieder Kalorien. Fuck.


Zugenommen: 1.2 lbs

Wie zur Hölle ...

... schafft man es, sich beim Schneiden so die Finger einzusauen? o.ö
Ich scheine doch öfter unbewusst die Wunden anzufassen als ich dachte. Strange.


28 Tage ...

... nicht geschnitten.
Die Klinge liegt bereit.

Angst.

Ich fürchte mich vor der Zukunft. Momentan läuft alles verkehrt. Ständig kommen neue Probleme hinzu, als wäre der ganze aktuelle Mist noch nicht schlimm genug.
Alles was ich möchte, ist eine kleine Verschnaufpause. Eine "Alles ist gut"-Phase, auch wenn sie nur kurz ist. Keine Sorgen und Probleme, einfach nur Glück.
Ist das wirklich zu viel verlangt?

Alles entwickelt sich wie erwartet. Beschissen.

Samstag, 28. Januar 2012

Ich muss.

Was ich gemacht habe, tut mir so unglaublich leid. Das war nie meine Absicht, wirklich nicht. Glaub mir bitte. Ich will dich nicht verlieren.

Ich werde essen. Wenns sein muss unter Tränen. Diese verdammten 1400 Kalorien am Tag. Ohne zu kotzen. In der Anfangszeit zunehmen, bis mein Stoffwechsel sich normalisiert hat. Ich werde alles tun, um dich nicht zu verlieren.

Es tut mir so leid, Hase.

"Du wirst nie zu den richtig Schlanken gehören."

Du wirst nie zu den richtig Schlanken gehören.
Du wirst nie zu den richtig Schlanken gehören.
Du wirst nie zu den richtig Schlanken gehören.
Du wirst nie zu den richtig Schlanken gehören.


.. Fick dich. Und ob ich das werde.


Abgenommen: 1.4 lbs

@ K.

Das erste Mal seit Montag was gegessen. Und ich hab wieder Lebensmittelvorräte. Zufrieden?

Jetzt rede bitte wieder mit mir..

Freitag, 27. Januar 2012

Wannabe-Timeline.

22:17 Uhr.

Freitagabend. Ich liege seit über einer halben Stunde im Bett. Ich treffe niemanden, rede mit keinem, mache nichts. Liege einfach nur da. Die letzten Stunden habe ich mit Sitzen verbracht. Sitzen und nichts tun. Den Gedanken freien Lauf lassen. Ich frage mich zum Beispiel, wie lange ich noch Freunde haben werde. Ich war heute schon wieder ziemlich scheiße zu R., wie lang wird er das wohl noch mitmachen? Ich will ihm nicht weh tun. Wieso verhalte ich mich dann immer wieder so? Mit K. läuft's auch eher schlecht als recht. Ich habe Angst, ihn zu verlieren. Er ist sauer auf mich, glaub ich. Oder enttäuscht, was noch schlimmer aber leider auch wahrscheinlicher wäre. Ich könnte es verstehen. Ich an seiner Stelle hätte den Mist schon lang nicht mehr mitgemacht.

22:23 Uhr.

Ich fühle meine Knochen. Unter einer gigantischen Fettschicht zwar, aber ich fühle sie. Die letzten Tage hab ich fast ausschließlich damit verbracht, meine Rippen zu fühlen. Wenn ich liege, stehen sie sogar ein wenig hervor. Wenn ich dann daran denke, dass man sie bei meinem Höchstgewicht nicht mal fühlen konnte.. ich hab echt was geschafft. Zwar bin ich noch immer übergewichtig, aber mein BMI nähert sich dem normalen Bereich. Ich würde zu gern auch Unterschiede sehen können. In meinen Augen bin ich noch immer genau so fett wie damals.

22:27 Uhr.

Meine Katze kuschelt sich schnurrend an mich. Ich bin überzeugt, dass ich nicht mal ihre Liebe verdiene.

22:30 Uhr.

Ich denke die ganze Zeit über K.s Traum nach. Es macht mir Angst. Würde er den Kontakt zu mir abbrechen würde es verdammt weh tun, aber ich könnte damit leben, solange ich weiß, dass es ihm gut geht. Aber wenn die Dinge sich so entwickeln wie ich befürchte, kann ich das vergessen. Es würde ihm nicht gut gehen. Ich hoffe nur, dass er das selbst auch erkennt.
... und Nein, diesen Abschnitt muss jetzt keiner verstehen. Das tun vermutlich nur K. und ich.

22:34 Uhr.

Ich fühle mich ziemlich einsam. Meine Katze ist zwar bei mir, aber was ist mit meinen Freunden? Ich wünschte so sehr, R. wäre hier. Oder dass ich zumindest seine Stimme hören könnte. Ich befürchte, dass das Star Wars Treffen nächsten Monat das letzte Mal sein wird, dass wir uns sehen.

22:37 Uhr.

Zu viele Gedanken in meinem Kopf. Würde am liebsten einfach schreien und irgendwas kaputt machen.

22:39 Uhr.

Ich sollte aufhören, andere - und wenn es nur die Menschen auf Blogspot sind - mit meinem Gedankenchaos zu belästigen.

"Ich bin stolz auf dich."

Mein Stiefvater war heute Nachmittag da. Er sagte, dass man doch einen Unterschied sieht, und dass er es toll findet, dass ich abnehme. Ich sagte ihm, was ich momentan wiege, und er war stolz auf mich. Keine Ahnung, wie ich darauf reagieren soll. Während er da war wurde mir mehrmals schwarz vor Augen und mein Magen hat teilweise so laut geknurrt, dass ich echt Angst hatte, er hört es. Aber er hat nichts bemerkt.
Er weiß doch von meiner Essstörung. Wieso ist er dann stolz auf mich? Vielleicht denkt er ja, ich esse inzwischen einfach gesund. Obwohl ich das stark bezweifle. Er hat meinen Kühlschrank gesehen - wie immer leer, bis auf Katzenfutter. Oder ich bin einfach so fett, dass es ihm egal ist, wie ich abnehme. Hauptsache ich tus. Die letzte Möglichkeit scheint mir viel wahrscheinlicher. Aber wenn er stolz auf mich ist wenn ich abnehme, dann muss ich weiter abnehmen. Ich will nicht noch mehr Menschen enttäuschen.

Enttäuschen ist btw ein gutes Stichwort.
K., es tut mir furchtbar leid, dass ich dich immer wieder enttäusche. Dass ich keine bessere Freundin bin. Dass ich.. keine Ahnung.. so bin.

Hunger?

Tag 3 ohne Essen. Neues Tiefstgewicht. Inzwischen bin ich mir relativ sicher, dass ich es gut finde. Morgen werde ich vermutlich das erste Mal unter xx5 lbs wiegen. Damit wäre mein Ziel für den 1. Februar erreicht und dem Ziel für das Treffen bin ich auch einen großen Schritt näher. Wenn ich es schaffe, meine Disziplin bei zu behalten, wird das kein Problem.
Obwohl ich nicht mal weiß, ob ich das Disziplin nennen kann. Ich hab einfach keinen Hunger. Kein wirkliches Interesse am Essen. Ich vergesse es einfach irgendwie. Und das ist großartig. Kein täglicher Kampf mehr bei jeder Kalorie - einfach gar nicht essen. Das macht alles so viel leichter. Und wenns irgendwann nicht mehr geht, hab ich ja noch die Tabletten (die ich seit dem FA übrigens nicht mehr genommen habe).
Ich freue mich inzwischen sogar schon auf das tägliche Wiegen. Jedes Mal ein bisschen leichter, jedes Mal ein Stück näher am Ziel.

Abgenommen: 2.6 lbs

...

Leckt mich doch alle. Wozu hab ich überhaupt Freunde? Ihr könnt mich mal.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Weiter, immer weiter.

Mein Magen knurrt, aber ich habe keinen Hunger. Ich darf auch keinen Hunger haben. Darf nicht essen. Ich will dünn sein. Muss dünn sein, um jeden Preis. So dünn, dass ich irgendwann einfach verschwinde.
Eben stand ich auf der Waage. Selbst mit BH, Unterhose und Socken wiege ich weniger als heute Vormittag. Es ist mein Tiefstgewicht. Trotz der Kleidung. Das ist gut, sehr gut.
In 16 Tagen treffe ich mich nämlich mit ein paar Leuten, die ich aus einem Star Wars Rpg kenne. Wir kennen uns schon einige Jahre, 2 von ihnen hab ich auch schon getroffen (R. gehört unter anderem dazu. Da soll nochmal jemand sagen, im Internet entstehen keine richtigen Freundschaften..), aber den 2 anderen bin ich noch nie begegnet. Bis dahin muss ich unbedingt abgenommen haben. Mein Ziel war es, bis dahin 12 lbs weniger zu wiegen, ausgehend von meinem heutigen Gewicht. Wenn ich meine Disziplin behalte, werde ich das schaffen. Ich würde es nicht ertragen, wenn ihr erster Eindruck von mir ist "Oh Gott, ist die fett!". Ich muss es schaffen. Und ich werde es schaffen.

