Sonntag, 17. Juni 2012

Momentan ist alles wieder ziemlich schwer. Undzwar wirklich alles. Aufstehen. Lachen. Reden. Denken. Atmen. Leben. Ich zwinge mich, meinen Freunden zuliebe, aber es tut weh. Es fühlt sich an, als würde jede einzelne Zelle meines Körpers schreien und sich vor Schmerz winden. Und ich schreie mit. Verzweifelte Schreie. Stumme Schreie.
Es ist wie immer. Jeder hat Probleme und jeder kommt damit zu mir. Ich finde das nicht schlimm, wirklich nicht. Es freut mich, wenn ich anderen helfen kann. Ihnen einen Teil ihres Schmerzes nehmen kann. Aber es ist so anstrengend. Teilweise stehen Leute weinend vor meiner Tür. Natürlich bin ich dann für sie da. Wenn ich dann wieder alleine bin, und mir alles zuviel wird, entspanne ich. Auf meine Art. Lasse die Klingen tanzen, färbe den Boden rot, während ein Lächeln meine Lippen umspielt.
Für einen Moment scheint die Welt stillzustehen. Es ist, als würden sämtliche Probleme durch die geöffnete Haut hindurch verschwinden. Und es geht mir gut.

4 Kommentare:

  1. Da fehlt jetzt das Fazit, "ABER".

    Das mit den "Leuten zu mir kommen", ich weiß, dass du das gern tust, ich versteh auch, dass es dir, gerade wenn du selbst viel zu kämpfen hast, zu viel wird. Doch ich sehe auch immer und immer wieder wie du dich gerade dazu bemühst, dass die Leute auch mit ihren Problemen zu dir kommen, ob du sie kennst oder nicht, ist für mich in so fern nachvollziehbar, weil ich da ähnlich bin, aber gerade wenn du ohnehin viel zu viel selbst zu tragen hast, ist das mehr als kontraproduktiv für Dich selbst.

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    1. Ja, ich möchte, dass sie zu mir kommen. Ich denke mir immer, dass es schlimmer ist, wenn es anderen schlecht geht. Lieber nehme ich anderen Menschen einen Teil ihres Schmerzes und leide dadurch ein wenig mehr, als sie damit allein zu lassen. Auch wenns, wie du sagtest, kontraproduktiv ist.

      Und ehrlich gesagt.. Ich bin mit der Zeit zu einem verdammt egoistischen, kaltherziges Arschloch geworden. Darüber haben wir ja auch schonmal gesprochen. Und dieses "bedingungslos für andere da sein" ist meiner Meinung nach das einzig Positive an mir was noch übrig ist. Irgendwie habe ich Angst davor es aufzugeben. Auch wenn es mich kaputt macht.

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  2. Dass es das einzig positive ist, ist aber totaler bullshit. Und du brauchst es nicht aufzugeben, es wäre nur von Vorteil, wenn du's nicht so übertreiben würdest, selbst für jemanden, der keinerlei andere Sorgen hat, wäre das viel zu viel.

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    1. So kommt es mir aber vor, deswegen klammere ich mich irgendwie dadran fest. Ich bedeute mir selbst nichts, aber durch sowas habe ich das Gefühl, zumindest irgendwie wertvoll zu sein.

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