Samstag, 31. Dezember 2011

Hell yeah!

Eben gewogen. Ziel erreicht. Nichts essen zahlt sich aus!

Meine Belohnung: Ich fahr morgen zu R.! (:

Neustart.

Neues Jahr, neues Glück neue Disziplin.

Ich werds schaffen. Ich MUSS es schaffen. Ich ertrage diesen Körper einfach nicht mehr.
Gestern hab ich einen Plan erstellt, den ich unbedingt einhalten muss. Ich werde jeden Tag auf die Minute genau planen, damit ich gar nicht erst in Versuchung komme, etwas anderes zu tun.
Von meinem Ziel, bis Neujahr x4,9kg zu wiegen, bin ich nur noch 300g entfernt. Das schaffe ich locker! Heute wird nochmal gefastet, damit ich mit erreichtem Ziel und leerem Magen in das neue Jahr starte.

Abgenommen: 1200g

Freitag, 30. Dezember 2011

Tja.

Aus einer Laune heraus geh ich auf Nix-gut.de (oh yeah, Schleichwerbung!). Klicke auf den Katalog. Und suche verzweifelt nach irgendetwas, was ich tragen könnte.
So viele tolle Klamotten. Vieles auch noch sehr preiswert. Aber ich trau mich einfach nicht, etwas zu kaufen.

Hübsche Tshirts oder Tops? Ja, klar, um diesen fetten Bauch noch mehr zu betonen.
Pullis? Damit ich noch breiter aussehe als eh schon?
Hosen? Bei denen das Fett überquillt - klasse Idee.
Kleider oder Röcke? Mit DIESEN Oberschenkeln?!

Tja, schon scheiße, wenn man fett ist.

Wirkung!

Das Programm scheint wirklich zu helfen! Vielleicht ist es auch nur ein Placebo-Effekt, aber selbst wenn, who cares? Hauptsache, die Wirkung ist da.
Ich habe keinen Hunger, kein Verlangen nach Essen. Also wird mir das Fasten heute sicher leicht fallen. Und um es mir noch ein bisschen leichter zu machen, trinke ich gleich erstmal ne Tasse Brühe. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch, an Neujahr x4,9kg zu wiegen. Ich muss einfach!

Abgenommen: -1300g

Musikstimmungen.

Mir ist aufgefallen, dass man an der Musik, die ich aktuell höre, fast immer erkennt, wie es mir gerade geht.
Momentan bin ich bei Industrial angelangt, genauer gesagt Valium Era (). Mein Headset ist extrem laut. Ich erinnere mich an einige Situationen, in denen meine Mutter ins Zimmer kam und sich lautstark beschwert hat, dass ich meine Boxen leiser drehen solle - dabei hatte ich nur mein Headset auf. Jetzt höre ich auf voller Lautstärke Industrial. Ich glaube, wenn ich so weitermache, platzen meine Trommelfelle innerhalb der nächsten halben Stunde.


Ruhige Musik, Klaviermusik:
entspannt

Rock:
recht gut

Punk-Rock:
noch ganz okay, viele Gedanken


Dark Metal:
aggressiv


Industrial:
effiziente Gedankenbetäubung


Alle Angaben natürlich ohne Gewähr. Bei "normaler" Stimmung wechsel ich gerne alle 30 Sekunden das Lied, aber diese kleine Liste entspricht überwiegend meiner Norm.

Subliminal Messages.

Vor ein paar Wochen hat H. mir erzählt, dass sie mal ein Programm hatte, welches unterschwellige Botschaften auf dem Monitor anzeigt, wodurch man sich also selbst manipulieren kann. Sie hat als Botschaft damals genommen "Ich bin nicht dick", und sie hat mir erzählt, dass es ihr geholfen hat. Bei ihr gings ja auch ne Zeit lang in Richtung gestörtes Essverhalten.
Naja, und jetzt dachte ich mir - why not? Ich könnts ja mal ausprobieren, schaden kanns nicht. Und was hätte ich schon zu verlieren? Allerdings nehme ich andere Botschaften als sie. Botschaften á la "Ich brauche kein Essen", "Essen schadet mir", "Ich habe keinen Hunger", ...
Jetzt läuft seit ca 15 Minuten ein entsprechendes Programm, und ich bin echt gespannt, ob es wirkt.
Ich werd berichten, sobald ich etwas merke!

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Planlos - Lebensfreude

Genieß dein Leben, so lange es noch geht, denn schon morgen ist es vielleicht zu spät.
Lasst uns feiern, solange man noch kann, denn schon bald holt uns der Sensemann!

You ...

... don't deserve to eat, you fat fuck. You just need some goddamn'd control! Come on, bitch. Starve! Starve for perfection! Starve, so you can - finally! - be happy.

Wärme ...

... breitet sich in mir aus. Das Gefühl von Euphorie, von Freude, von Glück. All die negativen Gedanken werden weggeschoben, der Schmerz vergessen, es geht mir gut. So darf es gerne bleiben. Endlich ist mal nicht mehr alles scheiße. In mir keimt Hoffnung auf. Hoffnung auf eine bessere, schönere Zeit. Das naive Glück des Augenblickes? Maybe. Aber es ist mir egal, solange es nur da ist. Solange ich glücklich bin.




 Tequila schmeckt zwar scheiße, aber er hilft.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Ungerecht?

Vielleicht war ich wirklich ungerecht. Sie hat sich doch bemüht, manchmal zumindest. Ich habe vielleicht einfach zu viel erwartet. Was hätte sie schon tun sollen? Wie hätte sie mir helfen sollen? Sie war keine gute Mutter, definitiv. Aber sie war auch sehr überfordert und alleingelassen.
Beim Familiengespräch hat sie die ganze Zeit über geweint. Es war mir egal, manchmal hab ich sogar gelacht, weil mir die ganze Situation so lächerlich vorkam.
Ach keine Ahnung. Das sind mir schon wieder zu viele Gefühle, ich brauch ne Pause.