Irgendwann in 2011 habe ich zum Glück angefangen, bei Problemen zu hungern statt zu fressen. Das könnte meine Rettung sein. So oft, wie ich mich in letzter Zeit ausgeschlossen, verarscht und allein fühle, werde ich mein Ziel sicher erreichen.
Ich werde alles tun, was dafür nötig ist.

Hm.

Schon wieder 2 Tage nichts gegessen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ein Teil von mir findet es gut und ist stolz. Ein anderer Teil sagt, dass ich nicht stolz sein darf, denn obwohl Fasten gut ist, habe ich durch das Fressen trotzdem zu viel Zeit verloren - Zeit, in der ich hätte abnehmen können. Und eine dritte, ganz leise Stimme, sagt, dass ich essen sollte. Die anderen beiden sind lauter, aber trotzdem höre ich sie noch leise wispern.
Momentan habe ich nicht mal Essen hier. Will ich auch gar nicht, da ich eh keinen Hunger habe. Und es heißt doch immer, man soll nur essen, wenn man Hunger hat, oder?

Vielleicht werde ich heut Abend noch losgehen, und was holen. Es wäre besser, das weiß ich. Ich sollte. Aber ich will nicht. Alles in mir sträubt sich dagegen.

Abgenommen: 2.4 lbs

Mittwoch, 25. Januar 2012

Anna David - Den lille pige

De siger at aldrig ændres, at tiden læger alle sår. De siger at alt bli'r bedre.
Men hvornår?

Sie sagen, dass alles besser wird, dass die Zeit alle Wunden heilt. Sie sagen, dass alles besser wird.
Aber wann?

Alptraum.

Zitternd werde ich wach. Ich schwitze, mir ist kalt. Mir schießen Bilder meines Traumes durch den Kopf.

Er, wie er mit einem Messer durch das Gebäude geht, und jeden, den er sieht, tötet. Überall sind Blutlachen und Leichen. Er kommt immer näher. Ich höre seine Schritte. Höre die Schreie der Menschen. Ich laufe weg. Habe Panik. Weiß genau, dass er mich nicht einfach töten wird. Mich wird er leiden lassen. Panisch blicke ich mich im Raum um, suche nach irgendetwas, womit ich mich umbringen kann. Ganz egal was. Ich muss nur tot sein, bevor er da ist. Auch wenn es weh tun würde, es wäre weniger schmerzhaft, als das, was er mit mir machen würde. Das weiß ich.
Ich greife nach etwas Spitzem. Ja, damit müsste es gehen, jetzt schnell, sonst ist e-
Er packt mich von hinten an der Schulter und reißt mich herum. Grinst. Ich fange an zu betteln, zu flehen. Bitte, töte mich einfach, mach schnell. Aber er grinst nur.

- Szenenwechsel -

Ich weiß nicht genau, was in der Zwischenzeit passiert ist. Jedenfalls lebe ich noch. Genau wie ein paar andere Leute. Ich habe ein Messer in der Hand. Er hat es mir gegeben. Er will, dass ich seine Drecksarbeit mache. Leichen zerschneiden und loswerden. Ich nicke, zittere. Knie mich vor die erste Leiche. Fange an, sie in kleine Teile zu schneiden. Meine Hände sind voller Blut.

Danach weiß ich immer nur kleine Bruchstücke. Da war irgendwas mit einem riesigen Hai in einem See, der uns fressen wollte. 2 oder 3 der Leute, die neben mir noch am Leben waren, hat er auch erwischt und zerfetzt. Dann bin ich später in einer Art Labor. Anscheinend war das alles eine kranke Art von Experiment. Ich versuche zu fliehen, aber werde gefangen und eingesperrt.

Zwischendurch bin ich mehrmals aufgewacht. Ich lag einige Zeit wach, bin wieder eingeschlafen und habe weitergeträumt. Beim Aufwachen hatte ich jedes Mal verdammte Angst.
Ich hasse sowas. Ich hasse ihn.

Kampf.

Ich weiß nicht mehr, was ich will. Jede Entscheidung scheint tausend Nachteile zu haben.

Als ich mich damals entschieden habe, zu hungern, ging es mir super. Ich hab mich so stark gefühlt, war so stolz. Eine Scheibe Knäckebrot am Tag mit dünner Salami drauf? Klar. Aber am besten ohne Salami, man will ja nicht übertreiben.. Hätte ich gewusst, in was ich da reinrutsche, hätte ich es niemals gemacht.
Als ich mich ein paar Monate später entschieden habe, zu kotzen, ging es mir ebenfalls super. Ich konnte endlich essen ohne zuzunehmen. Einfach Finger in den Hals, und alles war wieder gut. Hätte ich gewusst, wohin mich das irgendwann führen wird.. hätte ich nie angefangen.

Und jetzt? Jetzt stecke ich da drin. Komme weder vor noch zurück. Ich will diese Krankheit nicht mehr, da sie mich von innen auffrisst. Aber ich will auch nicht gesund sein, weil ich diesen Halt nicht verlieren will und Angst vor dem normalen Leben habe.
Ich möchte kämpfen. Wirklich. Aber es ist so verdammt schwer. Und vor allem bin ich mir selbst gar nicht wertvoll genug um zu kämpfen. Hätte ich meine Freunde nicht, hätte ich schon längst aufgegeben.

Abgenommen: 4 lbs

Dienstag, 24. Januar 2012

Made my day.

Danke, K. Du hast es tatsächlich geschafft, mich zum Lachen zu bringen, obwohl ich echt beschissene Laune hatte. Auch wenns dir peinlich war, ich finds witzig und es hat mir echt gute Laune gemacht. (':

Zugenommen: 3.9 lbs

She offered herself to the big, bad wolf and didn't scream when he took the first bite.

Ich finde das Zitat toll. Toll und traurig und passend. Denn genau das ist es, was ich die ganze Zeit über mache.
Meistens verletze ich mich ja nicht mal selbst. Nicht direkt, und nicht physisch. Ich sorge dafür, dass andere es tun. Psychisch. Wieder und wieder und wieder. Inzwischen weiß ich nicht mal mehr genau, wieso ich das tue. Aber es fühlt sich irgendwie richtig an. Sehr schmerzhaft, aber richtig. In meinem Kopf hat sich eingebrannt, dass ich nichts anderes verdiene. Also suche ich mir, manchmal auch unbewusst, immer neue Möglichkeiten, mich auf diese Art zu verletzen. Ein Teil von mir klammert sich zum Beispiel nach wie vor an die Idee, mit Fremden zu schlafen. Nicht, weil es mir Spaß machen würde. Sondern weil ich mich dafür verabscheuen würde. Körperliche Nähe ist n kompliziertes Thema für mich. Wenn ich zum Beispiel bei R. bin, will ich die ganze Zeit nichts anderes, als in seinen Armen zu liegen. Es gibt keinen Ort, an dem ich mich sicherer fühle. Ich finde körperliche Nähe schön. Bis irgendwo eine winzig kleine Sache ist, durch die Erinnerungen wieder hoch kommen. Dann stoße ich jeden von mir und kann Berührungen nicht ertragen.
Als R. mal bei mir war haben wir Donnie Darko 2 geguckt. In einer Szene fängt ein Mann an, das Mädchen, welches die Hauptrolle gespielt hat, anzufassen. In dem Augenblick lag ich gerade in R.s Armen. Ich hab Panik bekommen. Flashbacks. Habe seinen Arm gespürt, der mich festgehalten hat. Seine Hände, die mich berührt haben. Ich konnte mich nicht bewegen, genau wie in dem Moment. Ich hatte einfach Angst. Nach ein paar Minuten habe ich es geschafft, R.s Arm wegzuschieben. Reden konnte ich noch immer nicht.

