Donnerstag, 31. Mai 2012

- trigger warning -

Einblick in die gestörte Welt einer Bulimikerin.


Ich habe nachgegeben. Essen bestellt und mit Geld, welches ich eigentlich nicht habe, gezahlt. Aber Geld ist in solchen Situationen nebensächlich. Die Sucht muss befriedigt werden. Wie ein wildes, gieriges Tier stürze ich mich auf das Essen, von dem locker 5 Leute satt werden könnten. Ich kaue kaum, schlinge alles hinunter. Mein Magen schmerzt. Ich quäle mich ins Badezimmer. Das weiße Porzellan erwartet mich bereits, es scheint mich erwartungsvoll anzuschauen. Oh, wir beide wissen ganz genau, was jetzt kommt. Dieser Akt der Schande und Erniedrigung. Und doch bist du stets für mich da, mein treuer Freund. Du nimmst mir den Schmerz, verstehst mich besser als jeder andere. Ich knie dankbar vor dir nieder. Atme tief durch. Und stecke mir die Finger in den Hals. Sofort fängt mein Magen an sich zu entleeren, es fühlt sich fast so an, als würde mein Körper sich freuen diese Last loszuwerden. Anfangs ist es immer so leicht.. Doch schon nach ein paar Minuten fange ich an zu husten und zu würgen, es kommt einfach nichts mehr. Ich verstehe, was mein Körper mir sagen will. Es reicht, lass mir diese kostbare Nahrung, ich muss schließlich auch von irgendetwas leben! Er kämpft, fügt mir Schmerzen zu, Hals und Bauch fühlen sich wund an. Mir klebt Kotze im Gesicht. Aber ich bleibe hart. Egal was passiert, die Waage darf morgen nicht mehr anzeigen.

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