Freitag, 13. Januar 2012

Bindung.

Scheiße. Scheißescheißescheiße. Ich dreh gerade durch. Ich hab verfickte Angst, und weiß nicht mal genau, weshalb.

R. ist mir wichtig. Sehr wichtig. Zu wichtig. Das ist nicht gut. Er ist ein wundervoller Mensch, mein bester Freund, wie ein Bruder. Ich würde alles tun, damit er glücklich ist.
Und genau da liegt das Problem.
Zwischenmenschliche Beziehungen finde ich extrem angsteinflößend. Schon seit Jahren. Hängt vermutlich mit L. zusammen, bla. Letztendlich auch scheißegal, woran es liegt. Es ist jedenfalls so, und macht mir regelmäßig total Angst. Dabei hatte ich eigentlich gehofft, dass ich das endlich mal im Griff hätte.

Ich weiß, dass R. mich nie verraten, verletzen oder verlassen würde. Ich kann ihm 100%ig vertrauen. Also was genau macht mir solche Angst? Ich hab so eine Ahnung, auch wenn ich die letzten Monate viel Zeit und Kraft dafür verwendet habe, diesen Gedanken beiseite zu schieben.
Ich werde abgängig von ihm.
Das Problem hatte ich schon immer. Ich fixiere mich zu sehr auf eine einzelne Person, werde abgängig, würde so ziemlich alles für die Person tun, diese Person gewinnt Macht über mich und wird mir wichtiger als ich selbst. Und auch, wenn ich mir die letzten Monate immer gesagt habe, dass es nicht so ist.. ich kann es von Tag zu Tag weniger abstreiten. Ich werde langsam aber sicher abhängig.
Im Oktober '09 ging das mit der Abhängigkeit so weit, dass ich das erste Mal in die Klinik kam - geschlossene Station. Aber das ist ne andere Geschichte.

Mir macht das Angst. Ich will nicht, dass sich sowas wiederholt. Zwar weiß ich, dass es in dem Fall gar nicht erst so weit kommen kann wie damals, einfach weil R. nicht der Typ Mensch ist, der sowas ausnutzt, aber dennoch ängstigt mich der Gedanke. Als würden mir Freundschaften und Beziehungen nicht schon genug Angst machen.

Passend dazu fällt mir gerade etwas ein. Vor ungefähr 9 Monaten kamen ein Typ namens M. und ich uns auf einmal näher, nachdem ich ca ein Jahr auf ihn stand (ich war nicht verliebt, höchstens verknallt). Diese Nähe war wunderschön. Nicht nur, dass ich endlich wieder bei jemandem im Arm liegen konnte, die Nähe war auch psychisch da. Wir machten spätabends Spaziergänge und philosophierten über das Leben. Wir redeten über unsere Ängste und Sorgen. Und sogar über meine Essstörung.
Das alles ging ziemlich schnell und war auch nur von kurzer Dauer. 3 Wochen, höchstens. Dann bekam ich eine extreme Panikattacke und brach den Kontakt ab. Im Grunde war es nur eine kurze Affäre, da meine Ängste nicht mehr zugelassen haben. Ein bisschen kuscheln, ein bisschen küssen, ein paar liebe Worte, mittelmäßiger Sex, und ne Panikattacke. Das wars. Danach bin ich ihm monatelang aus dem Weg gegangen.

Ist doch irgendwie erbärmlich. Sobald etwas ernst wird, laufe ich davon wie ein aufgeschrecktes Tier.

Ich hoffe so sehr, dass ich R. dadurch nicht verlieren werde.

2 Kommentare:

  1. Das mit dieser Machtkonstante von Männern in einer Beziehung habe ich bei einer Autofahrt zu meinem Wohnsitz mit meinem Kommilitonen herausgefunden. Dafür ist aber auch zu beachten, dass wir Kerle die Bringschuld quasi haben. Wir müssen das andere Geschlecht erst mal ansprechen und auf uns irgendwie aufmerksam machen... Aber dafür können wir dann eher diese emotionale Abhängigkeit kontrollieren. Balance of power und so :D ich bin zufrieden (:

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