Spätestens in dem Moment mit ihm wurde Sex für mich eine Form der Selbstverletzung.
Ich konnte Sex nie wirklich etwas abgewinnen, fands meist eher langweilig - lag vielleicht auch an den Typen, keine Ahnung - und brauche ihn einfach generell nicht. Aber ein Teil von mir schreit gerade danach. Denn ich glaube, ich könnte mir auf keine andere Art so sehr schaden.

Montag, 23. Januar 2012

Dieser wundervolle Moment, wenn ...

... du vom vielen Kotzen heiser wirst und nachts vor Magenkrämpfen nicht schlafen kannst.

Übrigens rechne ich mein Gewicht jetzt in lbs statt kg, das ist bisschen genauer. 1 kg sind 2.046 lbs.


Zugenommen: 3.4 lbs

Erinnerung.

Das ICQ-Fenster auf der linken Seite des Bildschirms, irgendeine ICQ-Version von 2007. Ihre dunkelrote Comic Sans MS Schrift, Schriftgröße 12, glaube ich.

"nerv net atu -.-"

Schmerz. Angst. Selbstzweifel.
War ich wieder zu aufdringlich? Ich wollte doch nur Zeit mit ihr verbringen, mit ihr reden, ihren Worten lauschen. Ihre Stimme hören, die mich immer irgendwie an eine Elfe erinnert hat, so klar und zart.. manchmal zumindest.
Sie hat mich selten beim Namen genannt. Auch nachdem wir schon einige Jahre beste Freundinnen waren, nannte sie mich noch oft Atu, was die Abkürzung meines früheren Chatnamens war. Sie sagte mir auch mal, weshalb. Weil ich keinen richtigen Namen verdiene. Okay, also Atu, das wertlose Ding, welches nicht gut genug ist, um einen Namen zu besitzen. Manchmal nannte sie mich auch einfach nur Bimbo.
Bimbo war eigentlich sogar recht treffend. Ich habe alles für sie getan, war wie besessen. Wurde regelmäßig vor Freunden und manchmal auch Fremden gedemütigt und bloßgestellt, aber lief ihr weiterhin nach wie ein Hund. Habe ihr bedingungslos vertraut und sie vergöttert. Sie war alles für mich. Meine ganze Welt.
Sie hat mich nie wirklich beleidigt. Stattdessen hat sie Fakten aufgezählt. Dass ich dumm und nutzlos sei. Dass ich es nie zu etwas bringen würde. Dass ich wertlos sei. Nein, das waren keine Beleidigungen. Für mich war es, sobald sie es aussprach, die absolute Wahrheit.
Klar, sie hat mir auch oft geholfen. Schließlich war sie doch meine beste Freundin, die immer für mich da war wenn ich sie brauchte. Ich konnte mit ihr über alle meine Probleme reden und sie hatte immer eine Lösung parat. Oder eine neue Wahrheit, je nach Stimmung. Und wenn sie - meine beste Freundin! - mir immer half, dann war es doch selbstverständlich, dass ich auch machte was sie sagt. Denn so funktioniert Freundschaft, sagte man mir zumindest.

Als ich dann Jahre später realisiert habe, wie sehr sie mich all die Zeit manipuliert hat, zerbarst meine Welt in tausend Stücke. Ich hatte es immer irgendwie geahnt. Wäre auch besorgniserregend wenn nicht. Aber es hat sehr lange gedauert, bis ich es wirklich realisiert habe. Ich habe einen Monat lang fast jeden Tag geweint und wollte nur noch sterben. Teils wegen der Manipulation, teils weil ich sie, die doch meine ganze Welt war, verloren hatte. Im nächsten Monat fing ich an zu planen. Sie sollte leiden, so wie ich die letzten Jahre gelitten habe. Ich wollte die Angst und die Verzweiflung in ihren Augen sehen, wenn sie erkennt, dass ihr Leben allein in meiner Hand liegt.
Ja, ich wollte sie umbringen. Und das ist nicht nur so dahergesagt. Ich hatte es bis ins kleinste Detail geplant. Erst sollte sie sterben, dann ich.
Ich habe den Plan, wie man sieht, nicht durchgeführt. Kurz darauf kam ich das erste Mal in eine Klinik, geschlosse Station.

Es ist erschreckend, dass mich das tatsächlich noch belastet. Das Ganze ist jetzt zweieinhalb Jahre her. Inzwischen reden wir ab und zu sogar, zwischendurch waren wir sogar wieder "Freunde". Aber seit einer Weile ist es nur noch ein Kräfte messen zwischen uns. Es sind winzig kleine Dinge, die niemand anderes bemerkt, oft nur einzelne Wörter oder Gesten. Für sie ist es vermutlich ein simpler Spaß, die kleine, hilflose Atu genau wie damals in ihre Schranken zu weisen. Für mich ist es, nach all den Jahren, endlich die Chance, mich zu beweisen. Zu zeigen, dass sie nicht besser ist als ich. Dass ich genau so stark bin wie sie. Dass sie keine Macht mehr über mich hat.
Aber meistens versage ich.

Wieso ich den ganzen Mist, den vermutlich eh niemand wirklich verstehen wird, jetzt aufschreibe? Ganz einfach.
R. sagte beim Telefonieren eben "Nerv mich jetzt nicht damit". In meinem Kopf wurde es innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde zu "Nerv mich jetzt nicht", "Nerv mich nicht", "Nerv nicht". Womit wir dann beim ICQ-Fenster wären.

"nerv net atu -.-"

Samstag, 21. Januar 2012

Versagt. Erneut.

Ich bin so enttäuscht. So wütend. So verzweifelt. So.. fett.
Bis Abends hab ich super durchgehalten. Ich hatte 2 Vitamin C Tabletten, das wars. Nicht mal die anderen Tabletten, die ich nehme. Abends war ich dann erst ne Weile bei meinem Stiefvater und dann einkaufen. Beides hätte ich lieber lassen sollen..
Ich hab ihm erzählt, was ich momentan wiege (wir haben seit nem Jahr oder so einen kleinen Wettstreit, wer weniger wiegt), und fragte dann, ob man einen Unterschied sieht. Nachdem er lange überlegt hat, sagte er, dass man das kaum sehe. Super. Echt total super. Ich hungere, kotze und faste, und dann sowas. Ich war so enttäuscht von mir, weil ich nicht mehr Sport gemacht oder noch weniger gegessen habe. Vielleicht hätte man DANN einen Unterschied gesehen. Vielleicht bin ich einfach nur zu schwach und zu faul. Vielleicht ...
Dann bin ich einkaufen gegangen, da mir das Katzenfutter ausgegangen ist. Ich geh durch den Laden, schau mir alles ganz genau an, nehme mir 3 Grapefruits, geh 2x um das Obst und Gemüse rum, nehme eine Pomelo, gehe weiter, sehe Foccias ... und schalte mein Gehirn ab.

2 Foccias.
2 Packungen Waffeln á 12 Stück.
1 kg Kartoffelsalat.
200 g Kräuterquark.
200 g Chips.
750 g Chicken Wings.
400 g Rührkuchen.
710 g Apfelmuß.
500 g Trinkjoghurt.
Kartoffelpürrepulver für 18 Portionen.

Und dann das "richtige" Essen für die nächsten Tage..

3 Grapefruits.
1 Pomelo.
500 g Magerquark.

Letztendlich bin ich zwar 4 Mal kotzen gegangen, aber danach hab ich noch weiter gefressen, also werde ich morgen unglaublich viel zugenommen haben. Aber ich verdiens nicht anders.
Ich hasse mich. Verachte mich. Verabscheue mich. Wie kann man nur so schwach und erbärmlich sein?

Schwach.

Scheiß Körper. Mir ist schwindelig, ich bin ständig müde und kann nicht schlafen, sobald ich aufsteh dreht sich alles, ...
Gestern lag ich fast durchgehend im Bett, weil ich so müde war und mich schwach gefühlt hab. Ich war vielleicht 4, höchstens 5 Stunden auf. Hat zwar den Vorteil, dass ich, wenn ich im Bett liege, nicht ans Essen denke, aber es ist trotzdem irgendwie frustrierend.
Ich werd jetzt erstmal ne Vitamin C Tablette nehmen, damit mein Stoffwechsel nicht einpennt und mein Kreislauf nicht total zusammenbricht.

Wieso muss der Körper nur schwächer als der Geist sein?

Endlich.