Barkeeper, noch n Drink, bitte!


Du bist immer noch meine Tochter, und ich werde es mir nicht nehmen lassen, dir etwas zu Weihnachten zu schenken. Ob du mich ausstehen kannst oder nicht, ich hoffe du hast dich trotzdem gefreut.

Montag, 26. Dezember 2011

Problemlösung.

Wenn ich mich jetzt noch betrinke, geht es mir morgen gut genug, um zu R. fahren zu können.

Problem gelöst.

Gefühlskotze per Sms.

Ich:
"Bin mir atm gar nicht sicher, ob ich überhaupt zu dir fahren will. Würde am liebsten einfach Zuhause bleiben und die ganze Zeit nur auf N. warten."

R.:
"ist aber denke ich besser. oder wars letzte mal so grausam? :l"

Ich:
"Ich weiß nicht. Es war halt einfach ne beschissene Situation. Und ich war die ganze Zeit viel zu emotional. Hab Angst dass sich sowas wiederholt."

R.:
 "hats dir nicht gut getan, im großen und ganzen? wenn was ist bin ich da. und wenn du was brauchst sprichste mit  mir."

Ich:
"Doch, hat mir gut getan.. aber ich will nicht, dass mich jemand so emotional erlebt."

R.:
"'jemand' ;) bin aber nicht irgwer du fisch. I'm you Bro, Dude!!!"

Ich:
"Weiß ich. Aber trotzdem. Besonders da es mir im Moment eh schlechter geht als an dem Wochenende. Würde ich zu dir fahren würde ich n Absturz kriegen, nicht wegen dir oder so, sondern einfach weil ich keine Möglichkeit habe den Mist zu betäuben. Und ich will nicht, dass du sowas miterlebst. Ach kp. Ich würde eigentlich extrem gern zu dir fahren. Aber ich hab einfach Angst, dass ich mich dann so vielen Gefühlen stellen muss. Die unterdrück ich ja atm erfolgreich."

R.:
"heyhey, wir würden schon sachen zum wohlfühlen machen. je früher du dich den ganzen gefühlen stellst desto leichter, mit der zeit wird das nur immer schwerer und ich möcht dich damit nicht alleinlassen."

Sonntag, 25. Dezember 2011

Lächerlich.

Komme ich denn wirklich nur mit meinem Leben klar, wenn ich meine Gefühle betäube? Wenn ich meinem Gehirn durch Gift suggestiere, dass alles ok ist? Wenn ich mich selbst zerstöre, nur, um nicht denken zu müssen?

Früher Medikamente. Dann Drogen. Jetzt Alkohol.
Wie erbärmlich ich bin.

Green Day - 21 Guns

Do you know what's worth fighting for?

Nicht gut.

Es ist nicht gut, dass ich wieder Zuhause bin, überhaupt nicht gut. Ich merke, wie ich falle. Jede Minute ein kleines Stückchen tiefer.
Während der Zeit in der Klinik wusste ich teilweise nicht mehr, wieso ich überhaupt da war - so schlecht ging es mir doch gar nicht ... oder? Jetzt bin ich gerade mal den zweiten Tag Zuhause und erinnere mich wieder. Mir gehts Zuhause einfach scheiße. Nicht nur, dass ich die ganze Zeit fresse wie ein Schwein, mir gehts auch sonst psychisch sehr bescheiden. Fühle mich so leer, habe Bauchschmerzen, mir ist übel. Denke wieder darüber nach, mich zu schneiden.Werde es früher oder später sicher auch wieder tun.
Wenn es mir nach 2 Tagen schon wieder so scheiße geht, wie soll das dann erst in paar Wochen sein? Stehe ich dann wieder kurz vom Suizid?

I don't want this shit anymore.

"Je tiefer man fällt, ...

... desto höher steigt man wieder."

In dem Spruch steckt eindeutig etwas Wahres. Heute bin ich so tief gefallen wie schon lange nicht mehr, aber dennoch geht es mir gerade gut, ich bin glücklich.

N. ist einfach unglaublich. Trotz der ganzen Scheiße, die uns passiert, und trotz dem extremen Stress, den er momentan wieder hat, schafft er es immer wieder, mich mit wenigen Worten aufzufangen. In einem Moment fühle ich mich, als hätte mir jemand mit voller Wucht in den Magen geschlagen, ich zittere und heule, und im nächsten Moment lache ich, und ein Gefühl der Wärme und des Glücks breitet sich in mir aus. Sowas hat vor ihm noch nie jemand geschafft. Er ist wundervoll.

Ausserdem macht es mich gerade verdammt glücklich, dass es R. so gut geht. Endlich scheint alles wieder besser zu werden. Irgendwie. Unsere Leben scheinen miteinander verbunden zu sein, verknüpft, was den einen betrifft, betrifft auch die anderen, unser Glück scheint oft von dem Glück der Anderen abzuhängen. Sowas kann ein gefährlicher Balanceakt werden, aber im Moment ist einfach nur alles gut.
Ich bin jedenfalls voller Hoffnung.

Chloe.

Ruhe in Frieden.

Samstag, 24. Dezember 2011

Weihnachtsstimmung.

Ich konnte Weihnachten noch nie ausstehen. Diese geheuchelte Liebe überall, der Kommerz, diese ganze "Alles ist perfekt, wir haben keine Probleme"-Scheiße. Dreckstag.

