Donnerstag, 7. Februar 2013

Ich weiß nicht, wie ich den Tag heute bewerten soll.
Er war.. anstrengend.
Habe nicht das geschafft, was ich mir vorgenommen habe.
Und doch mehr, als ich mir vor einer Woche zugetraut hätte.

Melina und ich waren beim Chinesen essen.
Für mich gab es knuspriges Schweinefleisch mit Reis und Süßsauersoße.
Eine Stunde später wollte ich mir noch heiße Schokolade holen.
Aber die war ausverkauft.
Schade, sagt mein Kopf.
Du hast Kalorien gespart, sagt meine Krankheit.
Mehr habe ich heute nicht zu mir genommen.
Hungern erscheint mir momentan so verlockend.

Tom hat sich heute nicht gemeldet.
Ich habe ihm wie immer um 9 Uhr kurz geschrieben.
Als Beweis, dass ich wach bin.
Dass ich mich an seinen Plan halte.
Später habe ich noch eine Zeitung geholt und ihm davon ein Bild geschickt.
Schau, Tom. Ich mache, was du von mir verlangst.
Rede doch bitte mit mir.
Er hat beides gesehen, aber nicht reagiert.
Aber ich habe mich nicht getraut, ihm noch mehr zu schreiben.
Stattdessen war ich alle 5 Minuten auf seinem Profil.
Um zu schauen, ob er mich gelöscht hat.
Hat er nicht.
Ich sollte dankbar sein, oder?

Gegen 2 Uhr nachts habe ich Robin heulend eine Sms geschickt.
"Drei von drei"
Er war für mich da.
Wie er es immer ist.
Womit verdiene ich das?
Danke, Bruderherz.

"Arschloch, was läuft bei ihm bitte schief? Du darfst dir sowas nicht geben Jonna, ob du Angst vor Verlusten hast oder nicht, aber sein Verhalten dir gegenüber macht dich nur noch mehr kaputt. Was denkt der sich bitte."

Aber ich will ihn nicht verlieren.
Ich bin doch die, die Fehler macht.

"Der kann mich mal, ich ruf ihn nachher an. Mach dich bitte nicht so fertig Jonna, deine Gedanken sind total nachvollziehbar, vor allem, dass du einfach ne klare Aussage möchtest."

Nachvollziehbar.
Aber anscheinend ist das nicht gut genug.

So langsam fühle ich mich ein wenig in die Zeit vor 4 Jahren zurückversetzt.
Als Laura mich kontrolliert hat.
Als ich von ihr abhängig war.
Tom hat inzwischen ähnliche Macht über mich.
Aber.. das ist doch etwas anderes, oder?
Er hilft mir schließlich.
Ich darf nicht so undankbar sein.
Ich verdiene das alles gar nicht.

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