Tiefstgewicht erreicht. Kanns irgendwie noch gar nicht richtig fassen. Ich bin zwar noch immer verdammt fett, aber meinem Ziel ein Stück näher. Scheint so, als würden die Tabletten wirklich den Stoffwechsel ankurbeln, das Herzrasen spricht ja schon mal dafür. Muss mich mal genauer informieren!

Meine Abnehm-App sagt, wenn ich weitermache wie bisher, hab ich mein Ziel am 18. Februar erreicht. Schön wär's! Nur schade, dass Stoffwechsel und Bindegewebe da nicht mitmachen. Ich will ja auch nicht überall Hautlappen rumhängen haben..

Bis zu meinem Zwischenziel - am 1. Februar unter x0 kg zu wiegen - bin ich nicht mehr weit entfernt. Es fehlen nur noch 1.6 kg, das schaffe ich locker. Noch 2, vielleicht 3 Tage, dann hab ich es erreicht. Das wird so ein tolles Gefühl sein..

Abgenommen: 1400 g

Bald!

Eben gewogen (erst das vierte Mal heute! Bin schon fast bisschen stolz auf mich..), mein Herz rast gerade vor Aufregung. Fehlt nicht mehr viel, dann hab ich mein Tiefstgewicht erreicht! Spätestens übermorgen werd ich es erreicht haben. Und diesmal fange ich dann nicht wieder an zu fressen, so wie beim letzten Mal. Diesmal werde ich durchhalten. Ich muss!

Ach ja, und die Tablette wirkt super. Hab zwar Nebenwirkungen wie Herzrasen, Schlafstörungen und Schweißausbrüche, aber damit komm ich klar. Ich hab absolut null Hunger, und der Appetit ist auch minimal. Heute gefastet und super durchgehalten, hatte nicht mal das Verlangen zu essen. Die Waage wird mich morgen belohnen!

Freitag, 20. Januar 2012

Gedanken.

Ich kriege es nicht aus meinem Kopf raus. Es geht einfach nicht. Auch wenn es jetzt schon ein halbes Jahr oder so her ist, seine Worte haben sich bei mir eingebrannt.
Mein Freund hat mir mal total genervt erzählt, wie ätzend er es findet, dass seine (essgestörte!) beste Freundin immer sagt, dass sie sich zu dick findet. Seitdem hab ich nie wieder irgendwas in diese Richtung ihm gegenüber erwähnt. Er sagt zwar immer, ich soll mit ihm über meine Gedanken und Probleme reden, aber es geht nicht. Während ich in der Klinik war sagte er irgendwann, alles was ich tue, ist zu jammern. Wie soll ich da noch offen mit ihm sprechen? Ich hab eh schon immer schreckliche Angst, dass er mich irgendwann verlässt, weil er plötzlich sieht, wie wertlos ich eigentlich bin.
Seitdem mache ich ihm gegenüber immer einen auf fröhlich, lache viel, sage ihm, dass es mir gut geht.
Früher hätte ich ihn niemals anlügen können. Was ist nur aus mir geworden?

Krass.

Trotz des FAs gestern abgenommen - und das nicht gerade wenig! Vielleicht regt das Zeug ja den Stoffwechsel an oder so? Wäre gut! Ich freue mich natürlich total, schließlich bin ich das erste Mal seit nem halben Jahr oder so unter x3 kg, aber andererseits denke ich die ganze Zeit, dass ich hätte mehr abnehmen können, wenn ich nur nicht gegessen und mehr Sport gemacht hätte. Hätte, hätte, hätte. Wieso kann ich nie zufrieden sein?
Naja, heute nehme ich die Tablette übrigens erst gegen 14 Uhr statt um 12 Uhr. Ich nehme die ja eh wegen meinen FAs abends, also je später sie wirken, desto besser. Mal gucken obs klappt!

Abgenommen: 1400 g

Donnerstag, 19. Januar 2012

Versagt.

Versagt in zweierlei Hinsicht.
Erstens hatte ich heute n leichten psychischen Zusammenbruch und hab R. vollgeheult, obwohl ich mir vorgenommen hatte, nicht mehr mit ihm über sowas zu sprechen. Fuck.
Zweitens hab ich danach gegessen, bzw gefressen. Für meine Verhältnisse zwar noch "wenig" - ein Croque -, aber für die Verhältnisse meines Stoffwechsels viel zu viel. Scheiße ey. Das meiste bin ich wieder losgeworden, musste letztendlich aber aufhören, weil ich nur noch Sterne gesehen habe. Aber wenn ich auf meinen Bauch drücke, spüre ich, dass da noch immer was drin ist. Also werde ich die Nacht mit Sport verbringen.
Selbst Schuld, Schlampe, hättest ja nicht fressen müssen.
Morgen nehm ich die Tablette übrigens später, damit die Wirkung abends noch anhält.. ansonsten bringts mir ja auch nix.

Bisher ...

... wirkt es ziemlich gut. Weder Hunger noch wirklich Appetit. Ausserdem geht es mir generell gerade ganz gut. Vielleicht wird K. zu mir fahren. Wäre jedenfalls echt schön.. Und ich hoffe, dass es ihm helfen würde.


Abgenommen: 200 g

Mittwoch, 18. Januar 2012

Um 40 Euro ärmer und um 60 Tabletten reicher.
Heute Vormittag war ich beim Arzt und hab mir die Tabletten verschreiben lassen. Gott, war ich nervös, konnte kaum sprechen, mein Herz hat so gerast. Wir haben ne Weile übers Abnehmen gesprochen. Ich sagte, dass ich versuche ich gesund zu ernähren (morgens Kohlenhydrate, mittags und abends Eiweiß) aber dass ich abends oft Heißhungerattacken habe und deswegen nicht abnehme. Stimmt ja auch, zur Hälfte jedenfalls. Auf seine Frage, wie viel ich denn abnehmen wollen würde, sagte ich, so ca xx kg, damit ich Normalgewicht hätte - mein BMI läge damit bei 22,6.. Viel zu viel für mich. Aber er war zufrieden.
Naja, jedenfalls hab ich jetzt die große Packung für 2 Monate bekommen. Bin gespannt, wie die wirken. Ich hoffe ja, dass ich dadurch die FAs in den Griff bekomm. Morgen werde ich die erste Tablette nehmen.

Achja, was ich recht lustig fand:

Wann dürfen Sie [Medikament] nicht einnehmen?

[Medikament] darf nicht eingenommen werden bei:
- Lungenhochdruck
- Schwerem Bluthochdruck
- Aktuellen oder aus der Vorgeschichte bekannten Gefäßerkrankungen des Herzkreislaufsystems oder des Gehirns
- Aktuellen oder früher aufgetretenen psychischen Erkrankungen einschließlich Magersucht und Depressionen
- Neigungen zu Arzneimittelmissbrauch, bestehender Medikamenten-, Drogen- oder Alkoholabhängigkeit

- Kindern unter 12 Jahren
- Schwangerschaft und Stillzeit

Hm. :D Mal gucken, wie ich auf das Zeug reagiere..


Abgenommen: 1200 g

Dienstag, 17. Januar 2012

Veränderungen.

Es muss sich endlich etwas ändern. Wer weiß, wie lange ich sonst noch durchhalte? Die ersten Schritte sind getan. In den nächsten Tagen kommen die Sachen von der Fernschule und eben habe ich einem Therapeuten hier in der Stadt eine Mail geschickt, ob er Erfahrungen mit meinem Krankheitsbild hat. Wenn Ja, werde ich dort einen Termin machen. Ich hoffe, es klappt alles so, wie es soll.
So wies jetzt ist kann es jedenfalls nicht bleiben. Alles, was ich noch tue, ist Menschen verletzen. Ich muss mich ändern.

17 von 24.

Hab mir gerade eine Art Therapieplan einer Klinik für Essgestörte angeschaut. Da stehen unter anderem auch die Tischregeln. Ich werds hier mal reinkopieren und ein * hinter alles setzen, was ich nicht schaffen würde und auch in der Klinik nicht geschafft habe..