Um 16 Uhr hätte ich bei der Weihnachtsfeier sein sollen. Großes Familienfressen. Super. Jetzt ist es 17:10 Uhr, und ich überlege, ob ich langsam mal losgehe.

Wenn ich Zuhause bin, werd ich mich erstmal besaufen. Das Sinnvollste, was ich heute zustande bringen werde.

Perfekt?

Dem Typen, der das Wort "perfekt" erfunden hat, würde ich liebend gern ins Gesicht schießen. Er hat keine Ahnung, was er den Menschen damit angetan hat.

"Wie definierst du Gewalt?"

Eine Aufgabe aus der Schule. Deutschunterricht. Ich habe sie nicht beantwortet, da meine Antwort "falsch" gewesen wäre. Jetzt schießt mir diese Frage wieder in den Kopf, lässt mich nicht mehr los. Zu viel Scheiße passiert, nehme ich an. Viel zu viel. Überall Gewalt, in den verschiedensten Facetten, es scheint keinen Meter auf dieser abgefuckten Welt ohne Gewalt zu geben. Gewalt durch Schläge und Tritte. Gewalt durch Worte. Gewalt gegen andere. Gewalt gegen sich selbst. Es ist allgegenwärtig.


Wie definierst du Gewalt?
- Leben.

Diagnose.

Irgendwie gruselig. Man kriegt ne Diagnose, denkt sich "Aha. Und?", informiert sich darüber, und hat das Gefühl, dort hat jemand die komplette Gefühlswelt von einem aufgeschrieben.
Fuck. Damit bin ich wieder ganz am Anfang. Alles was mich ausmacht, scheint zu meiner Krankheit zu gehören. Also wenn ich wieder in Therapie gehe und daran arbeite.. was bleibt von mir übrig? >.<

Abgenommen: 500g

Freitag, 23. Dezember 2011

Morgen, Kinder, wirds was geben, ...

... morgen bin ich endlich frei!

Scheiß auf Weihnachten. Scheiß auf Geschenke. Scheiß auf Familientreffen und Weihnachtsfraß.
Morgen bin ich wieder Zuhause. Endlich.
Es ist schwer, von hier weg zu gehen. Aber es wird die richtige Entscheidung sein.

Ach ja, heute wurde gefastet! Kennt ihr das, wenn ihr am ersten Fastentag übelst schlechte Laune habt, aber ab dem zweiten Tag wieder alles ok ist? Total nervig.

Abgenommen: 400g

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Fasten!

Gestern Abend gab es Schokolade -.-, also heute kein Essen. Und weil es so schön klingt, mit leerem Bauch in die Feiertage zu gehen, gibts morgen auch keins. Punkt.
Die Betreuer können da meckern wie.sie wollen, mir ganz egal. Was wollen die schon machen - mich rausschmeißen?
Ausserdem hab ich seit gestern Vormittag mein Handy. Habe nach dem Arzttermin leider vergessen, es abzugeben.. genau wie gestern Abend.. hach, ich bin ja so vergesslich.

Morgen ist mein Entlassungsgespräch. Mal schauen, ob ich mit Frau K. verhandeln kann, dass ich danach direkt nach Hause darf. Irgendwie kotzt es mich an, an Weihnachten entlassen zu werden. Kinda sucks.

Nur noch maximal 2 Tage, dann bin ich frei!

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Entlassung.

Jetzt stehts fest. Samstag werde ich entlassen. Endlich. Es wird sehr schwer Zuhause, aber ich muss versuchen, damit klar zu kommen, bis ich woanders hin kann. Mein Plan sieht bisher so aus:

Samstag Entlassung. Sachen nach Hause bringen, nachmittags bis abends dann bei meinem Stiefvater mit unserer "neuen Familie" feiern. Abends nach Hause, erste Nacht nach 8 einhalb Wochen Zuhause schlafen.
Sonntag und Montag vermutlich einfach Zuhause sein und entspannen, ab und zu zu meinem Stiefvater gehen.
Dienstag dann wieder nach Hamburg zu R., damit ich nicht alleine bin. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.
Freitag oder so wieder nach Hause, irgendwann abends, bisschen entspannen und "vorschlafen".
Samstag bis Sonntag zu Nina <3, endlich mal wieder, und Silvester feiern. Das wird toll. (:
Und danach voraussichtlich wieder zu R. Wie gut, dass Ferien sind, sonst würde ich, besonders in der ersten Zeit, Zuhause durchdrehen. Aber ich glaube, wenn ich anfangs viel woanders bin wird das alles leichter. Ich hoffe es jedenfalls.

Ach ja, und die frohe Botschaft: Heute kriege ich meinen neuen Pc! Mein Weihnachtsgeschenk - von mir für mich.

Abgenommen: 100g

Dienstag, 20. Dezember 2011

Emotional instabile Persönlichkeitsentwicklungsstörung.

Ich habe mich ja immer gefragt, wer ich ohne meine Essstörung wäre. Jetzt weiß ich es, zumindest aus psychologischer Sicht.
Ich bin ein Mädchen mit einer emotional instabilen Persönlichkeitsentwicklungsstörung. Sagt zumindest meine Ärztin. Nachdem sie mich darüber aufgeklärt hat, konnte ich ihr da auch zustimmen. Dann sagte sie aber auf einmal, ich habe keine Essstörung, nene, das bilde ich mir nur ein, mein "Essproblem" sei nur ein Symptom. Alles klar, gut zu wissen. Hab ich mir also jahrelang nur eingebildet. Danke für die Aufklärung, Frau Doktor.
Wir haben uns im Grunde eine Stunde nur gestritten. Über meine Diagnose, über mein Verhalten, über die tausend Fehler die ich mache, über meine angebliche Manipulation von alles und jedem, und über die neue Klinik.
Sie wird mich da nicht unterstützen. Ich muss das alles alleine machen, sie wird mir nicht helfen, keinen Kontakt zur Klinik aufnehmen, etc. Stattdessen wird morgen in der Visite besprochen, ob ich überhaupt noch hier bleiben darf oder nach Hause soll. Damit wäre ich die fünfte Patientin in Folge, die ohne Fortschritte von ihr entlassen wird. Ob davor noch andere waren weiß ich nicht, jedenfalls waren es in den 8 Wochen, die ich hier bin, schon 4.
Was soll ich jetzt machen? Ich will nur nach Hause. Weg von hier, nie wieder zurückkommen, einfach leben, gesund sein, glücklich sein. Aber das wird wohl noch einige Zeit dauern.

