Montag, 11. Juni 2012

"Jeden Tag stolpere ich über meine Gedanken. Es scheint, als könne ich nicht bestehen in dieser nach Perfektion strebenden Welt, in der ich lebe. Gemeint ist meine Gedankenwelt. Immer wieder bin ich gezwungen Dinge zu tun, die ich nicht wirklich tun will. Das muss sein, denn ich will nur eines: das Perfekte, das Hundertprozentige, all das, was haargenau mit meinen Wünschen übereinstimmt. Da ich das noch nie gefunden habe, muss ich mich mit weniger zufrieden geben. Manchmal denke ich, dass ich am liebsten in einer Welt leben möchte, in der es mich nicht gibt. Dann müsste ich diesen Drang zum Perfektionismus nicht ertragen und nicht ständig nach Vollkommenheit streben. Aber ein Ich ohne mich gibt es wohl nicht. Deutlich wird mir mein Problem vor allem bei der Suche nach einem passenden Gegenstück. Hier ist die Chance, dass ich das Perfekte finde, wohl am geringsten. Immer wenn ich glaube jemanden getroffen zu haben, mit dem ich mich arrangieren könnte, stelle ich bald fest, dass ich gleichzeitig - mit voller Absicht, so scheint es - Gedanken produziere, die mich daran hindern die Bekanntschaft fortzuführen. Erkenntnis ist bekanntlich der wichtigste Schritt zur Besserung. Aber wie soll ich an meinen Gedanken arbeiten, wenn jene von heute nie auch die von morgen sind? Vielleicht sollte ich einfach aufhören so viel zu denken und es wie Erich Kästner halten, der einmal sagte: "Das Denken von Gedanken ist gedankenloses Denken."

- Maximilian Ensikat

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