- Gerichtetes Essen wird von den Betreuern an den Platz gestellt
- Vor dem Essen nicht trinken*
- Sich aufs eigene Essen konzentrieren*
- Pünktlich zu den Mahlzeiten erscheinen
- Keine Lebensmittel aussortieren
- Keine Reste auf dem Teller lassen (z.B. Soße)*
- Richtig sitzen*
- Das Essen nicht unnötig zerteilen*
- Nichts eintunken
- Kein Essen in die Servierte schmieren*
- Nicht das Dressing aus dem Salat drücken*
- Zeit einteilen und einhalten
- Mit dem eigenen Essen zufrieden sein*
- Nicht mit anderen vergleichen*
- Nicht zu wenig auflöffeln/aufgabeln*
- Das Essen nicht sortieren (Art, Farbe, etc.)
- Nicht erst setzen, wenn alle sitzen*
- Joghurtdeckel abkratzen*
- Essen nicht auf dem Teller hin- und herschieben*
- Sich am allgemeinen Tischgespräch beteiligen
- Nicht knabbern*
- Keine Körner abkratzen*
- Nach dem Essen nicht auf die Toilette gehen*
- Jeder schaut auf sich*


17 von 24 Punkten schaffe ich nicht. Irgendwie fail..

Ziel.

Mit knurrendem Magen stehe ich auf und steige auf die Waage. Keine Veränderung. Ich steige runter, bin verwirrt, steige erneut drauf. Noch immer nichts. Fuck, was soll das?! Ich hab gestern so gut durchgehalten, da hätte ich locker abnehmen müssen! ...oder vielleicht war das doch zu viel?
Ich geh ins Bad und mach mich fertig. Und plötzlich merke ich, was los ist. Erdbeerwoche. -_____-
Alter, was fürn beschissenes Timing. Da finde ich endlich meine Motivation wieder, und dann son Scheiß. Geil, danke Körper. Gerade jetzt brauche ich es, meine Erfolge zu sehen. Aber das kann ich die nächsten Tage wohl vergessen.

Ich hab mir jetzt n Ziel gesetzt. Wenn die Tage vorbei sind, will ich mindestens 2 kg abgenommen haben. Das muss einfach klappen. Ausserdem geh ich nachher ja zum Arzt, wenn ich die Tabletten kriege sollte das kein großes Problem werden. Bis zum 1. Februar will ich endlich auf x9 kg runter.. Das sind noch 5,7 kg. Sollte machbar sein.


Abgenommen: 0g

Montag, 16. Januar 2012

Ich glaube, ...

... meine Disziplin kehrt langsam zurück. Gegessen hab ich heute nur die Suppe und gegen Mittag eine halbe Zwiebel, um mich davon abzuhalten etwas anderes zu essen - hat geklappt! Bin also auf jeden Fall unter 200 Kcal.
Ich hab zwar ein leichtes Ziehen in der Magengegend, aber es ist auszuhalten, und irgendwie auch recht angenehm. Es zeigt mir, dass ich es richtig mache. Morgen werde ich abgenommen haben.

Eigentlich wollte ich heute zum Arzt und mir ein Medikament verschreiben lassen, aber ich habs mal wieder nicht aus der Wohnung geschafft. Morgen muss ich es schaffen! Ich will schließlich diese Tabletten haben. Die sind zwar mit ca 25 Euro im Monat relativ teuer, aber das ist es mir wert. Das sind starke Appetitzügler - den Namen werde ich nicht nennen - die normalerweise bei einem BMI von 30+ verschrieben werden. Mein BMI liegt zwar unter 30, aber dennoch bin ich aus medizinischer Sicht übergewichtig, also sollte es kein großes Problem sein, die Tabletten zu kriegen. Ausserdem hab ich einen "Zweit-Hausarzt" für Medikamente und (früher) Krankschreibungen, der mit sowas ziemlich locker umgeht. Vor nem Jahr wollte ich die Tabletten schon mal haben, allerdings hat er damals Nein gesagt, da ich von ihm auch Antidepressiva bekommen habe, welche sich damit nicht vertragen. Die nehme ich jetzt schon lange nicht mehr und mein Gewicht hat sich nicht groß verändert. Also ich bin da sehr zuversichtlich.
Problematisch könnte es nur werden, wenn die Fernschule nach den 4 Probewochen das erste Mal Geld abbucht - dann sind von meinen 184 € ja nur noch 55 € übrig, minus 25 € für die Tabletten ... also hätte ich noch 30 € im Monat. Aber vermutlich ist das auch ganz gut. Was gibts für eine bessere Vorbeugung gegen FAs als kein Essen zu haben?

Ach ja! Und ich habe mich endlich getraut, mich für die Fernschule anzumelden! Also wird in den nächsten Tagen das Paket von dort kommen. Ich bin echt gespannt, was mich erwartet!

Abgenommen: 900g

Sonntag, 15. Januar 2012

Suppe.

Die nächste Zeit werde ich Suppe essen. Nur Suppe, nichts anderes. Sie schmeckt nicht unbedingt außergewöhnlich - wie auch, wenn sie nur aus 2 Zutaten besteht. Aber sie schmeckt okay, füllt den Magen und hat kaum Kalorien. Also ideal.
Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, hab ich mich lange Zeit ausschließlich von Suppe ernährt. Eklige billig-Tütensuppe. 750 ml pro Tüte. Eigentlich. Ich hab sie immer auf 3-4 Liter gestreckt, um möglichst viel essen zu können ohne eine Kalorie zu viel zu mir zu nehmen. Meine Eltern haben nur den Kopf geschüttelt, aber nichts gesagt. Ich denke, sie waren eigentlich sogar ganz froh darüber. Immerhin hab ich ihnen so nicht mehr den kompletten Lebensmittelvorrat weggefressen - was übrigens einer der häufigsten Gründe für Streit bei uns war.

"J., hast du etwa schon wieder alles aufgefressen?!"
"Hörst du eigentlich jemals auf zu essen?"
"Du tust doch den ganzen Tag nichts anderes als fressen! Kein Wunder, dass du so fett bist!"

Mein Gehirn hat sich mit der Zeit eingeprägt: Suppe = gut.
Also werd ich Suppe essen. Und vielleicht wird dadurch ja wirklich irgendwie alles gut. Vielleicht nehme ich damit endlich ab und höre auf mich zu hassen. Who knows.


Rezept:
2 Zwiebeln klein schneiden und im Topf anschwitzen (ohne Fett!). 3 Liter (verdünnte!) Brühe hinzugeben. Kochen. Fertig.
Optional: Brühe einen Tag vorher kochen und abkühlen lassen. Am nächsten Tag das hart gewordene Fett, welches auf der Oberfläche schwimmt, rausfiltern.



Nur Brühe ohne irgendwas mehr oder weniger bissfestes würde ich nicht durchhalten, aber die Zwiebeln sind da eigentlich eine ganz gute Alternative. Geschmacklich wie gesagt ganz okay, wenn man Zwiebeln mag. Aber das Wichtigste ist, dass man damit gut abnimmt.. Seit ich von R. wieder nach Hause gekommen bin, hab ich 3 verdammte kg zugenommen. Die müssen WEG. Ich hab die letzten Tage so extrem gefressen, da ist es ein Wunder, dass es "nur" 3 kg sind.. Vorgestern und gestern jeweils 4000 Kalorien. Das ist doch abartig! Also werde ich jetzt so lang wie möglich diese scheiß Suppe essen, und wenns nicht mehr geht, das erste Mal seit fast nem Jahr wieder Schokodiät.


... K., sei mir nicht böse bitte. Aber es geht nicht anders.

Wahrnehmung.