Mir reicht es hier jedenfalls. Wenn ich morgen nicht erfahre, dass ich entlassen werde, kümmere ich mich eben selbst darum und entlassen mich. Dann ruf ich in Hamburg an und mach n Termin für ein ambulantes Gespräch aus. Weitergehen muss es ja irgendwie. Auf jedem Fall macht mir das alles Angst, und ich bin froh, wenn es vorbei ist. Wie lange das auch dauern mag.

Abgenommen: 400g

Montag, 19. Dezember 2011

Klinikwechsel.

Ich überlege ja, in eine andere Klinik zu wechseln. Nach Hamburg. Die Klinik, über die ich mich da informiert habe, wirkt sehr gut und ist es laut Bewertungen auch. Ich setze da große Hoffnungen rein.

Eigentlich möchte ich hier nicht weg. Veränderungen fallen mir sehr, sehr schwer, meist drücke ich mich davor. Deswegen will ich das jetzt auch schnell regeln - damit ich nicht wieder einen Rückzieher mache. Ich weiß, dass mir die Klinik hier langfristig nichts bringen wird. Meine Ärztin kann mir nicht helfen und der einzige Grund, wieso ich noch hier bin, ist meine Angst. Angst davor, wieder alles allein bewältigen zu müssen. Angst vor einer neuen, ungewohnten Umgebung in einer fremden Stadt, in der ich niemanden kenne und allein bin. Angst vor.. allem.
Aber ich will ja auch Hilfe. Irgendwie. Ich habe Angst vor dem, was von mir übrig bleibt, wenn ich "gesund" bin. Ich weiß nicht, wer oder was ich ohne meine Essstörung bin. Und ich bin mir nicht vollkommen sicher, ob ich sie wirklich loswerden will. Eigentlich schon, aber irgendwie dann doch nicht. Keine Ahnung.

Jedenfalls hab ich mich informiert und eine anscheinend gute Klinik in Hamburg gefunden. Das wäre ideal.
Ich mag Hamburg, kenne die Stadt ein kleines bisschen, fühle mich dort wohl, verbinde viele gute Erinnerungen mit diesem Ort, und, was auch sehr wichtig ist, es ist nur eine Stunde von meiner Stadt entfernt. Einer der wichtigsten Gründe für die Entscheidung ist aber R.. Seine Gegenwart tut mir gut und beruhigt mich, und ich bin mir sicher, dass das auch für die Therapie förderlich sein wird. Jedenfalls macht es mich glücklich.
Ausserdem wäre es vermutlich auch ganz gut, ne Weile von hier weg zu sein, auch wenn es mir schwer fällt, das zuzugeben.

Ich hatte heute zwar kein Gespräch, dafür aber einen Kurzkontakt, da die Betreuer natürlich gesehen haben, dass es mir nicht gut geht. Von der Sache mit N. hab ich aber erst einer Person erzählt, und das auch nur sehr oberflächlich, sie kennt keine Details. So wird es auch bleiben. Geht die Patienten, Betreuer und Ärzte gar nichts an und ist auch nicht entscheidend für die Therapie. ..ich.schweife wieder ab. ._.
Also! Frau K. hat mit mir geredet, zwar nur ein paar Minuten, aber das war schon mal gut. Sie schien gute Laune zu haben. Sagte mir, dass sie morgen nochmal genauer mit mir darüber reden wird, aber sie wird mir da auf jeden Fall helfen und Kontakt zu denen aufnehmen. Hätte ich echt nicht gedacht, aber ich bin froh darüber. Ich hin noch immer sehr aufgewühlt, aber wenn jetzt alles klappt, wird das hoffentlich bald besser. Mit etwas Glück bin ich Anfang nächsten Jahres dann in Hamburg.

Wünscht mir Glück!

Abgenommen: 200g

Sonntag, 18. Dezember 2011

Ich will ...

... nach Hause. Raus aus der Klinik. Mein Leben leben.

Ich verpasse so viel. Aber ich kann auch nicht einfach alles abbrechen, das würde ich psychisch auch nicht schaffen.
Überlege ja in eine Klinik in Hamburg zu wechseln. Aber da müsste ich dann auch wieder komplett neu anfangen, also noch länger weg sein.. und wer weiß, ob die in Hamburg wirklich besser ist? Sie hat einen guten Ruf, und gehört zu der Gruppe von Kliniken zu der auch Roseneck gehört, was mir viel Mut macht. Aber wer weiß, ob die echt so gut ist? Oder wie lang die Wartezeiten sind?

Ist doch alles scheiße. ._.

Ich weiß nicht, was ich tun soll.

Gefühlschaos.

Die letzte Zeit ist gefühlsmäßig sowieso eine Achterbahn. Aber gestern und heute sind so extrem wie lang nicht mehr, und dabei hat heute gerade erst angefangen.

Gestern Abend war schlimm. Mir ging es den Tag über schon sehr seltsam, hatte starke Stimmungsschwankungen, aber der Abend hat alles getoppt.

