Sonntag, 29. Januar 2012

"Alles prima."

Keine Ahnung, wie oft ich dieses Wort in den letzten zwei Tagen gehört habe. Verdammt oft. Zu oft. Aber wie hilft man jemandem, der keine Hilfe will? Der nicht mal einsieht, dass er Hilfe braucht?

Ehrlich gesagt war der Grund, wieso ich überhaupt in die Klinik gegangen bin, nicht der, dass ich die Essstörung und die Depressionen in den Griff kriegen wollte. Klar, das gehörte dazu. War aber nicht der Hauptgrund.
Mir ging es die ganze Zeit über ziemlich schlecht. Ständig passierte irgendwelche Scheiße. In nur einem Jahr musste ich so oft um das Leben von Menschen, die mir viel bedeuten, bangen. Wegen Krankheiten, OPs, und sonstigem Fuck auf den ich nicht näher eingehen will. Kaum hab ich mich wieder halbwegs gefangen, passierte das Nächste. Aber was mir dann endgültig den Rest gegeben hat, war der "Abschiedsbrief", wenn man das überhaupt so nennen kann, von K.
Klar, ich wusste schon lang, dass er sterben wollte. Hab oft mit ihm drüber geredet. Aber konnte ihm anscheinend nicht helfen. Als dann diese lange Mail von ihm kam, bin ich zusammengebrochen. Ähnlich wie damals, als N. wegen seines Hirntumors operiert wurde. Ich hab mich tagelang in den Schlaf geweint. Es tat furchtbar weh. Er ist für mich zu einem wirklich gutem Freund geworden, und ich dachte, ich könnte nie wieder mit ihm sprechen. Dieses Gefühl wünsche ich niemandem.

Momentan geht wieder alles drunter und drüber. Jeder hat Probleme über die er mit mir redet - was ich nicht schlimm finde, im Gegenteil. Ich freue mich, wenn ich Menschen helfen kann - aber die wenigsten wissen, dass es mir auch alles andere als gut geht. Und von denen, die es wissen, interessiert es kaum jemanden. Es passieren zur Zeit einfach wieder zu viele Dinge, und so viel, wo ich nichts unternehmen kann. Menschen die ich liebe geht es von Tag zu Tag schlechter, und ich kann ihnen nicht helfen. Mit anderen kann ich momentan nicht mal reden. Und jetzt kriege ich mit, wie K. wieder abstürzt, wie er sich kaputt macht, auch wenn er es selbst nicht so sieht. Keine Ahnung, wie lange ich das diesmal durchstehe. Ich bin unglaublich froh, dass er nicht den Kontakt abgebrochen hat, das wäre noch schlimmer als jetzt schon, oder wenn er sich mir nicht mehr anvertrauen würde und ich einfach tatenlos zusehen müsste. Aber.. ach ich weiß auch nicht. Ich finde die richtigen Worte nicht. Es tut einfach weh.

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