[01:27:02] Ich: http://27.media.tumblr.com/tumblr_lxg9mhVPWs1r9ctgzo1_500.jpg
Ich will mal deine objektive Einschätzung. Wie genau würdest du ihre Figur beschreiben? Normal? Schlank? Untergewichtig?
[01:28:46] R.: objektiv?
[01:29:09] R.: also soll ich schätzen wie ihr gesundheitliches gewicht im vergleich zu ihrer größe ist?
[01:29:20] Robin: oder meinste eher MEINE Meinung
[01:29:28] Ich: Keine Ahnung
[01:29:29] Ich: beides
[01:32:09] R.: weiß nicht ganz
[01:32:16] R.: foto is mir zu schlecht
[01:32:22] R.: um das richtig beurteilen zu können für mich
[01:32:46] R.: sieht aber
[01:32:49] R.: recht grenzwertig aus
[01:33:24] Ich: Hm
[01:33:30] Ich: Okay ich guck mal nach anderen Fotos..
[01:40:31] Ich: Ich find irgendwie nix was mich jetzt total anspricht :D
[01:40:34] Ich: Also nehm ich einfach mal
[01:40:35] Ich: das hier
[01:40:35] Ich: http://a4.sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-snc6/263922_118702684883697_100002318980624_176564_8146613_n.jpg
[01:41:22] R.: kanns immernoch nich so genau sagen
[01:41:26] R.: sieht mir aber bissle zu dünn aus
[01:41:41] Ich: Echt? o.o
[01:41:42] Ich: Mh..
[01:41:53] Ich: Ich find ihre Beine dick.
[01:42:01] Ich: Und der Bauch könnt flacher sein..
[01:42:44] R.: "kann" wäre aber in meinen augen nichts mehr, was mit schön zu tun hat
[01:42:53] Ich: Mh
[01:42:58] Ich: Und diese Beine? S:
http://x80.xanga.com/b7108a0b64631276570003/z187525240.jpg
[01:43:01] Robin: wäre in meinen augen schonwieder echt unansprechend
[01:43:48] R.: Die Oberschenkel sind so dünn wie die Waden..
[01:43:59] Ich: Ja..
[01:44:14] R.: zu dünn
[01:44:15] R.: alles
[01:44:18] R.: an den beinen
[01:44:27] Ich: Mh..
[01:44:36] Ich: Ich find die Beine perfekt.
[01:45:14] R.: da lässte nen schweres buch drauffallen und die brechen durch
[01:45:50] Ich: Bei vielen Anorektikern spiegelt das die Seele wieder. Zerbrechlich.
[01:45:55] Ich: Ich finds irgendwie.. passend.
[01:46:38] Ich: Naja.. Ich wollt jedenfalls mal gucken wie meine Wahrnehmung von anderen ist, also ob sie anders ist als von dir zB. ^^'
[01:46:42] Ich: Scheint der Fall zu sein..
[01:47:04] Ich: Ich hab das jetzt seit ich in der Klinik war immer im Kopf. Vorher dachte ich, ich hätte nur ne gestörte Selbstwahrnehmung.
[01:47:11] R.: ^^
[01:47:16] R.: das fällt dir ehrlich jetzt erst auf?
[01:47:35] R.: Das sieht untergewichtig und ungesund aus.
[01:47:45] R.: Was nicht mehr schön ist, in meinen Augen.
[01:48:10] R.: bzw. "hübsch"
[01:48:10] Ich: Es fiel mir auf, als ich ne Magersüchtige auf der Station gesehen hab. Der dünnste Mensch der mir zu dem Zeitpunkt begegnet ist. Und mir sind trotzdem Stellen aufgefallen, wo sie hätte mehr abnehmen müssen.
[01:48:11] R.: schön verwende ich anders
[01:48:16] Ich: Dabei war sie nur noch n Strichmännchen.
[01:48:31] R.: abnehmen müssen.. oh man
[01:50:30] R.: ich hab jetzt mal einfach was mit "legs" bei google eingegeben und das nächstbeste genommen was auf der 1. seite war
[01:50:31] R.: http://www.hohouse.com/d/107-2/jessica_simpson_sexy_legs.jpg
[01:50:49] R.: Würdest du die Beine unattraktiv finden?
[01:50:53] Ich: Ja.
[01:50:56] R.: oh man.
[01:51:00] Ich: Die sind fett.
[01:51:14] R.: Nicht wirklich ^^
[01:51:38] Ich: Ich wette, ihre Oberschenkel berühren sich.
[01:51:48] R.: Sehen auf dem Bild für mich nach 'nem "dünnen" Mittelmaß au
[01:51:49] R.: aus*
[01:51:57] Ich: Wtf..
[01:52:13] R.: Etwas dünner als "Mittel" halt
[01:52:24] Ich: Ja das kann ich mir schon denken
[01:52:24] Ich: aber
[01:52:25] Ich: wtf.......
[01:53:00] Ich: Hab auch mal nach legs gesucht. Das hier wäre für mich Normalgewicht, bzw bisschen drüber: http://www.top-backgrounds.com/wallpapers/jessica-alba-long-legs-1440x900.jpg
[01:53:04] Ich: Also ich wär damit nicht zufrieden.
[01:53:49] R.: da is sowas von wenig "fett"
[01:54:07] R.: Da sind ja eher Muskeln
[01:54:10] R.: und es ist "straff"
[01:54:18] R.: Find ich 100000 mal schöner als wenn da jetzt
[01:54:23] R.: was mega dünnes ist, wo mehr
[01:54:28] R.: knochen und fett sind, als Muskeln
[01:54:48] R.: und von den proportionen stimmts halt auch
[01:55:11] Ich: Ich find das sieht unförmig aus..
[01:56:25] R.: allerdings find ich die arme schonwieder n tick zu dünn
[01:56:54] Ich: Mit 2kg weniger würd ich die Arme gut finden, ansonsten sind sie akzeptabel.
[01:57:32] R.: Ich find diese Vorstellung von "Schönheit" echt schlimm :/
[01:57:48] Ich: Kp. Für mich ists normal.

Freitag, 13. Januar 2012

Beeindruckend, ...

... wie scheiße ich manchmal sein kann.

Diese Stimmungsschwankungen sind wieder ziemlich krass. Mich kotzt einfach alles an, ich reagiere ständig aggressiv, und lasse das natürlich an Freunden aus.
Und dann bin ich auch noch zu feige und zu stolz, um mich zu entschuldigen.

Ganz ehrlich, ich begreife nicht, wieso ich überhaupt noch sowas wie Freunde habe.

Bindung.

Scheiße. Scheißescheißescheiße. Ich dreh gerade durch. Ich hab verfickte Angst, und weiß nicht mal genau, weshalb.

R. ist mir wichtig. Sehr wichtig. Zu wichtig. Das ist nicht gut. Er ist ein wundervoller Mensch, mein bester Freund, wie ein Bruder. Ich würde alles tun, damit er glücklich ist.
Und genau da liegt das Problem.
Zwischenmenschliche Beziehungen finde ich extrem angsteinflößend. Schon seit Jahren. Hängt vermutlich mit L. zusammen, bla. Letztendlich auch scheißegal, woran es liegt. Es ist jedenfalls so, und macht mir regelmäßig total Angst. Dabei hatte ich eigentlich gehofft, dass ich das endlich mal im Griff hätte.

Ich weiß, dass R. mich nie verraten, verletzen oder verlassen würde. Ich kann ihm 100%ig vertrauen. Also was genau macht mir solche Angst? Ich hab so eine Ahnung, auch wenn ich die letzten Monate viel Zeit und Kraft dafür verwendet habe, diesen Gedanken beiseite zu schieben.
Ich werde abgängig von ihm.
Das Problem hatte ich schon immer. Ich fixiere mich zu sehr auf eine einzelne Person, werde abgängig, würde so ziemlich alles für die Person tun, diese Person gewinnt Macht über mich und wird mir wichtiger als ich selbst. Und auch, wenn ich mir die letzten Monate immer gesagt habe, dass es nicht so ist.. ich kann es von Tag zu Tag weniger abstreiten. Ich werde langsam aber sicher abhängig.
Im Oktober '09 ging das mit der Abhängigkeit so weit, dass ich das erste Mal in die Klinik kam - geschlossene Station. Aber das ist ne andere Geschichte.

Mir macht das Angst. Ich will nicht, dass sich sowas wiederholt. Zwar weiß ich, dass es in dem Fall gar nicht erst so weit kommen kann wie damals, einfach weil R. nicht der Typ Mensch ist, der sowas ausnutzt, aber dennoch ängstigt mich der Gedanke. Als würden mir Freundschaften und Beziehungen nicht schon genug Angst machen.

Passend dazu fällt mir gerade etwas ein. Vor ungefähr 9 Monaten kamen ein Typ namens M. und ich uns auf einmal näher, nachdem ich ca ein Jahr auf ihn stand (ich war nicht verliebt, höchstens verknallt). Diese Nähe war wunderschön. Nicht nur, dass ich endlich wieder bei jemandem im Arm liegen konnte, die Nähe war auch psychisch da. Wir machten spätabends Spaziergänge und philosophierten über das Leben. Wir redeten über unsere Ängste und Sorgen. Und sogar über meine Essstörung.
Das alles ging ziemlich schnell und war auch nur von kurzer Dauer. 3 Wochen, höchstens. Dann bekam ich eine extreme Panikattacke und brach den Kontakt ab. Im Grunde war es nur eine kurze Affäre, da meine Ängste nicht mehr zugelassen haben. Ein bisschen kuscheln, ein bisschen küssen, ein paar liebe Worte, mittelmäßiger Sex, und ne Panikattacke. Das wars. Danach bin ich ihm monatelang aus dem Weg gegangen.