Ich war mit R. gestern am frühen Abend bei seinem Nachbarn, den ich auch schon länger per Internet kannte, aber noch nie getroffen habe, bis gestern. Als wir uns dann gerade verabschiedet haben zeigt R. mit eine Sms, von N., meinem Freund, welche gerade ankam. Dass er in eine Klinik eingewiesen wurde.
Erste Reaktion: Schock. Ich hatte 3 Wochen nichts von ihm gehört, nur R. sagte ein mal, dass er eine Sms von ihm bekommen hat. Und dann plötzlich sowas. Mein Handy hatte ich bei ihm liegen lassen, also wusste ich nicht, ob er mir auch geschrieben hat. Aber ich hatte schon das Gefühl, dass er es nicht getan hat. Wir sind dann zu R. gegangen. Ich war von Sekunde zu Sekunde aufgewühlter, bin, als die Haustür offen war, direkt mit Schuhen in sein Zimmer gegangen und hab auf mein Handy geschaut.
Keine neue Nachricht.
Handy weggepackt. Raus gerannt. Zum Wald. Einfach weg. Weg. Weg.
Zweite Reaktion: Wut. Wie konnte er das nur tun? Was bildete er sich eigentlich ein? Meldet sich wochenlang gar nicht und dann schreibt er IHM, dass er eingewiesen wurde? IHM, nicht MIR, seiner Freundin?! Was zur Hölle denkt er sich dabei?!
Irgendwann hab ich hinter mir Schritte gehört. R. lief mir nach. Ich weiß nicht, wie lange ich gegangen bin. Vielleicht ein paar Minuten, vielleicht eine Stunde. Jeder Moment zog sich unendlich lang. R. kam näher, rief meinen Namen, wollte mich am Arm packen. Ich schrie ihn an. Ging weiter. Er hinterher. Ich schrie. Immer und immer wieder. Ich schrie ihm all meinen Zorn ins Gesicht, war so schrecklich wütend, so enttäuscht. R. lief mir noch immer nach, war schon total ausser Atem. Ich schrie, er solle mich nicht anfassen, mich in Ruhe lassen. Irgendwie gab ich ihm in dem Moment die Schuld. Ich sagte ihm Dinge, von denen ich mir sicher war, sie würden ihn verletzen. Es war mir egal, wie es ihm ging. Ich sah nur mich und meine Wut und meinen Schmerz. Und da ich ihm für einen Moment eh einen Teil der Schuld gab, fand ich es nur fair, wenn er auch litt. Auge um Auge.
Dritte Reaktion: Schmerz. Es tat so weh. Wie konnte er mir das nur antun? Ich konnte nicht weinen, fühlte mich auf einmal so taub. Das Gefühl war furchtbar. Ich ging zu R., mein ganzer Zorn war auf einmal weg. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter, er nahm mich in den Arm, und es fühlte sich an, als würde er mir auf diese Art einen Teil der Last nehmen. Dann kamen die Schuldgefühle. Ich sagte ihm, wie leid mir das tut. Es war ihm gegenüber so unfair wie ich mich verhielt. Dann löste ich mich aus der Umarmung und starrte eine Weile einfach hinauf zum Himmel, zu den Sternen.
Wir gingen wieder zu seinem Haus. Auf dem Weg dahin wechselten meine Gefühle ständig. In der einen Sekunde wollte ich nur weinen, in der nächsten kam die Wut wieder, denn Wut war leichter zu ertragen als der dumpfe Schmerz, der sich in mir ausbreitete. Ich hatte Angst davor, wieder rein zu gehen und auf mein Handy zu schauen. Was, wenn er mir noch immer nicht geschrieben hat? Ich ging ins Zimmer, nahm mein Handy in die Hand. Zitterte.
3 neue Nachrichten.
Ich ließ mich aufs Sofa fallen. Blendete die Welt aus. Es gab nur noch uns beide, ihn und mich, verbunden durch das Telefon in meiner Hand. Ich beruhigte mich. Schrieb mit ihm, bis er sein Handy abgeben musste. Wusste nicht, was ich fühlen und denken sollte. Das war alles zu viel. Die Gesamtsituation meines Lebens zusammen mit der ganzen Last, die N. zu tragen hat. Viel zu viel. Ich war nie besonders stark, hab noch nie viel aushalten können. Aber das muss sich jetzt ändern. Ich muss für uns beide stark sein, versuchen, ihn irgendwie aufzubauen, damit er durchhält.

Warum muss nur immer alles so schwer sein?

Abgenommen: 900g

Samstag, 17. Dezember 2011

Schön.

Die Landschaft ist gerade wunderschön.
Weite, an einen Wald angrenzende Koppeln, welche im Morgentau glitzern und von Flüssen durchzogen sind. Ein strahlend blauer Himmel, auf der einen Seite die strahlende Sonne, auf der anderen der schwach leuchtende Halbmond.
Es wirkt so ruhig und idyllisch, so weit weg von allem. Dabei ist es nur ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt.

Hamburg.

Sitze gerade im Zug. Bin auf gut Glück zum Bahnhof gefahren und hab nach Leuten gesucht, die nach Hamburg wollen, jetzt fahre ich mit paar Studenten im Gruppentarif. 12 Euro gespart.
Ich bin schon total aufgeregt. Endlich sehe ich R. mal wieder, freue mich total. Um 11:53 Uhr bin ich am Hamburg Hbf, er holt mich ab. Nicht mal mein Gewicht kann meine Laune gerade runterziehen.

Das wird so toll. Das erste Wochenende seit 7 Wochen ausserhalb der Klinik. (:

Zugenommen: 300g

Freitag, 16. Dezember 2011

Carpe noctem.

