Freitag, 20. April 2012

Eifersucht.

Ich bin keine gute Freundin. Das ist einfach Fakt. Ich helfe ihm nicht. Kann ihm nicht helfen. Wie auch? Alles was ich schaffe ist zuhören, aber er sagte schon so oft, dass Reden ihm nicht weiterhilft.
Er ist immer für mich da. Wenn es mir schlecht geht kann ich ihn mitten in der Nacht anrufen und er ist für mich da. Wenn ich mich leer und verzweifelt fühle bringt er mich zum Lachen. Wenn ich mal wieder durchdrehe ist er der jenige der mich auf den Boden der Tatsachen zurückholen kann. Wenn ich die Beherrschung verliere und später als kleines Häuflein Elend angekrochen komme zeigt er Verständnis und ist mir nie böse. Er kennt und versteht mich teilweise besser als ich mich selbst. Er ist einfach der wundervollste beste Freund den ich mir vorstellen kann.
Und umgekehrt? Wenn es ihm schlecht geht weiß ich nicht was ich machen soll. Wenn er mir von seinen Problemen erzählt fällt mir nichts ein was ich sagen könnte. Es ist für mich so gut wie unmöglich seine Gedanken und Gefühle zu verstehen. Ich kann ihm nicht helfen. Fühle mich einfach hilflos. Wertlos. Was letztendlich nur wieder dazu führt, dass ich durchdrehe. Ich verzweifle, bin gleichzeitig niedergeschlagen und wütend, und lasse es an ihm aus. Oder lasse ihn einfach allein. Und wenn er sich mit jemandem anfreundet und viel Zeit mit dieser Person verbringt geht bei mir gar nichts mehr, ich bin extrem eifersüchtig. Ich kann eh nicht nachvollziehen, dass ich seine beste Freundin sein soll, und sobald ich merke wie jemand Neues in sein Leben tritt habe ich wahnsinnige Angst ihn zu verlieren. Wieso sollte er sich auch mit mir abgeben, wenn er so viel bessere Leute kennt? Momentan ist es ein Mädchen namens S. Sie ist nett, ich mag sie, man kann gut mit ihr reden. Und sie ist selbst auch relativ kaputt, wodurch es ihr wohl auch ziemlich leicht fiel mich zu durchschauen ("S., sag mal, wieso erzählst du mir das alles überhaupt? Eigentlich kennen wir uns doch kaum." - "Naja, du wirkst als hättest du auch einige Probleme."). Sie ist wirklich ein netter Mensch, und ich kann gut verstehen, warum R. sie mag. Aber ich hab diese Eifersucht nicht im Griff, ich wünschte die beiden würden nicht miteinander reden. Er bittet mich nachts immer ihn anzurufen, falls ich sehen sollte, dass sie on kommt. Ganz egal wann, ganz egal ob er schläft. Einfach damit er mit ihr schreiben kann. Ich fürchte mich so davor, dass sie ihm wichtiger wird (ist?) als ich. Bisher habe ich jeden Menschen der mir wirklich wichtig war verloren. Wirklich jeden. Ich weiß, dass meine Eifersucht übertrieben und teilweise schon krankhaft ist, aber verdammt, ich habe solche Angst.
Nein, ich bin definitiv keine gute Freundin.

1 Kommentar:

  1. DU bist meine BESTE Freundin, also halt's Maul mit deinen Gedanken. Du hilfst mir so unendlich viel schon allein dadurch, dass ich dich kenne, dass du da bist. Natürlich hilft mir es mir, wenn ich Last bei dir abladen kann, wenn du mir zuhörst, ich merk's nur nicht so arg, weil ich nicht den Vergleich zu dem habe, wie es wäre, wenn ich's nicht getan hätte, ich weiß aber, dass es ansonsten schlimmer werden würde. Wenn du mir was erzählst, bin ich meist genauso planlos und versuch einfach irgendwas zu sagen, von dem ich denke, dass es eventuell eine Chance gibt, dass es nicht mal wieder totaler Schwachsinn ist, den ich von mir gebe.

    Ich vergleiche meine Freunde nicht miteinander, die eine Person ist mir genauso wichtig wie die andere, ob es sich dabei um meinen längsten Freund handelt, oder einen, den ich noch nicht lange kenne. Niemand ist mir wichtiger (natürlich unterscheidet es sich dann noch bei insgesamt vllt. 2 Personen, das hat aber einfach nichts mehr damit zu tun).

    Und es gibt bei mir genauso mal Tage, an denen ich nicht mehr kann. An denen ich nichtmal für dich da sein kann, weil ich einfach fertig bin. Und da könntest du mich anrufen so oft du willst, ich würde dir höchstens zuhören können, reden ist dann auch nicht mehr..

    Hör auf dich so runterzumachen.
    Und stell mich nicht als Heiligen hin, ich bin nicht so toll, wie du denkst. Dennoch freut es mich, dass du so positiv über mich denkst.

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