Ist doch irgendwie erbärmlich. Sobald etwas ernst wird, laufe ich davon wie ein aufgeschrecktes Tier.

Ich hoffe so sehr, dass ich R. dadurch nicht verlieren werde.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Fernschule!

Er hat Ja gesagt! Ich werde endlich(!) meinen Abschluss nachholen können. Vielleicht wird jetzt ja alles irgendwie besser. Vielleicht werde ich meine Motivation wiederfinden. Vielleicht werde ich wieder ein Ziel haben. Vielleicht, vielleicht, vielleicht..

Ich hoffe es so sehr. ♥

Hoffnung.

Ein kleiner Funke Hoffnung. Vielleicht klappt das alles ja sogar. Es wäre toll. Ansonsten wüsste ich echt nicht, was ich noch tun soll, da es auf normalem Weg ja nicht weiter geht. Aber wer weiß.. vielleicht hab ich ja Glück. Zumindest die Hoffnung ist da. Verschwindend gering, aber vorhanden.

Oh bitte, sag Ja. Mach es mir nicht kaputt. Ich will es so sehr.

"Was ist los?"

Bis gerade eben mit R. geskyped, nach eineinhalb Stunden oder so aufgelegt.

[20:21:18] R.: was ist los? :l
[20:25:00] Ich: Hab gerade leeeeichte Stimmungsschwankungen (((: Wechselt innerhalb von Sekunden zwischen stumpfer Schmerz, Leere, und "Der nächste Hurensohn der mich anspricht wird langsam verrecken -.-", und in dem Zustand ist es leeeeeicht stressig zu reden.
[20:25:19] Ich: Momentan ist es n lustiger Mix aus den drei Sachen.

Oh yeah, es macht so viel Spaß. -____-

Eine winzig kleine Sache.

Es reicht schon eine winzig kleine Sache, um mich aus der Bahn zu werfen. Ganz egal, wie unbedeutend diese Sache selbst sein mag - sie bringt das Fass zum Überlaufen. Alles wird mir zu viel. Ich werde zickig und überemotional und streitsüchtig, also versuche ich, diese gottverdammte Maske zu wahren indem ich schweige. Wie mich das ankotzt.

Und so eine winzig kleine Sache passiert fast jeden Tag.

Widerlich.

Scheiße. So viel gegessen in den letzten Tagen. Kein Sport, nicht gekotzt - nur gefressen. Das ist so abartig. Die Hälfte des Tages verbringe ich damit, vor dem Spiegel zu stehen und mir in das Fett zu kneifen. Es ist überall. Kein einziger Zentimeter meines Körpers ist frei davon. Überall Fett, Fett, Fett. Und es wird von Tag zu Tag mehr.

Das muss sich endlich wieder ändern, verdammt! Wo ist meine Kontrolle hin?!

Kein Essen mehr für dich, fette Schlampe! Du verdienst es nicht! Wasser, Tee, Brühe - undzwar 3 Tage lang. Du hast kein Recht darauf, dich zu beschweren, oder dich gar zu widersetzen. Nicht mit deinem Körper. Du bist widerlich. Abartig. Ein Nichts.

Zugenommen: 1900g

Maske.

Würden die anderen meine Gedanken lesen können, hätte ich keine Freunde mehr, davon bin ich überzeugt. Niemand würde dann noch mit mir sprechen.

Ich bin ne egoistische Schlampe, ne verdammte attention whore, n fettes Stück Scheiße - aber bisher konnte ich es relativ gut verbergen..

Samstag, 7. Januar 2012

n1.

Alles scheiße momentan. Ich will nicht mehr. Kann nicht mehr. Aber wenn man mit jemandem reden will sagen einem alle nur, man soll nicht so verdammt egoistisch und scheiße sein. Also werde ich nicht mehr reden. Wird für alle das Beste sein, so kann ich jedenfalls niemanden mehr verletzen.

Die letzten Tage waren schlimm. Ich war 5 Tage bei R., was eigentlich ja positiv ist. Aber mir ging es in der Zeit einfach nur dreckig.
Er am Pc, den ganzen Tag und die ganze Nacht in Gedanken vertieft, jede Nacht Tränen in den Augen während er sich seine Traumwelt weiter aufbaut und seine Hoffnung verliert.
Ich am Handy, den ganzen Tag und die ganze Nacht versucht nicht zu fühlen, jeden Tag an Schmerzen erstickt während ich mich Nacht für Nacht in R.s Arme geflüchtet hab, um mich nicht so allein zu fühlen.

Gestern war das Highlight. Ihm gings dreckig, mir gings dreckig. Und irgendwann, gegen 4 Uhr nachts, fange ich an zu erzählen. Wie wichtig er mir ist, wie wundervoll er ist, dass ich mehr als alles andere will, dass er und N., also mein Freund, glücklich sind. Und dass ich ihn nicht glücklich machen kann.
Ich erzähle von den Dingen die nicht aus meinem Kopf verschwinden wollen. Dass ich nicht denke, dass wir Freunde bleiben sollten, weil ich ihm das einfach nicht antun kann. Dass ich mich selbst zerstören werde - erst ganz langsam, meinen Verstand mit Gift benebeln, und irgendwann dann endgültig. Und dass ich auf keinen Fall will, dass er sowas miterleben muss.
Letztendlich bin ich dann weinend in seinen Armen eingeschlafen.


"Weißt du, ich bin wieder an dem Punkt, an dem ich vor der Klinik war. Ich will nicht mehr leben. Das soll nicht heißen, dass ich sterben will. Ganz so weit bin ich noch nicht. Aber ich weiß nicht, wie weit der nächste Suizidversuch noch entfernt ist. Ich kenne inzwischen Wege, bei denen man eigentlich keine Überlebenschance hat, ich kenne die richtigen Medikamentencoctails, etc. Es wäre so leicht zu sterben. Also wenn ich erstmal wieder so weit bin, werde ich nicht überleben, das steht fest."


Alles, was ich tue, ist die Menschen, die ich mehr liebe als alles andere, zu verletzen und zu enttäuschen. Es ist furchtbar. Lebe ich, verletze ich. Sterbe ich, verletze ich. Wozu bin ich überhaupt gut? Welchen Sinn hat meine Existenz? Schmerz zufügen?!

Jetzt bin ich wieder genau so fertig wie vor 3 Monaten. Nur, dass ich diesmal keine Hoffnung mehr habe.


Abgenommen, 5.1.: 0g

Abgenommen, 6.1.: 600g

Mittwoch, 4. Januar 2012

"Willst du auch was?"

"Wir essen gleich, willst du auch was?"
Ja, bitte, mein Körper streikt, ich muss essen, ich will essen, ich möchte es so gerne.
"Mh.. was gibt's denn?"
"Fisch."
Fisch. Lecker. Wenig Kalorien..
"Und was dazu?"
"Eh, Kartoffeln denk ich mal."
Kartoffeln. Ich liebe Kartoffeln. Bitte, gebt mir eine große Portion, vielleicht auch zwei, ich möchte so gern mitessen. Möchte normal sein. Einfach essen, ohne darüber nachzudenken. Ohne vorher mit mir kämpfen zu müssen. Ohne Angst zu haben. Bitte..
"Mh, ich glaub eher nicht."
"Okay."

... Nein, kein Essen für mich. Ich darf nicht. Ich kann nicht.
Es geht einfach nicht.

Deja vue.

R. sitzt die ganze Zeit am Pc, ist in Gedanken versunken. Ich hock die ganze Zeit aufm Sofa und versuche mich mit meinem Handy abzulenken.
Irgendwie kommt mir die Situation verdammt bekannt vor.

"Wie geht's dir?"