So viele Kalorien heute. So viele Kekse. So viel Schwäche. Abartig.

Mittags konnte ich mit den Betreuern verhandeln, dass ich nur Kartoffeln und 1 Stück Obst essen musste, unter dem Vorwand, den Rest mag ich nicht (Burgunderbraten mit Ananaskraut und Charlottensoße, wtf? >.<), morgens wie immer ein sehr dünn geschnittenes halbes Brötchen mit paar Gramm Frischkäse, also beides okay. Aber nachmittags aus Frust wegen meiner Ärztin dann 13 Kekse und Abends ein ganzes Brötchen, 20g Frischkäse und eine Scheibe Schinken. So unnötig! Kein Wunder, dass alles an mir so schwabbelt.

Also:
Heute Nacht steht wieder Sport an. So lange, bis der ganze Körper schmerzt. Ich darf morgen nicht zugenommen haben.

Zu viel.

Leere in mir. Taubheit. Alles zu viel. So viel Mist in letzter Zeit.
Zu viel, zu viel, zu viel, ...

Dafür morgen endlich nach Hamburg, R. wieder sehen. Mein absoluter Lichtblick, mein Hoffnungsschimmer.

Abgenommen: 1000g

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Dann bin ich eben Weg - Geschichte einer Magersucht.

Ich sitze allein in einer dunklen Höhle. Die Wände um mich herum sind kalt, von der Decke fallen leise und regelmäßig Wassertropfen auf meinen Kopf und rinnen mir übers Gesicht. Denkt nur nicht, es wären Tränen, ihr da draußen, die ihr mein Versteck umringt, um mir aufzulauern. Ruft doch, schreit und beschimpft mich nur, ihr kriegt mich nicht! Ihr wollt mich einfangen, mich besitzen, mich kontrollieren, damit ich brav alle eure Wünsche und Erwartungen erfülle, damit ihr stolz sein könnt auf euer Eigentum. Aber seht ihr nicht, dass ich längst geflohen bin? Die Luft hier drinnen ist muffig und wird bald knapp, aber es ist immer noch mehr, als ihr mir zum Atmen lassen würdet, sobald ich wieder draußen wäre. Ich komme nicht raus. Ich werde nicht zulassen, dass ihr mich wieder vollstopft mit dem, was ihr Essen nennt und was in Wirklichkeit nichts anderes ist als eure Wege, die ich gehen soll, eure Ziele, die ich für auch erreichen soll, angepasstes Verhalten, das ich zeigen soll. Damit ihr weiter glauben könnt, es wäre in Ordnung. Ja, ruft nur nach mir in eurer unbändigen Wir, trommelt mit Fäusten gegen den Ort meiner Zuflucht, dieses Mal werdet ihr ihn nicht zum Einsturz bringen. Meine Zähne schlagen vor Kälte aufeinander, aber hier ist es immer noch wärmer als draußen bei euch. Meine Arme sind wie die eines Skeletts, wenn ich sie um mich schlinge, aber eure sind noch härter, weil sie mich nicht halten, sondern erdrücken. Nahrung ist Liebe und Liebe ist Nahrung, und solange das in eurer Welt niemand begreift, bleibe ich hier, allein mit mir und meinem Hungerstreik. Ich bin gefangen, aber immer noch freier als bei euch.

Essensplan.

Hab den Tag heute lesend verbracht. Erst die meiste Zeit über weiter 'Sonea - Die Heilerin' gelesen, später dann zu 'Dann bin ich eben weg - Geschichte einer Magersucht' gewechselt. Ich muss endlich wieder abnehmen, Klinik hin oder her. Hier darf ich nur langsam abnehmen, aber zumindest 3kg sollen bis Neujahr noch weg. Ich ertrage den Anblick meines Körpers nicht mehr, diese ekligen Schenkel, Oberarme, den gigantischen Hintern, den Bauch.. abartig!

Ab jetzt halte ich mich streng an meinen Essensplan. Genug, um die Betreuer zufrieden zu stellen, so dass ich am Wochenende nach Hause darf, und gleichzeitig so wenig, dass ich davon abnehme. Ist doch ideal, oder?

Abgenommen: 200g

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Kontrolle.

Ich werde die Kontrolle wiedererlangen. Heute hab ich meine Waage von Zuhause geholt. Endlich. Jetzt muss ich nur noch hoffen, dass niemand sie sieht.
K., meine Zimmernachbarin, weiß davon, aber sie hält dicht. Und eine andere Patientin hat auch eine hier, seit 6 Wochen, glaub ich. Also wird schon alles gut gehen.

Ausserdem hab ich beschlossen, zu essen. Bis Freitag jedenfalls. Ob ich in der Zeit kotzen werde weiß ich noch nicht. Regelmäßig nicht. Aber vermutlich zwischendurch. Sagen werde ich es niemandem und merken tut es eh keiner. So wie niemand merken wird, dass an meiner Hüfte, auf Höhe der Unterhose wo es niemand sehen kann, Schnitte sind.
Samstag und Sonntag werde ich dann in Hamburg bei R. verbringen, da werde ich mich schon irgendwie um das Essen herummogeln können. R. weiß ja eh bescheid, aber seine Familie soll es nicht wissen. Ich will so normal wie möglich wirken.

Zur Motivation werde ich jetzt jeden Tag meine Gewichtsveränderungen posten. Nicht mein Gewicht, aber wie viel ich ab- oder zugenommen habe.
Es darf natürlich nicht viel sein, sonst fällt es auf. Aber lieber wenig als gar nicht.

Jubiläum.

Oh, und noch was! Heute hab ich Jubiläum.

50 Tage in dieser beschissenen Klinik, juhu! Mögen noch viele weitere Wochen folgen!

Fuck off.