R. schaut mich an.
"Wie geht's dir?"
"Weiß ich noch nicht."
Ich stehe auf, geh ins Bad. Starre die Waage an. Wie geht es mir? Gleich werde ich es wissen. Hab ich zugenommen, nachdem ich gestern Abend mehr gegessen hab als geplant? Hätte ich die Suppe weglassen sollen? Okay, dumme Frage, natürlich hätte ich. Nachdem man so lange hungert, schläft der Stoffwechsel ein, und man nimmt von jedem einzelnen Stück Apfel zu. Erst dieser scheiß Toast. Dann die Suppe. Und dann.. eine Salzstange und 4 Chips. Scheiße. Bestimmt war das zu viel. Bestimmt hab ich zugenommen.
Meine Laune fällt in den Keller, ich kriege Angst. Ziehe mich aus und steige auf die Waage. Schließe die Augen. Warte.
Und öffne sie wieder.
-100g.
Aber ich vertraue der Sache noch nicht. Bestimmt ein Fehler. Bestimmt hab ich zugenommen. Also steige ich nochmal auf die Waage.
-300g.
Das kann nicht sein. Das muss ein Fehler sein. Also verschiebe ich die Waage und steige erneut drauf.
-300g.
Das Spiel wiederhole ich noch einige Male. Waage verschieben, drauf steigen. Zweifeln. Waage verschieben, drauf steigen. Zweifeln.
Anscheinend doch kein Fehler. Oder? Ich weiß nicht. Versuche mir selbst klar zu machen, dass ich gestern, wenn man den Spaziergang mit einbezieht, nur wenige hundert Kalorien hatte. Dass es so gesehen logisch ist, dass ich abgenommen habe. Trotzdem weigert sich mein Kopf, das zu akzeptieren.
Abnehmen ist etwas, wofür man arbeiten muss, was man sich verdienen muss! Und ich habe es nicht verdient. Mehr Glück als Verstand.

Aber eine kleine Stimme in mir flüstert:
"Ist doch ganz egal wie - du hast abgenommen! Freu dich, du bist deinem Ziel wieder ein Stück näher!"

Für heute beschließe ich, der letzten Stimme zu vertrauen. Und keine feste Nahrung zu mir zu nehmen.

Also, wie geht es mir?

"Ganz okay."

Abgenommen: 300g

Negative Bilanz.

Obwohl ich jämmerlicher Schwächling den Hawaiitoast noch gegessen hab, hab ich jetzt wieder ne negative Kalorienbilanz. R. und ich waren bis gerade eben spazieren, 6 km ungefähr, das waren ca 320 Kalorien. Einen Teil vom Toast hab ich wieder ausgekotzt, so dass die 320 Kalorien reichen, um morgen sicher abgenommen zu haben. (:
Gleich erstmal heiß duschen, dann noch ne heiße Zitrone oder so trinken.. Vitamin C heizt ja bekanntlich dem Stoffwechsel ein. <3 Und apropos Vitamin C.. wenn ich wieder Zuhause bin, will ich erstmal so lang wie möglich Master Cleanser machen. Hoffentlich pack ich das. :D

Dienstag, 3. Januar 2012

Superchick - Courage

I don't know the first time I felt unbeautiful,
The day I chose not to eat.
What I do know is how I've changed
my life forever.
I know, I should know better.
There are days when I'm OK,
And for a moment, for a moment
I find hope.
But there are days when I'm not OK And I need your help,
So I'm letting go.

I need you to know
I'm not through the night,
Some days I'm still fighting
To walk towards the light.
I need you to know
That we'll be OK,
Together we can make it
Through another day.

R., ich bin so froh, dass du da bist. Du gibst mir so viel Kraft.
Danke dafür. Du bist n wundervoller Mensch.

Hawaiitoast?

R.s Mutter: "Ich mach dann jetzt Hawaiitoast.. Willst du mit oder ohne Ananas?"
Ich: "Eh.."
R.s Mutter: "Also, R. isst ja eigentlich immer ohne."
Ich: ".. eh.."
R.s Mutter: ".. oder gar nicht?"
Ich: "Eh.. Ja, ich hab eigentlich nicht so Hunger gerade.."
R.s Mutter: "Okay, R., dann mach ich dir noch einen mehr. Falls du doch noch Appetit kriegst oder so."

Scheiße, das war mir so unangenehm. Sie weiß von meiner ES, also weiß sie sicher auch, dass "nicht so Hunger gerade" gelogen war. Allerdings war die Lüge eh ziemlich erbärmlich umgesetzt. Ich hab die meiste Zeit zu R. geschaut, weil ich einfach nicht wusste, was ich tun sollte. Wie würde sie reagieren, wenn ich nichts esse? Wäre sie sauer? Würde sie mir sagen, dass ich essen soll? Ich hab auch erst überlegt, ob ich einfach sage "mit Ananas" und dann nur diese esse. Allerdings wollte ich heute wieder fasten, also geht das auch nicht. Ich hab durch das Fressen vorgestern 2 Tage verloren, die muss ich irgendwie aufholen.
Jedenfalls hat sie nichts dazu gesagt, auch wenn ich glaube, dass sie damit auch ein kleines bisschen überfordert war.

.. naja, jedenfalls muss ich nichts essen.

Abgenommen: 0g

Montag, 2. Januar 2012

Ausgleich.

Ich hab Magenkrämpfe, scheiß Hunger. R. ist gerade im Nebenzimmer und isst was. Hähnchen, glaub ich. Riecht zumindest so. Ich würde so gern auch essen.. aber ich kann und darf nicht. Nach diesem jämmerlichen Kontrollverlust gestern (2 Portionen Nudeln mit Mayo, 1 Wrap, 1 Familienpizza -____-), von der ich gerade mal die Hälfte wieder losgeworden bin, muss gefastet werden. Um es irgendwie auszugleichen. Heute hab ich mich nicht gewogen da ich nicht alleine war, aber ich hoffe so sehr, dass ich morgen nicht mehr wiege als gestern. Das würde ich mir nicht verzeihen.

Die nächsten Tage heißt es: bewegen und höchstens 200 Kcal!

Sonntag, 1. Januar 2012

Argh.

Mir gehts nicht gut. Oder eher, mir gehts ziemlich scheiße. Sowohl körperlich als auch psychisch.

Mein Bein und mein Bauch tun noch immer weh, beim Bauch hab ich jedoch auch nicht vor, etwas daran zu ändern. Weder essen noch trinken. Jaja, ich weiß, man muss trinken, bla. Fuck it! Ich hab gestern direkt vorm Schlafen das erste Mal an dem Tag getrunken, ein paar Schluck Wasser, und verdammt, ich hab mich so FETT gefühlt. Auch wenn es nur scheiß kalorienloses Wasser war. Es hat meinen Bauch noch aufgeblähter aussehen lassen als eh schon, ich hab mich so eklig voll gefühlt. Ich hasse das. Also trinke ich lieber nichts, ausser, es geht nicht anders. Und was das Essen angeht.. Ich brauche es nicht. Punkt.
Heute fahr ich ja zu R., irgendwann im Laufe des Tages, wenn ich mich endlich mal aufraffen kann zu duschen und zu packen. Damit ist das Essensproblem auch gelöst. Da ich mich dort selbst versorge, und es nur morgens gemeinsames Frühstück gibt, wird das kein Problem dort unter 300 Kcal am Tag zu bleiben. Und bewegen tun wir uns dort ja auch, also gehen raus etc. Bin gespannt, was ich wiegen werde, wenn ich wieder Zuhause bin. Ausserdem weiß seine Mutter ja von meiner Essstörung, also wird sie vermutlich auch nichts sagen, wenn ich das Frühstück mal ausfallen lasse, weil ich leider "noch von gestern Abend satt" bin.
Trotzdem habe ich ziemlich Angst davor, dahin zu fahren. R. ist wundervoll, er tut mir gut, und ich genieße seine Nähe. Aber genau da liegt auch das Problem. Ich weiß, dass ich keine gute Freundin bin. Ich weiß, dass ich oft richtig scheiße sein kann. Ich weiß, dass ich Menschen, die ich liebe, oft verletze. Und das möchte ich ihm nicht antun.

.. Argh, wieso mache ich selbst aus den normalsten Dingen immer ein Drama?

Abgenommen: 800g

Armselig.

Armselig. Jämmerlich. Erbärmlich. Ich.

Ich verdiene meine Freunde und meinen Freund nicht. Würde am liebsten einfach wieder den Kontakt zu allen, die mir zu nah gekommen sind, abbrechen. Letztendlich werde ich mir mit diesen Freundschaften nur selbst schaden.
Nichts bleibt für immer. Gar nichts! Ganz egal, was sie alle sagen. Ganz egal, wie oft sie "für immer" sagen. Irgendwann sind sie eh weg. Wann begreife ich das endlich, und höre auf, mich auf sowas einzulassen?

Jetzt liege ich wieder stundenlang wach im Bett und versinke in diesen behinderten Gedanken. Mein Bein schmerzt von den Schnitten, mein Bauch schmerzt vom Kotzen, mein Kopf schmerzt vom Denken. Alles schmerzt.