Irgendwie ist im Moment alles scheiße.
Gestern Abend hätte ich ja eigentlich ein Gespräch mit Frau K. haben sollen, das erste Einzelgespräch seit einer Woche. Mir wurde dann fast eineinhalb Stunden gesagt, ich solle mich noch kurz gedulden, es geht gleich los. Dann hieß es, dass sie leider keine Zeit mehr hätte, nur für n Kurzkontakt. Super.

Kurzkontakt lief auch scheiße. Sie sagte beim letzten Kurzkontakt ja, ich soll mir einen Verstärkerplan überlegen, damit ich mir Ausgang, Tagesurlaub und Wochenendurlaub verdienen kann. Hab ich gemacht, inklusive einem Essensplan, mit dem ich das gern verbinden würde.
Sie: "Ja das schau ich mir Freitag mal an."
Sie hat ja schon wieder 2 Tage Urlaub. So wie letzte Woche. Und die Woche davor. Und die Woche davor.
Ausserdem sagte sie, wenn ich nicht ab sofort normal esse, darf ich nicht nach Hause - eigentlich sollte ich dieses Wochenende ja mal Zuhause schlafen. Dass ich normal essen soll weiß ich, kann ich auch nachvollziehen, etc. Aber die Art, wie sie mir das sagte, war schlimm für mich. Einfach von heute auf morgen alles ändern, sonst hab ich Arschkarte. Normale Portionen in normalem Tempo und normalen Bissen, nicht erbrechen, nicht verletzen. Ja geil. Das ist natürlich mein Ziel - aber von heute auf morgen, während sie mal wieder Urlaub hat? Was denkt die Frau sich eigentlich?! Würde es einfach so gehen, wäre ich doch gar nicht hier, verdammt!

Später kam ich nochmal zu den Betreuern, weil es mir so scheiße deswegen ging. Die hatten natürlich gerade keine Zeit, also saß ich weinend an der Wand vorm Dienstzimmer.
Plötzlich öffnet sich die Tür, Frau K. kommt raus, grinst mir fröhlich zu, und marschiert raus, in den Feierabend.
Das Gespräch mit den Betreuern war ähnlich aufbauend. Von "Du schaffst das schon, bemüh dich einfach" bis "Na und, dann klappt es eben nicht dieses Wochenende - na und?" war alles dabei. Die verstehen nicht, wie es ist, hier Woche für Woche eingesperrt zu sein. Nach 8 Stunden fahren sie einfach wieder nach Hause. Wir können das nicht.

Danach ging ich wieder ins Zimmer. "Eine neue E-Mail!" Als ich sie gelesen hab, bin ich zusammen gebrochen. Das ist alles viel zu viel. Ich will das nicht mehr. Ich will einfach ein normales Leben mit normalen Problemen, aber das scheint mir nicht vergönnt zu sein.

Kurz darauf rief mich H., eine Freundin und ehemalige Patientin, die Samstag entlassen wurde, an. Ihr ging es ähnlich scheiße wie mir. Wir haben telefoniert, bis ich mein Handy abgeben musste, und ich.glaube, es ging ihr danach besser, so wie mir auch.

Ach ja, noch was Tolles heute:
C., ein Kumpel von mir, ist ja seit Kurzem auch in der Klinik, auf ner anderen Station, so dass wir und während der Schule ab und zu sehen. Ich hab ihm heute dann erzählt, wieso ich hier bin. Großer Fehler. Er stand da gerade mit einem anderen von seiner Station vor deren Stationstür. Erst schienen die beiden zu denken, ich hätte Fresssucht oder so. Als wir dann auf das Thema Tischdienst kamen und ich sagte, dass ich den nicht machen darf, so wie alle Essgestörten hier, fragten sie, warum. Und bevor ich antworten konnte, fingen sie an mit tollen Sprüchen.
"Bestimmt, weil die sonst alles aufessen!"
"Ja, genau, alles rein, auch mit Verpackung!"

Aber mein liebster Spruch heute war:
"Aber wenn du nicht essen würdest, wärst du doch viel dünner."

Tut mir leid, dass ich keine 40kg wiege, um besser in euer verkacktes Weltbild zu passen.

Montag, 12. Dezember 2011

Das ZiP flog übers Kuckucksnest.

Die Klinik hat ein Theater, welches heute ein Stück aufführt. Wir sitzen gerade im Saal und warten auf den Beginn. Bin gespannt, wie es wird. Das Original finde ich einfach grandios.

"Ich lief über den Rasen, ich erinnere mich, dass ich Riesenschritte machte, ich schien immer eine Weile in der Luft zu schweben, bevor ich wieder mit dem Fuß aufsetzte. Ich hatte das Gefühl zu fliegen. Frei.
Ich bin lange fort gewesen."

Sonntag, 11. Dezember 2011

I wanna play a game.

SAW mit Betreuern spielen.. eine schöne Vorstellung. Ich finde es so furchtbar, was die immer wieder für Sprüche bringen.

Wenn man spazieren will: "Ja, aber nicht kotzen, hm?"
In der Visite, nachdem man sagte, dass es einem momentan total schwer fällt zu essen und man ab und zu Essen verschwinden lässt: "Ja lass es doch einfach."
Wenn man sein Essen klein schneidet: "Na, heute dein Gebiss vergessen, oder was soll das? Das ist ja wohl echt übertrieben."
Wenn man n Tag hat wo man es nicht schafft, ordentlich zu essen: "Jetzt iss doch einfach normal, wo liegt dein Problem?"

Warum zum Teufel werden solche Menschen Betreuer?!

Freitag, 9. Dezember 2011

Stressiger Tag.

Stressiger und irgendwie unschöner Tag.

H., eine Mitpatientin die mir in den 6 Wochen ans Herz gewachsen ist, sollte heute entlassen werden. Obwohl sie suizidal ist. Nachmittags waren die meisten dann beim Schwimmen und H. hatte das entscheidene Gespräch. Ich war gerade mit ihrer Zimmernachbarin am Reden als sie weinend reinlief, etwas aus ihrem Schrank nahm, und zum Klo rannte.
10 Minuten später haben wir dann erfahren, dass sie versucht hat sich die Adern aufzuschneiden. Sie war so extrem fertig.. und sollte trotzdem entlassen werden. Erst nach über einer Stunde kamen die Ärzte auf die Idee, sie auf die Geschlossene zu schicken. Und das erst jetzt. Obwohl sie seit Wochen sagte, dass sie sich umbringen will, und Zuhause nicht einen Tag überstehen würde.

Wieso musste es erst so weit kommen?
In 10 Minuten werde ich sie anrufen. Hoffentlich ist alles ok bei ihr.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Krank.

Mein Kopf dröhnt, meine Mandeln sind geschwollen, meine Stirn glüht.. mir gehts großartig! ~.~

Gestern war wundervoll.
Meine Zimmernachbarin musste ins Krankenhaus und wurde genäht. Mir wurde erzählt, dass ich Donnerstag n Familiengespräch habe und meine Mutter sehe. Und C., ein Kumpel, kam endlich in die Klinik - allerdings auf eine andere Station, so dass wir uns kaum sehen. Hurrah.

Dafür habe ich eine total süße Mail von Nina (ist es okay, wenn ich deinen Namen schreibe? Du schreibst den in den Kommentaren ja auch immer ganz) bekommen - nochmal danke dafür! <3

Ein Betreuer hat mich heute beim Mittagessen angesprochen. Auf die Servierte in meinem Schoß. Oder eher, das Essen dadrin. Das war so damn unangenehm. Hoffentlich gibt das keinen Stress.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Halsschmerzen.

Morgen ist wiegen. Ich hoffe so sehr, dass sich das Fressen gestern nicht bemerkbar macht. Heute gab es kein Frühstück, n kleinen Salat zum Mittag, und gerade eben 2 Brötchen + 100g Feta, welche wieder im Klo gelandet sind.
Hab gerade totale Hals- und Kopfschmerzen.
Hoffentlich hab ich nicht zugenommen.

"Stehst du bitte auf?"

"J., willst du das noch essen?"
Kopfschütteln.
"Gut, stehst du dann bitte auf? Das stresst die anderen."

Ich hätte eben beim Essen fast losgeheult.
Es gab Lasagne, worauf ich mich eigentlich immer freue, da ich die total lecker finde. Erst n kleines Schälchen Salat, dann die Lasagne in die Mikrowelle, bisschen Soße daneben, ... und das Gefühl haben, zu ersticken.
Es ging nicht. Es war einfach unmöglich. Ich hab 20 Minuten in dem Essen rumgestochert und letztendlich vielleicht 5% davon gegessen.
Es war immer das gleiche.
Winziges Stück auf die Gabel tun. Anstarren. Wieder auf den Teller tun. Vielleicht die Hälfte von dem Stück auf die Gabel tun. Anstarren. Wieder auf den Teller tun. Kaum noch sichtbares Stück auf die Gabel tun. Anstarren. Spüren, wie sich die Kehle zuschnürt. Vorsichtig in den Mund tun. Langsam kauen. Kauen. Kauen. Versuchen zu schlucken. Würgereiz unterdrücken. Den fetten Kloß im Hals spüren. Versuchen zu atmen.
Und wieder von Vorn.
Und wieder.
Und wieder.
Und wieder.

Samstag, 3. Dezember 2011

Krankenhausbesuchfail.

N., eine Freundin, sollte ab gestern ins Krankenhaus für 3 Tage. Ich Idiot hab mir aber das falsche Datum gemerkt - den 12. statt dem 2. Gestern Abend dann nochmal paar Mails von ihr durchgeschaut und realisiert, dass ich es total verpeilt hab. =___=
Ich wollte dann vom Stationstelefon aus bei ihr anrufen. Ging nicht. Das zickt manchmal bei Handynummern rum. Heute dann schnell Geld aufs Handy geladen und ihren Freund angerufen. N. ist noch Zuhause, sie schläft gerade, das mit der OP hat sich verschoben. Jetzt will er ihr bescheid sagen wenn sie aufwacht, damit sie mich zurückrufen kann.

Ich hab so ein schlechtes Gewissen. /:

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Frau K.

Ich hasse diese Frau.

Meine Therapeutin ist so scheiße. Mal ganz abgesehen davon, dass sie mich zur Aussenschule schicken will, macht die Frau eigentlich nur Mist. Ob es sie wohl wundert, dass ihre Patienten alle nach und nach gehen, ohne dass es ihnen besser geht?

Ihr passt meine Art nicht. Schön. Mir ihre auch nicht, aber damit muss ich eben leben. Aber die Frau geht teilweise echt zu weit.
Ich naives Kind hab das mit der Manipulation erwähnt. Und jetzt scheint sie auf irgendeinem Trip zu sein, von wegen ich würde anderem damit schaden, ich hätte es nicht unter Kontrolle und eine total verzerrte Wahrnehmung. Wtf? Ich hab dann ca eine halbe Stunde lang versucht ihr das alles zu erklären. Bei ihr kam aber NICHTS an. Sie hörte mir offensichtlich nicht mal richtig zu. Ständig nur scheiß Sprüche und ihre pseudointellektuelle Art.
Irgendwann hab sie dann nur noch angestarrt, bis sie richtig nervös wurde und sagte, ich mache ihr Angst.
Triumph!